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Karl Hampe (1869 bis 1936): Erforschung des Mittelalters

6. Februar 2015

Vitrinenausstellung zu dem Heidelberger Historiker im Foyer der Universitätsbibliothek

Karl Hampe

Foto: Lesser, Universitätsarchiv Heidelberg, UAH Pos / 01204

Karl Hampe

Mit Leben und Werk des Heidelberger Mediävisten Karl Hampe (1869 bis 1936) beschäftigt sich eine kleine Ausstellung, die in der Universitätsbibliothek Heidelberg zu sehen ist. Der Wissenschaftler lehrte drei Jahrzehnte als ordentlicher Professor für mittelalterliche und neuere Geschichte am Historischen Seminar der Ruperto Carola; Ruf und Ansehen der Geschichtswissenschaft in Heidelberg hat er in erheblichem Maße mit geprägt. Die Vitrinenausstellung „Karl Hampe (1869 bis 1936) – Erforschung des Mittelalters in Heidelberg“ wird bis Ende Juli 2015 im Foyer der Universitätsbibliothek gezeigt.

Im neuen Kaiserreich sozialisiert, wandte sich Karl Hampe als junger Wissenschaftler dem Mittelalter zu und glaubte, als Herausgeber deutscher Geschichtsquellen eine nationale Aufgabe zu erfüllen. Einer breiteren Öffentlichkeit wurde er während des Ersten Weltkriegs durch seine Schriften zur „belgischen Frage“, danach durch mehrere Gesamtdarstellungen zur mittelalterlichen Geschichte bekannt. Wie die Organisatoren der Ausstellung betonen, kann der Wissenschaftler als der wohl prominenteste deutsche Mediävist seiner Zeit gelten. Nach 1918 wandelte sich Karl Hampe vom „Herzensmonarchisten“ zum „Vernunftrepublikaner“ und machte sich die Werte der Demokratie zueigen. Mit seinen Büchern versuchte er, dem deutschen Volk ein Geschichtsbewusstsein zu vermitteln, das über die Krisen der Nachkriegszeit hinweg helfen sollte. Als die Vertreter der nationalsozialistischen Geschichtsauffassung das Mittelalter für ihre Zwecke zu vereinnahmen suchten, organisierte er erfolgreich den Widerspruch seiner Zunft.

Der reichhaltige Nachlass Karls Hampes befindet sich in der Universitätsbibliothek. Seine Tagebücher sowie seine weitläufige Korrespondenz eröffnen faszinierende Einblicke in die wechselnden Bedingungen eines Gelehrtenlebens im 19. und 20. Jahrhundert. Sie zeigen zugleich den Alltag eines bildungsbürgerlichen Haushalts. Als eine zeit- und kulturgeschichtliche Quelle von kaum zu überschätzender Bedeutung gilt das Tagebuch, das er in den Jahren während des Ersten Weltkriegs niederschrieb. Darin schildert er eindrücklich die Situation an der „Heimatfront“.

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 12.02.2015
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