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Land Baden-Württemberg übergibt Lebenswissenschaftliches Zentrum BIOQUANT an Universität Heidelberg

5. April 2007

Neubau für die quantitative und qualitative Analyse molekularer und zellulärer Biosysteme – Medien sind herzlich eingeladen zur feierlichen Übergabe durch Ministerpräsident Günther H. Oettinger und Finanzminister Gerhard Stratthaus am 19. April 2007


Am 19. April 2007 übergibt das Land Baden-Württemberg das Lebenswissenschaftliche Zentrum BIOQUANT an die Universität Heidelberg. Dem Neubau für die quantitative und qualitative Analyse molekularer und zellulärer Biosysteme kommt vor allem vor dem Hintergrund der Profilschärfung Heidelbergs im Bereich der Lebenswissenschaften und im Zusammenhang mit der Exzellenzinitiative von Bund und Ländern weit reichende strategische Bedeutung zu.

Zur feierlichen Übergabe durch Ministerpräsident Günther H. Oettinger und Finanzminister Gerhard Stratthaus laden Finanzministerium Baden-Württemberg und Universitätsbauamt Heidelberg die Medien herzlich ein (Donnerstag, 19. April 2007, 15.00 Uhr, Im Neuenheimer Feld 267, 69120 Heidelberg). Nach Ansprachen der beiden Politiker stehen Grußworte von Rektor Prof. Dr. Peter Hommelhoff, Heidelbergs 1. Bürgermeister Prof. Dr. Raban von der Malsburg und BIOQUANT-Gründungsdirektor Prof. Dr. Jürgen Wolfrum auf dem Programm.


Städtebauliche Situation

Das Grundstück für den Neubau BIOQUANT liegt westlich des Heidelberger Stadtteils Neuenheim auf dem Universitätsgelände "Im Neuenheimer Feld", in zentraler Campuslage. Im Norden wird es vom Hörsaalgebäude der Chemischen Institute, im Osten von den Institutsgebäuden der Zoologie und der Umweltphysik und im Westen vom Gebäudekomplex der Chemischen Institute eingefasst. Mit der Südseite grenzt BIOQUANT an die zentrale ost-west-gerichtete Erschließungsachse des Campus. Gegenüber, in Fortsetzung des Kirchhoff-Instituts, sind die Gebäude des zweiten und dritten Bauabschnitts der Physikalischen Institute geplant.


Historische Bauentwicklung

Das Forschungsgebäude BIOQUANT füllt eine der wenigen Baulücken, die im nord-östlichen Teil des Campus noch verblieben sind. Hier hatte in den frühen 50-er Jahren des letzten Jahrhunderts mit den Neubauten der Chemischen Institute die bauliche Entwicklung der Universität Heidelberg nach kriegsbedingter Unterbrechung wieder eingesetzt. In den 60-er Jahren folgten Bauten für die Mathematik und das Rechenzentrum und die markanten und zeittypischen Institutsgebäude für Zoologie, Mineralogie und Geologie. Im Rahmen des Bausonderprogramms Verfügungsgebäude entstand für die Umweltphysik zwischen 1996 und 1999 ein neues Institutsgebäude.


Planungskonzept

Das Universitätsbauamt Heidelberg begann mit der Projektentwicklung eines Neubauvorhabens für das Forschungsnetzwerk BIOQUANT im Jahr 2002 auf der Grundlage einer interdisziplinär erarbeiteten Nutzungsanforderung der Universität. In Abstimmung mit der Architektenkammer wurde ein begrenzt offener Realisierungswettbewerb durchgeführt, an dem sich 28 Architekturbüros beteiligten. Das Preisgericht zeichnete die Arbeit des aus Heidelberg stammenden Architekten Dipl.-Ing. Volker Staab einstimmig mit dem 1. Preis aus. Das Büro Staab Architekten BDA, Berlin wurde daraufhin mit zusätzlichen Fachingenieuren mit der weiteren Planung beauftragt.

Als Standort für den Neubau BIOQUANT war einer der atmosphärisch angenehmsten Orte auf dem Campus vorgesehen, die Parklandschaft zwischen den Instituten für Mineralogie, Geologie und Zoologie, dem Hörsaalgebäude der Chemie und den Chemischen Instituten. Die Qualität dieses Bereiches wird entscheidend bewirkt von vertikalen Baukörpern in Verbindung mit eingeschossigen Flachbauten, die jedoch die räumliche Dominanz der Bäume und des Grünraumes bestehen lassen. Die Übernahme dieses Prinzips der Kombination von vertikalen und horizontalen Baukörpern für den Neubau des BIOQUANT erfolgte daher sowohl aus dem Kontext der benachbarten Bauten als auch aus den funktionalen Anforderungen des Raumprogramms.

Die Räume für Fortbildung und Kommunikation sind in dem weit nach Süden und Westen ausgreifenden erdgeschossigen Baukörper untergebracht. Mit den integrierten Gartenhöfen und erweiterten Flurbereichen bietet der Flachbau eine angenehme Arbeitsstimmung und ausreichend Orte für informelle Kommunikation.

Kommunikation und Funktionalität waren Leitmotive des Entwurfs, die sich auch im architektonischen Konzept des Hochhauses, dem Institutsbaukörper, wieder finden. Die fachübergreifende Zusammenarbeit zwischen den Laboren biowissenschaftlicher Forschung und den Räumen des wissenschaftlichen Rechnens wird in die Gestalt eines zentralen Erschließungs- und Kommunikationsbereichs architektonisch übersetzt. Zwei Baukörper, ein Laborgebäude und ein Bürogebäude, werden zueinander gestellt und über einen gemeinsamen, skulpturalen Treppenturm mit integrierten Begegnungsflächen miteinander verbunden. Alle Flure und Aufzüge münden in diesen Raum. Auf diese Weise soll jeder Benutzer des Hauses zu den zum Teil offenen, zum Teil auch abtrennbaren Kommunikationsbereichen hingeführt und zum gegenseitigen Austausch animiert werden. Dieses über alle Geschosse verbundene Treppenhaus ist das Zentrum des gesamten Institutsbereichs und mündet im 7. Obergeschoss in einen Konferenzraum mit Aussichtsterrasse und Blick über den Campus und die Stadt Heidelberg. Auch die Lichtskulptur Bi0quant von Christoph T. Hunziker entfaltet sich hier über alle Geschosse und unterstreicht die Bedeutung dieser Zone.

Die markante Fassade des Institutsgebäudes wird geprägt von vor- und zurückspringenden Fensterelementen und metallenen Sonnenschutzlamellen, die zusammen mit den ebenfalls metallenen Brüstungsverkleidungen die schimmernde Haut des Hauses bilden.


Bedeutung für Universität und Region

Das interdisziplinäre Forschungsnetzwerk BIOQUANT führt zwei ausgewiesene und international renommierte Forschungsschwerpunkte der Universität Heidelberg zusammen: die molekularbiologisch-biomedizinische Forschung und die Expertise im wissenschaftlichen Rechnen. Das Projekt soll die Verzahnung der experimentellen Lebenswissenschaften mit dem wissenschaftlichen Rechnen vorantreiben. Allein mit der klassischen wissenschaftlichen Methode von Versuch und Irrtum ist die Fülle der Lebenserscheinungen in Zukunft nicht zu erfassen. Ziel ist es, komplexe Lebenszusammenhänge mit neuen Strategien umfassend zu verstehen.

Nicht nur die interdisziplinäre Forschung innerhalb der Universität, auch die zahlreichen Vernetzungen mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen in der Region werden durch BIOQUANT gestärkt. Kooperationen von Wirtschaft und Hochschule sind eingeleitet, erste Industriepartner arbeiten bereits mit Forschergruppen der Universität im Netzwerk BIOQUANT zusammen. Die Wirtschaft erhält die Gelegenheit, ihre Produkte im anspruchsvollen Umfeld der Spitzenforschung zu testen und mit den Mitarbeitern der Universität weiterzuentwickeln. Im Gegenzug können die Wissenschaftler der Universität unter optimalen Voraussetzungen forschen und lehren. Im gegenseitigen Kontakt wachsen die Kommunikationsfähigkeit und das Verständnis für unterschiedliche Herangehensweisen.

Roland Wenk/MS

 

Bauherr

Land Baden-Württemberg,
vertreten durch den Landesbetrieb Vermögen und Bau Baden-Württemberg,
Universitätsbauamt Heidelberg

Nutzer

Universität Heidelberg
Heidelberger Forschungsnetzwerk BIOQUANT

Projektdaten

Nutzfläche 5.305 m²
Hauptnutzfläche 4.883 m²
Umbauter Raum 38.497 m²
Gesamtbaukosten 24.200.000 €

Zeitlicher Ablauf

Architektenwettbewerb Oktober 2002
Baubeginn Juni 2004
Grundsteinlegung 8.10.2004
Richtfest 21.7.2005
Baufertigstellung März 2007
Feierliche Übergabe 19.4.2007

Rückfragen bitte an:
Roland Wenk
Universitätsbauamt Heidelberg
Roland.Wenk@ubahd.fv.bwl.de

Dr. Michael Schwarz
Pressesprecher der Universität Heidelberg
Tel. 06221 542310, Fax 542317
michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de
http://www.uni-heidelberg.de/presse

Irene Thewalt
Tel. 06221 542311, Fax 542317
presse@rektorat.uni-heidelberg.de

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