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Ägypten unter Fremdherrschaft

12. September 2007

Hochkarätig und international besetztes Symposium des Ägyptologischen Instituts und des Instituts für Papyrologie in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Wissenschaftsforum der Universität Heidelberg vom 17. bis zum 19. September – Thema: "Ägypten zwischen äußerem Druck und innerem Zwist. Die Zeit Ptolemaios’ VI.-VIII."

 

Die Besetzung eines Landes nach dessen militärischer Eroberung bringt nicht selten Veränderungen mit geradezu umwälzendem Charakter mit sich – insbesondere dann, wenn die neuen Herrscher in der Lage sind, ihren Einfluss über einen längeren Zeitraum auszuüben. Das war auch im Alten Ägypten so. Nach dessen Besetzung durch Alexander den Großen im Jahr 332 v. Chr. regierten die Griechen mehrere Jahrhunderte lang am Nil. Ein umfassender Austausch auf allen Ebenen bis hin zur Einführung der Amtssprache Griechisch war die Folge. Auch zog es zahlreiche Bewohner aus Griechenland in das eroberte Königreich, um dort zu leben.

Diese nach den Herrschernamen so genannte ptolemäische Zeit im damaligen Ägypten steht nun im Mittelpunkt einer hochkarätig besetzten Tagung im Internationalen Wissenschaftsforum der Universität Heidelberg. Ins Visier genommen hat die international zusammengesetzte Gruppe von Wissenschaftlern das 2. Jahrhundert vor Christus, also die Zeit zwischen der Regierung Ptolemaios’ VI. und Ptolemaios’ VIII. "Ausgesprochen spannend" findet Prof. Dr. Joachim Quack diese Epoche, in der sich vieles ereignet habe: "Außenpolitisch verliert Ägypten viel von seiner Macht. Innenpolitisch ist das Nebeneinander der Geschwister Ptolemaios VI., Ptolemaios VIII. und Kleopatra II. durch ein Wechselspiel von Kooperation und teilweise offener Rivalität geprägt, später kommt noch die beeindruckende Gestalt der Kleopatra III. hinzu."

Wie der Direktor des Ägyptologischen Instituts, zusammen mit Prof. Dr. Andrea Jördens vom Institut für Papyrologie Veranstalter der Tagung, weiter ausführt, traten zudem einheimische Revolten und wirtschaftliche Probleme in dieser Epoche zutage, weshalb bereits antike Historiker von einer Krisenzeit sprachen. Kulturell wird vielfach von einer Verstärkung des ägyptischen Elements gesprochen; hinzu kommt ein erhebliches jüdisches Element. All das steht auf der Tagesordnung des Symposions. Und einer solchen thematischen Vielfalt kann man, so Joachim Quack, "nur durch einen breiten transdisziplinären Ansatz gerecht werden." Deshalb werden bei der Tagung Vertreter der Ägyptologie, Papyrologie und Alten Geschichte gleichermaßen vertreten sein. Neben der Neuinterpretation bereits bekannter Quellen steht die Erschließung ganz neuer Dokumente. Bisherige Forscherthesen werden auf den Prüfstand gestellt.

Journalisten sind als Zuhörer willkommen und wenden sich bitte vorab an Prof. Dr. Joachim Quack. Einzelinterviews mit den Wissenschaftlern können auf Wunsch vereinbart werden.

Kontakt:
Prof. Dr. Joachim Friedrich Quack
Ägyptologisches Institut
der Universität Heidelberg
Marstallhof 4
69117 Heidelberg
Tel. 06221 542532
Joachim_Friedrich.Quack@urz.uni-heidelberg.de

Dr. Ellen Peerenboom
Geschäftsführerin
Internationales Wissenschaftsforum der Universität Heidelberg
Hauptstraße 242, 69117 Heidelberg
Tel. 06221 543690, Fax 165896
iwh@uni-hd.de

A
llgemeine Rückfragen von Journalisten auch an:
Dr. Michael Schwarz
Pressesprecher der Universität Heidelberg
Tel. 06221 542310, Fax 542317
michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de
http://www.uni-heidelberg.de/presse

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