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Universität Heidelberg erhält kulturwissenschaftlichen Forschungsverbund

19. Oktober 2007

Im Rahmen der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder rund 40 Millionen Euro für Cluster "Asien und Europa im globalen Kontext: Wechselnde Asymmetrien in kulturellen Austauschprozessen"

 

Wissenschaftsrat und Deutsche Forschungsgemeinschaft haben heute im Rahmen der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder der Universität Heidelberg ca. 40 Millionen Euro für einen kulturwissenschaftlichen Forschungsverbund (Cluster of Excellence) zur Verfügung gestellt. Er soll zunächst fünf Jahre lang Asymmetrien kultureller Austauschprozesse zwischen Asien und Europe in Geschichte und Gegenwart erforschen.

Die Beziehungen zwischen Asien und Europa waren immer intensiv und spannungsreich, meist aber asymmetrisch. Die Mitglieder des Clusters verstehen aber diese Schieflagen nicht als Mangel, sondern als Normalzustand kultureller Beziehungen, der schöpferische wie destruktive Energien freisetzt. Der  Austausch ist heute rascher und umfassender geworden, besteht aber schon seit frühesten Zeiten. In vier Forschungsfeldern – Regierungskunst und Verwaltung, Öffentlichkeit und Medien, Gesundheit und Umwelt sowie Geschichte und Kulturerbe – wollen Vertreter aus historischen und gegenwartsbezogen Europa- und Asienwissenschaften vor allem Erscheinungen untersuchen, die sich zwischen Einzelkulturen, Sprachräumen und Staaten und den entsprechenden Fächern gebildet haben.  Die Heidelberger Wissenschaftler verstehen sich daher als Grenzgänger zwischen den Kulturen und diese repräsentierenden Fächern.

Das Konzept beruht auf einem nachhaltigen Einbezug von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Asien, einer intensiven Nachwuchsförderung, der weiteren Internationalisierung von Forschung und Lehre, flachen Hierarchien und einem neuen Forschungsformat. So sind die Forschungsfelder durch ein "Karl-Jaspers-Zentrum für Transkulturelle Forschung" mit fünf neuen Professuren und sechs Nachwuchsforschergruppen, einem Wissenschaftskolleg, die gemeinsame Entwicklung zweier Datenbanken und einer Graduiertenschule verknüpft. Strukturelle Nachhaltigkeit wird durch eine Gemeinsame Kommission gesichert, die unter anderem neue fächerübergreifende Studiengänge entwickelt. Das Cluster wird Quellen- und Feldforschung mit theoretischen Ansätzen verbinden. Dabei wird bislang vernachlässigtes, etwa audio-visuelles Material einbezogen, um die Überprivilegierung des geschriebenen Wortes zu überwinden.

Das Cluster löst zu enge Fächergrenzen auf, entwickelt eine in Deutschland bislang nicht gegebene, aber dringlich gebotene Kompetenz in "Global Studies" und bereitet so auf künftige Erfordernisse in den Austauschbeziehungen zwischen Asien und Europa vor.

Die Leitung des Clusters, das bis zu einhundert neue Stellen umfassen kann, soll einem Triumvirat obliegen, das sich halbjährlich abwechselt. Vorgesehen sind die Sprecher des Antrags: die  Neuzeithistorikerin Madeleine Herren, der Indologe und Religionswissenschaftler Axel Michaels als designierter Gründungsdirektor sowie der Sinologe Rudolf G. Wagner.

Kontakt:
Karl Jaspers Centre for Advanced Transcultural Studies
Prof. Dr. Axel Michaels (Acting Coordinator)
Südasien-Institut
Im Neuenheimer Feld 330
69120 Heidelberg
Axel.Michaels@urz.uni-heidelberg.de
http://www.vjc.uni-hd.de/

Allgemeine Rückfragen von Journalisten auch an:
Dr. Michael Schwarz
Pressesprecher der Universität Heidelberg
Tel. 06221 542310, Fax 542317
michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de
http://www.uni-heidelberg.de/presse

Irene Thewalt
Tel. 06221 542310, Fax 542317
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