Großer Gelehrter und engagierter Lehrer
Seine Liebe galt der Kunst Ostasiens: Zum Tode des Heidelberger Wissenschaftlers Dietrich Seckel
Die Universität Heidelberg und die Heidelberger Akademie der Wissenschaften trauern um Prof. Dietrich Seckel. Er war eine kraftvolle Persönlichkeit, ein warmherziger Kollege, ein großer Gelehrter und engagierter Lehrer. Niemand hat sich wie er darum verdient gemacht, das Fach ostasiatische Kunstgeschichte im akademischen Bereich zu etablieren. Durch seine Arbeiten vor allem zur buddhistischen Kunst hat er internationale Anerkennung erlangt.
Seine Bücher wurden in viele Sprachen übersetzt. Nach germanistischer Promotion 1936 in Berlin nahm Seckel einen Lektorenposten in Hiroshima an. Erst nach elfjährigem Aufenthalt in Japan kehrte er 1947 nach Deutschland zurück, habilitierte sich in Heidelberg in ostasiatischer Kunstgeschichte, einer vollkommen neuen Fachrichtung, und baute diese dann an der Universität weiter auf. 1965 wurde für ihn in Heidelberg der erste Lehrstuhl für Kunstgeschichte Ostasiens im deutschen Sprachraum eingerichtet.
Nach seiner Emeritierung 1976 nahm er weiterhin Anteil am Betrieb des Instituts für Kunstgeschichte Ostasiens. Er förderte Nachwuchswissenschaftler durch Reisestipendien und Beschäftigungen als wissenschaftliche Hilfskräfte noch bis wenige Tage vor seinem Tod am 12. Februar.
Seckels wissenschaftliche Arbeiten zeichnen sich durch detaillierte Analysen, eine präzise Sprache und einen systematischen Zugriff aus, mit dem er große Mengen an Material zu ordnen verstand.
An seinem 95. Geburtstag erschien der dritte und abschließende Band seines monumentalen Alterswerks über das Porträt in Ostasien.
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