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Archäometrie jetzt an der Universität Heidelberg

10. Januar 2007

Die Vermessung der Vergangenheit – Großer Abschlusskongress "Archäometrie" an der Heidelberger Akademie der Wissenschaften am 19. und 20. Januar 2007 – Universität Heidelberg führt die Forschungen weiter


In den letzten Jahren gelangen dem noch recht jungen Forschungszweig Archäometrie Erfolge, die weltweit von sich reden machten. Zum ersten Mal wurde es dank neu entwickelter Messverfahren möglich, viele prähistorische Fundstücke physikalisch genau zu datieren. Ob es sich um trojanische Scherben, bronzezeitliche Siedlungsreste im Kraichgau, landschaftsgeschichtliche Ereignisse oder um die Bestimmung der berühmten Nasca-Linien in Peru handelte, Archäologen und Geisteswissenschaftler ganz unterschiedlicher Disziplinen erhielten bei ihren Forschungsprojekten durch die Archäometrie naturwissenschaftliche Schützenhilfe.

Vor allem durch das Lumineszenzverfahren können natürliche und archäologische und landschaftsgeschichtliche Ablagerungen, Keramiken, Steine oder auch Feuerstellen und andere historische Zeugnisse zeitgeschichtlich recht genau eingeordnet werden. Damit werden nicht nur Fundstücke in ihrem archäologischen Kontext datierbar, sondern auch Mensch-Umwelt-Wechselwirkungen in Archäo-Landschaften rekonstruierbar (geoarchäologische Zusammenhänge).


Verteilung des optisch stimulierten Lumineszenz-Signals (links) einer nicht aufbereiteten Probe der Mauerer Sande (rechts).
Verteilung des optisch stimulierten Lumineszenz-Signals (links) einer nicht aufbereiteten Probe der Mauerer Sande (rechts).


Mitte letzten Jahres hat die Forschungsstelle ihre Arbeit unter der Ägide der Akademie der Wissenschaften planungsgemäß eingestellt. Aus diesem Anlass findet unter dem Titel "Fortschritte der Archäometrie" am Freitag, 19. Januar, sowie am Samstag, 20. Januar, in den Räumen den Heidelberger Akademie ein Abschlusskolloquium statt. Rund 100 Wissenschaftler kommen zusammen, um das mittlerweile erreichte Leistungsspektrum des Faches und seine Entwicklung während der letzten beiden Dekaden deutlich zu machen. Die einzelnen Fachvorträge beschäftigen sich mit Fragestellungen aus den Bereichen Ägyptologie, Paläoanthropologie, Archäologie, Amerikanistik, Genetik, Biologie, Physik, Materialforschung, Geoarchäologie, Chemie und anderen mehr.

Angesichts der großen wissenschaftlichen Reputation, die die ehemalige Forschungsstelle Archäometrie genoss, ist es für die Forschungslandschaft in Heidelberg ein überaus erfreulicher Umstand, dass die scheidende Institution an die Universität Heidelberg übergeben werden konnte. Das vormals räumlich am Max-Planck-Institut für Kernphysik beheimatete Lumineszenzlabor wird am Lehrstuhl Physische Geographie des Geographischen Institutes (Prof. Dr. Bernhard Eitel) neu etabliert und weitergeführt. Vor wenigen Wochen wurde im Neuenheimer Feld mit den Baumaßnahmen begonnen, der Umzug in die neuen Räumlichkeiten wird voraussichtlich zu Beginn des Sommersemesters stattfinden.

Das neu eingerichtete Labor im Geographischen Institut (Im Neuenheimer Feld 348, 69120 Heidelberg) wird bewusst in räumlicher Nähe zur und in wissenschaftlich engem Verbund mit der "Forschungsstelle Radiometrie" (Akademie der Wissenschaften, untergebracht am Institut für Umweltphysik der Universität) und den geo- und umweltwissenschaftlichen Instituten der Universität Heidelberg angesiedelt.

Diese Entwicklung findet nicht zuletzt vor dem Hintergrund des in Heidelberg geplanten Master-Studiengangs "Geoarchäologie" statt, in den auch die in der Heidelberger Altstadt angesiedelten Universitätsinstitute für "Ur- und Frühgeschichte" und "Vorderasiatische Archäologie" eingebunden sind. Dies illustriert die zentrale Stellung archäometrischer und geoarchäologischer Forschungen an der Universität Heidelberg als Brücke zwischen den Natur- und den Geisteswissenschaften.

Datum: 19. und 20. Januar 2007
Ort: Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Karlstraße 4, 69118 Heidelberg
Um eine Akkreditierung von Journalisten wird gebeten.

Die Veranstaltung ist nicht öffentlich. Fachlich besonders Interessierte können sich gleichwohl noch an die Akademie der Wissenschaften wenden.


Programm:
www.haw.baden-wuerttemberg.de/downloads/Programm_innen.pdf

Anfahrt unter: www.haw.baden-wuerttemberg.de/seiten/kontakt/anfahrt.php



Rückfragen zur Universität Heidelberg bitte an:
Prof. Dr. Bernhard Eitel
Tel. 06221 544543, Sekr. 544571, Fax 544997
bernhard.eitel@geog.uni-heidelberg.de
http://www.geog.uni-heidelberg.de

Dr. Michael Schwarz
Pressesprecher der Universität Heidelberg
Tel. 06221 542310, Fax 542317
michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de
www.uni-heidelberg.de/presse

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