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Briefe und Zeichnungen von der Westfront

17. Juni 2014

Ausstellung in der Universitätsbibliothek zeigt Werke von Wilhelm Weber aus dem Ersten Weltkrieg

Wilhelm Weber

Abbildung: Stadtarchiv Speyer

"Christabend in der Villa Lydia 1916", Tuschezeichnung: Der Betrachter sieht einen Soldaten, der an einem Schreibtisch sitzt und seinen Kopf auf die Tischplatte stützt. Vor ihm brennt eine Kerze an einem Tannenzweig. Auf dem Tisch befinden sich mehrere Pakete und das Bild einer Frau. Bestand 192-31, Nr. 60.

Zeichnungen des Künstlers Wilhelm Weber, der im Ersten Weltkrieg an der Westfront im Einsatz war, zeigt die Abteilung Kulturelles Erbe/Stadtarchiv Speyer in einer Kooperation mit der Universitätsbibliothek Heidelberg. Die kleine Ausstellung im Foyer der Bibliothek zeigt einen Querschnitt des Werks von Weber, der seine Eindrücke an und hinter der Front in zahlreichen Graphit-, Tusche- und Buntstiftzeichnungen festgehalten hat. Neben dem „Alltag“ in den Schützengräben bilden seine Zeichnungen auch Landschaften, Gebäude und Dörfer hinter den Frontlinien sowie Unterstände und Quartiere der Soldaten ab. Die Ausstellung mit dem Titel „Mein liebes Herz“ wird bis Mitte September 2014 gezeigt und ist montags bis freitags ab 8.30 Uhr und am Wochenende ab 9 Uhr bis zur Schließung der Universitätsbibliothek um 1 Uhr nachts zu sehen.

Der pfälzische Lehrer Wilhelm Weber, 1887 in Neustadt an der Weinstraße geboren und 1964 in Speyer gestorben, diente im Ersten Weltkrieg als Soldat und Offizier der bayerischen Armee an der Westfront. Er erlebte einige der grauenvollsten Schlachten des Krieges mit, etwa die Schlacht an der Somme. Seine Zeichnungen, mit denen er sich vermutlich auch die Zeit des Wartens und der Ungewissheit an der Front vertrieben hat, verschickte er meist zusammen mit Feldpostbriefen an seine Frau – in aller Regel überschrieben mit „Mein liebes Herz“, was der Ausstellung den Titel verlieh. Die Schau stellt exemplarische Werke sowie die Biographie des Künstlers Weber vor. Ergänzt wird sie durch ein erweitertes Web-Angebot: Über sogenannte QR-Codes, die unter anderem auf ein Bildernetzwerk verweisen, lassen sich sämtliche Zeichnungen mit zusätzlichen Beschreibungen und Texten auch im Internet abrufen. Im Stadtarchiv Speyer werden über 60 Zeichnungen Wilhelm Webers verwahrt. Im Rahmen einer größeren Präsentation zum Ersten Weltkrieg in Speyer und der Pfalz werden die Zeichnungen im November und Dezember 2014 auch im Stadtarchiv Speyer gezeigt.

 

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 17.06.2014
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