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Humboldt-Forschungspreis an Prof. Dr. Jinchao Xu

12. Juli 2007

Professor Dr. Jinchao Xu forscht in Heidelberg – Renommierter  chinesisch-amerikanischer Wissenschaftler im Bereich der Numerischen  Mathematik – Zusammenarbeit mit Professor Dr. Gabriel Wittum  (Universität Heidelberg) und Professor Dr. Wolfgang Hackbusch (MPI  Leipzig)

Die Alexander von Humboldt-Stiftung hat im Jahr 2005 dem  chinesisch-amerikanischen Wissenschaftler Professor Dr. Jinchao Xu,  Pennsylvania State University/USA, den mit 50 000 Euro dotierten  Humboldt-Forschungspreis verliehen. Jinchao Xu kommt nach mehreren früheren Aufenthalten im Zusammenhang  mit dem Humboldt-Forschungspreis im Juli erneut nach Heidelberg, um  hier die gemeinsamen Forschungsarbeiten fortzuführen.

Jinchao Xu gehört international zu den bekanntesten Vertretern der  Numerischen Mathematik. Er veröffentlicht seit Mitte der 80er Jahre vor  allem im Bereich der Numerik partieller Differentialgleichungen. Seine Veröffentlichungen werden dabei weltweit hoch geschätzt. Dies wird schon  darin deutlich, dass er nach einer Untersuchung der AMSTAT über die  Publikationstätigkeit und die Zitathäufigkeit von 1991-2001 im Gebiet  der Mathematik zu den am häufigsten zitierten Mathematikern überhaupt  gehört. Nach dem Citation Index steht er auf Rang 5 unter allen  Mathematikern weltweit. Deutlich wird sein Ansehen auch durch die große  Anzahl von renommierten Zeitschriften, deren Mitherausgeber Herr Xu  ist. Auch ist er bereits Träger verschiedener Auszeichnungen, wie des  Leslie-Fox-Preises oder des ersten Feng-Kang-Preises.

Nach dem Studium der Mathematik an der Xiangtan Universität/China und  der Universität Peking promovierte Jinchao Xu 1989 an der Cornell  University, New York. Anschließend war er mehrere Jahre an der  Pennsylvania State University als Wissenschaftler tätig. Seit 1995 hat  er dort eine Professur für Mathematik inne und leitet inzwischen als  Direktor das Penn State Center for Computational Mathematics. Jinchao  Xu lebt seit Jahren in den USA, ist aber seiner Heimat China nach wie  vor sehr verbunden und wird dort sehr hoch geschätzt. Dies wird unter anderem in  der Tatsache deutlich, dass er in seiner Heimatuniversität Xiangtan ein  Institut leitet und dort Träger der höchsten Auszeichnungen ist.

Zentraler Bereich seines Schaffens ist die bereits in seiner  Dissertation angelegte vereinheitlichende Theorie der Mehrgitter- und  Gebietszerlegungsverfahren. Diese Theorie, die beide Verfahrenstypen  als Teilraumiterationen klassifizieren kann, ermöglichte einen großen  Schritt nach vorne sowohl in der Konvergenztheorie als auch dem  Verständnis von Mehrgitter- als auch von Gebietszerlegungsverfahren.  Dieses neue Verständnis löste geradezu einen Schub von Arbeiten aus,  die auf zahlreiche andere Gebiete hin ausstrahlten. Durch die neue  Einsicht war es vor allem möglich, neue verbesserte Lösungsverfahren  einzuführen. Jinchao Xu hat insbesondere hierzu zahlreiche Beträge  geleistet.

So kann er in neueren Arbeiten analoge Konzepte für den Beweis der  Konvergenz algebraischer Mehrgitterverfahren einführen, einer  Verfahrensklasse, die sich den bisherigen Zugängen weitgehend entzieht.  Ferner befasst er sich mit Methoden für Eigenwertprobleme, Regularitätsabschätzungen, Fehlerschätzern und optimalen  Delaunay-Triangulierungen.

Der Forschungsaufenthalt von Jinchao Xu an der Universität Heidelberg  ist daher für die Weiterentwicklung im Bereich der praktischen  Verfahrenentwicklung und der Anwendungen besonders interessant. Hierin  liegt das vorrangige Ziel seiner Zusammenarbeit mit Heidelberger  Forschern und Forschern des Max-Planck-Institutes für Mathematik in den  Naturwissenschaften Leipzig.

(Foto und Lebenslauf von Prof. Xu unter http://www.math.psu.edu/xu/main.htm )

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Prof. Dr. rer. nat. Gabriel Wittum
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