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Millionenförderung für Netzwerke zur Wasserforschung

13. August 2015

Wissenschaftsministerium stellt vier Millionen Euro für Projekte mit Heidelberger Beteiligung zur Verfügung

Zwei Forschungsverbünde zum Thema Wasser, an denen Wissenschaftler des Heidelberg Center for the Environment (HCE) der Ruperto Carola beteiligt sind, erhalten eine Millionenförderung des Landes Baden-Württemberg. Die beiden inter- und transdisziplinären Konsortien, die sich mit der Risikobewertung von Chemikalien in Gewässern und der Erforschung von Dürreperioden befassen, gehören zu drei Forschernetzwerken im Rahmen des Förderprogramms Wasserforschung Baden-Württemberg, die sich in einem Auswahlverfahren mit einer internationalen Gutachterkommission erfolgreich durchsetzen konnten. Die Netzwerke, die die Natur- und Ingenieurwissenschaften mit den Gesellschafts- und Geisteswissenschaften verzahnen, werden in den kommenden fünf Jahren mit jeweils zwei Millionen Euro gefördert.

„Wir bündeln die vorhandenen Kompetenzen in der Wasserforschung im Land und stärken damit über verschiedene Disziplinen hinweg die wissenschaftliche Zusammenarbeit zu Fragen der wichtigsten Ressource der Menschheit“, erklärt Wissenschaftsministerin Theresia Bauer. Nur durch eine enge Verzahnung unterschiedlicher Wissenschaftsbereiche in einem systematischen Ansatz sei „die Entwicklung von angepassten Technologien und Managementstrategien und deren nachhaltiger Transfer in eine sich ändernde Gesellschaft möglich“.

Beim Forschernetzwerk Eff-Net („Effect Network in Water Research“), das Wirkungszusammenhänge für die Risikobewertung von Chemikalien in Gewässerökosystemen untersucht, übernimmt die Universität Heidelberg die Konsortialführerschaft. Beteiligt sind Prof. Dr. Thomas Braunbeck, Leiter der Arbeitsgruppe Aquatische Ökologie und Toxikologie am Centre for Organismal Studies (COS), und die Politikwissenschaftlerin Prof. Dr. Jale Tosun. Dem Netzwerk gehören zudem das Karlsruher Institut für Technologie und die Universität Tübingen an. Mit der Verbindung naturwissenschaftlicher Grundlagenforschung mit sozialwissenschaftlichen Ansätzen will das Netzwerk den zunehmenden Eintrag bestimmter Mikroschadstoffe wie Lebensmittelzusatzstoffe und Pharmazeutika in Gewässerökosysteme vermindern. Dazu entwickeln die Forscher ein analytisches Netzwerk für die biologische Risikobewertung, das es ermöglicht, die Schadstoffe und deren Umwandlungsprodukte in Gewässern zu identifizieren und zu quantifizieren. Außerdem werden die Wirkungen der Stoffe auf Lebewesen im Ökosystem Wasser untersucht. Auf dieser Grundlage wollen die Wissenschaftler Konzepte zur Steuerung von Konsumentenverhalten und für die Umweltgesetzgebung entwickeln.

Am Netzwerk DRleR („Drought impacts, processes and resilience: making the invisible visible“), das Auswirkungen, Prozesse und Widerstandsfähigkeit im Zusammenhang mit Dürreperioden untersucht, wirken neben der Universität Heidelberg die Universitäten Freiburg und Tübingen mit. Als Heidelberger Forscher sind der Hydrologe Prof. Dr. Lucas Menzel und die Juristin Prof. Dr. Ute Mager beteiligt. Das Netzwerk soll Politik und Gesellschaft darauf vorbereiten, dass Dürreperioden in Zukunft europaweit zunehmen werden. Mit verschiedenen Simulationen auf Grundlage vorhandener und neu generierter Daten wollen die Forscher das Zusammenwirken von Klima, Umwelt, Land- und Wassernutzung sowie Gesellschaft und politischen Steuerungsstrukturen in Trockenperioden analysieren. Dabei wollen sie vor allem die versteckten Auswirkungen einer Dürre, zum Beispiel auf Wasserqualität und Ökosysteme, untersuchen. Eine Plattform zur Dokumentation der Untersuchungen soll als zentraler Informationsknotenpunkt für Akteure aus Wissenschaft, Politik und Gesellschaft dienen. Zudem wollen die Forscher Vorschläge für ein verbessertes Risikomanagement in Dürreperioden erarbeiten.

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 20.08.2015
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