Siegel der Universität Heidelberg
Bild / picture

Neue Einblicke in die Poesie des Alten Orients

30. April 2007

Die Poesie des Alten Orients zu erforschen, heißt, die eigenen kulturellen Wurzeln kennen zu lernen – Neu erschienen: „Einblick in die Poesie der Alten Welt – der Parallelismus membrorum als Dichtungsform des Alten Testaments und Alten Orients“ – Herausgeber: Privatdozent Dr. Andreas Wagner vom Wissenschaftlich-Theologischen Seminar der Ruperto Carola

Die Welt des Alten Orients ist häufig Gegenstand von Film, Literatur und Dichtung. Aber wie dichtete der Alte Orient selbst? Was bestimmt die Poesie der Israeliten, der Assyrer, Babylonier und Ägypter? – Diesen Fragen geht die neu erschienene Publikation zum „Parallelismus membrorum“ nach.

Kaum eine Literatur hat so intensiv und vielfältig auf die europäische Poesie eingewirkt wie die des Alten Orients. Die Poesie des Alten Orients zu erforschen heißt somit, die eigenen kulturellen Wurzeln kennen zu lernen. Die Sprachform alttestamentlicher und altorientalischer Poesie erscheint uns heute sehr eigentümlich: Jeweils zwei parallele Glieder bilden eine poetische Aussage, daher auch der Name „Parallelismus membrorum“. Ein Beispiel findet sich im biblischen Psalm 143,5 Ich denke nach über die vergangenen Tage, // ich sinne nach über alle deine (Gottes) Taten.

Dieser „Gedankenreim“, so eine der Hauptthesen, ist nicht nur ein formales Prinzip, sondern ist auch als eine Denk- und Erkenntnisform zu verstehen. Die altorientalische Poesie bietet uns damit auch einen Schlüssel zum Denken der Alten Welt. Neben der sprachlichen Poesie wird erstmals auch altorientalisches Bildmaterial in die Diskussion um die Dichtungsform „Parallelismus membrorum" einbezogen. Da es sich um eine „Denkform" handelt, finden sich die Kompositionsprinzipien nicht nur in der sprachlichen Poesie, sondern auch in altorientalischem Bildmaterial. In der Publikation kommt zudem die neuere Forschungsdiskussion zur Sprache. Es werden die Dichtungen im Alten Testament, in der griechischen Übersetzung des Alten Testaments, in Ugarit, Ägypten, Babylonien und in China behandelt. Der Band schließt mit einer umfangreichen Bibliographie zum Thema.

Unterstützt wurde die Publikation u.a. durch die VELKD (Hannover), die Georg-Strecker-Stiftung (Bovenden) und die Leonie-Wild-Stiftung (Eppelheim).

Parallelismus membrorum. Hrsg. von Andreas Wagner. (Orbis Biblicus und Orientalis – OBO 224) Fribourg/Göttingen: Academic Press Fribourg/Vandenhoeck & Ruprecht 2007.

http://www.paulusedition.ch/catalog/more_academic.php?id=1086_0_2_0_M25_

http://www.v-r.de/de/titel/352553024/

Rückfragen bitte an:
Priv.-Doz. Dr. Andreas Wagner, Wissenschaftlich-Theologisches Seminar der Universität Heidelberg
andreas.wagner@wts.uni-heidelberg.de

Allgemeine Rückfragen von Journalisten auch an:
Dr. Michael Schwarz, Pressestelle der Universität Heidelberg
michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de

und
Irene Thewalt
presse@rektorat.uni-heidelberg.de

Seitenbearbeiter: Email
zum Seitenanfang