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Bedarf die europäische Ökonomie einer neuen Ethik?

29. August 2007

Nachwuchskonferenz der Heidelberger Akademie der Wissenschaften diskutiert die Gemeinsamkeiten, Herausforderungen und Chancen einer europäischen Wirtschafts- und Unternehmensethik – 6. bis 8. September 2007

 

Vom 6. bis 8. September 2007 kommen Nachwuchsforscher verschiedener Disziplinen in Heidelberg zusammen, um Fragen einer modernen europäischen Wirtschafts- und Unternehmensethik zu diskutieren. Unter dem Titel "European Business and Economic Ethics: Diagnosis – Dialogue – Debate" bringen sie internationale Forscher aus Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Philosophie und angrenzenden Disziplinen an einen Tisch, um mit ihnen mögliche Leitlinien und Herausforderungen der Wirtschafts- und Unternehmensethik in Europa zu diskutieren. Gefördert von der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, planen und organisieren sie in Eigenverantwortung die interdisziplinäre Tagung.

"Das wirtschaftliche Leben in Europa spielt sich längst nicht mehr innerhalb der Grenzen von Nationalstaaten ab. Es erstreckt sich meist auf die regionale, europäische und globale Ebene zugleich. Für die meisten Unternehmen wird deshalb ein komplexer Handlungsrahmen relevant, denn auch ihre Absatzmärkte sind meist weit gestreut", so Jochen Fehling vom Interfakultären Zentrum für Ethik in den Wissenschaften (IZEW) der Universität Tübingen. "Das Gleiche gilt für den Bereich der Wirtschafts- und Unternehmensethik. Ökonomische Akteure, Nichtregierungsorganisationen, Regierungen sowie die akademische Gemeinschaft müssen das vereinte Europa bzw. den Weltmarkt in den Blick nehmen, wenn sie sich mit ethischen Fragen beschäftigen. Es drängt sich die Frage auf, ob die europäische Ökonomie einer neuen Wirtschafts- und Unternehmensethik bedarf."

Vor dem Hintergrund dieser Frage werden europäische Forschungskooperationen immer wichtiger. Bisher gibt es, u.a. im deutschsprachigen Raum, erste transnationale Diskurse zum Thema Unternehmens- und Wirtschaftsethik. Es existiert eine Verbindung von britischen und niederländischen Ansätzen, doch wurde diese Diskussion bislang nicht auf europäischer Ebene geführt. Diese Brücke systematisch und wissenschaftlich fachübergreifend zu schlagen ist das Anliegen dieses Kongresses. Das Veranstalterteam des Berliner Forums (Berliner Doktoranden- und Habilitandenforum zur Wirtschafts- und Unternehmensethik) möchte hiermit einen Diskurs zwischen Forscherinnen und Forschern aus verschiedenen europäischen Ländern anstoßen und zu neuen, länder- und disziplinenübergreifenden wissenschaftlichen Kooperationen anregen. Ein Anliegen ist es dabei, das mögliche Profil einer europäischen Wirtschafts- und Unternehmensethik zu formulieren, auch gegenüber den vorherrschenden US-amerikanischen Ansätzen.

Die Konferenz "European Business and Economic Ethics"  ist die zweite Konferenz der Heidelberger Akademiekonferenzen für den wissenschaftlichen Nachwuchs. Ziel der Initiative ist es, jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Möglichkeit zu geben, in eigener Regie und Verantwortung eine Konferenz zu organisieren. Mit diesen Konferenzen, von denen zunächst fünf vorgesehen sind, möchte die Akademie bewusst über den Rahmen der üblichen wissenschaftlichen Nachwuchsförderung hinausgreifen. Die Heidelberger Akademie der Wissenschaften unterstützt die jungen Forscher finanziell und stellt ihnen ihre Infrastruktur zur Verfügung. Die Auswahl des Themas, die Planung des Programms und die Auswahl der Teilnehmer bleiben den jungen Wissenschaftlern freigestellt.

Datum: 6. bis 8. September 2007
Beginn: 6. September, 13.00 Uhr
Ort: Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Karlstraße 4, 69117 Heidelberg

Die Veranstaltung ist nicht öffentlich. Fachlich interessierte Personen können sich gleichwohl noch über die unten angegebene Webadresse anmelden. Um eine Akkreditierung von Pressevertretern wird gebeten.

Weitere Informationen zur Konferenz: www.berlinerforum.org

Rückfragen bitte an:
Dr. Johannes Schnurr
Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
Tel. 06221 543400, Fax 543355
johannes.schnurr@urz.uni-heidelberg.de
www.haw.baden-wuerttemberg.de

sowie
Jochen Fehling
Interfakultäres Zentrum für Ethik in den Wissenschaften (IZEW) der Universität Tübingen

Allgemeine Rückfragen von Journalisten auch an:
Dr. Michael Schwarz
Pressesprecher der Universität Heidelberg
06221/542310, fax: 54317
michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de

Irene Thewalt
06221/542310, fax: 542317
presse@rektorat.uni-heidelberg.de

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