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Ehrenpromotion an der Universität Heidelberg

25. Oktober 2007

Prof. Derek Gregory, University of British Columbia, Vancouver, erhält die Ehrendoktorwürde der Fakultät für Chemie und Geowissenschaften – Gregory ist der zweite Wissenschaftler, der seit Gründung des Geographischen Instituts diese seltene und hochrangige Auszeichnung erhält – Freitag, 26.10.2007, 14.15 Uhr, Aula der Alten Universität – Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen

 

Das Ehrendoktorat wird Derek Gregory für seine herausragenden Arbeiten auf dem Gebiet der kritischen Humangeographie und vor allem auch für seine Beiträge zur fächerübergreifenden gesellschaftswissenschaftlichen Theoriediskussion verliehen. Er gehört weltweit zu den wissenschaftlich herausragenden und innovativsten Humangeographen. Professor Gregory hat einen ganz wesentlichen Beitrag zur Öffnung der Humangeographie für philosophische und sozialwissenschaftliche Konzepte geleistet. Er hat mehrfach darauf hingewiesen, dass theoretische Konzepte von Raum und Natur nicht nur Grundelemente der Geographie darstellen, sondern beispielsweise auch unverzichtbar in Hegels und Habermas' Idee der Moderne sind, und dass sich viele Philosophen, von Kant über Heidegger bis Michel Foucault, aber auch viele Naturwissenschaftler wie Leibniz oder Einstein, Gedanken über verschiedene Konzepte des Raums gemacht haben.

Bei allen intellektuellen Höhenflügen praktizierte er eine Art Geographie, die von Empathie inspiriert ist, die Verständnis und Mitgefühl für jene aufbringt, die durch politische oder ökonomische Ereignisse entwurzelt wurden, die benachteiligt und diskriminiert werden, und die aufgrund von Kriegsereignissen ihr eigenes Schicksal nicht mehr in die Hand nehmen oder beeinflussen können.

Seine wissenschaftlichen Leistungen haben ihm nicht nur innerhalb des eigenen Fachs, sondern auch in mehreren anderen natur-, geistes- und sozialwissenschaftlichen Disziplinen höchste wissenschaftliche Anerkennung gebracht. Dokumentiert wird sein hohes internationales Ansehen u.a. durch zahlreiche hochrangige wissenschaftliche Auszeichnungen, von denen hier nur die drei jüngsten erwähnt seien, nämlich die Auszeichnung als Fellow of the Royal Society of Canada (2004), die äußerst selten vergebene "Founder's Medal" der Britischen "Royal Geographical Society" (2006) und die Ernennung zum Corresponding Fellow der British Academy (2007).

Die engen Beziehungen von Derek Gregory zum Geographischen Institut der Universität Heidelberg begannen vor zehn Jahren, als er mit Unterstützung der Klaus Tschira Stiftung als erster Hettner Lecturer für eine Woche nach Heidelberg eingeladen wurde. Derek Gregory hat mit seiner Hettner Lecture und den damit verbundenen Seminaren (dies war die erste wissenschaftliche Veranstaltung, die in der damals neu renovierten Villa Bosch stattgefunden hat) einige der besten Studierenden und Nachwuchswissenschaftler der Humangeographie aus mehreren Ländern angezogen und ein enormes Echo in der deutschsprachigen Theoriediskussion ausgelöst. Wie einflussreich und fruchtbar diese mehrtägigen Seminare waren, geht schon daraus hervor, dass von den Diplomanden, Doktoranden und Nachwuchswissenschaftlern, die 1997 an den Seminaren von Prof. Derek Gregory teilgenommen haben, inzwischen sechs Professoren an deutschen Hochschulen, zwei Lecturer in Großbritannien und zehn Habilitanden oder Habilitierte hervorgegangen sind. In den folgenden Jahren wurden die vielfältigen engen Kontakte zur Universität Heidelberg weiter vertieft, und zwar sowohl im Rahmen der mehrjährigen Symposienreihe zu Knowledge and Space, als auch über die Zusammenarbeit von Nachwuchswissenschaftlern.

Die Ehrenpromotion findet am Freitag, dem 26.10.2007, um 14.15 Uhr in der Alten Aula der Universität Heidelberg statt.

Weitere Informationen und Kontakt:
Prof. Dr. Peter Meusburger
Geographisches Institut der Universität Heidelberg
Tel. 06221 54 4573, Fax 54 5556
peter.meusburger@geog.uni-heidelberg.de

Allgemeine Rückfragen von Journalisten auch an:
Dr. Michael Schwarz, Pressesprecher der Universität Heidelberg
michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de

Irene Thewalt
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