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Prof. Dr. Henry Keazor
Institut für Europäische Kunstgeschichte
Tel. +49 6221 54-2353
h.keazor@zegk.uni-heidelberg.de

 
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Henry Keazor wirkt in Dokumentarfilm über den Fälscher Wolfgang Beltracchi mit

25. Februar 2014

Der Heidelberger Kunsthistoriker kommt als Experte zum Thema Kunstfälschungen zu Wort

Filmplakat Beltracchi
Filmplakat

Prof. Dr. Henry Keazor vom Institut für Europäische Kunstgeschichte der Universität Heidelberg wird ab März im Kino zu sehen sein: Der Wissenschaftler wirkt als Experte im Dokumentarfilm „Beltracchi – Die Kunst der Fälschung“ mit, der am Donnerstag, 6. März 2014, in die Kinos kommt. Der Film setzt sich kritisch mit dem Leben von Wolfgang Beltracchi auseinander, der Hauptakteur eines großen Kunstskandals ist: Über fast vier Jahrzehnte hat Beltracchi Lücken im Werk großer Künstler aufgespürt, deren Œuvre mit „neuen“ Arbeiten aufgefüllt und gemeinsam mit seiner Frau Helene als Originale weltweit in den Handel gebracht, bis diese Fälschungen im Jahr 2008 aufflogen. Regisseur Arne Birkenstock hat den Heidelberger Kunsthistoriker Henry Keazor als Spezialisten in Sachen Kunstfälschung für seinen Film gewonnen. In Gesprächen konfrontiert Prof. Keazor Wolfgang Beltracchi mit kritischen Fragen zu seiner Arbeit und den Konsequenzen seines Tuns. Zudem begutachtet er einige der gefälschten Werke gemeinsam mit dem Hauptermittler im Fall Beltracchi und gibt seine Einschätzungen als Experte.

Henry Keazor hat Wolfgang Beltracchi im Zuge der Filmaufnahmen nicht zum ersten Mal getroffen. Bereits 2011 führte er ein langes Interview mit dem Fälscher, das in eine im Frühjahr erscheinende Publikation eingeflossen ist. Fälschungen in der Kunstgeschichte stellen einen Forschungsschwerpunkt des Heidelberger Wissenschaftlers dar. Das Thema sei bisher unterrepräsentiert, weil sich die kunsthistorische Forschung meist auf das „Original“ konzentriere, so Prof. Keazor. Anhand von Fälschungen ließe sich jedoch viel über die Kunstgeschichte lernen und lehren. Daher möchte Henry Keazor an der Universität Heidelberg ein Archiv aufbauen, das gefälschte Werke aus unterschiedlichen Zeiten und Gattungen versammelt, um das Phänomen Kunstfälschung an konkreten Objekten lehren und studieren zu können. In diesem Kontext wurde aktuell eine von ihm gemeinsam mit der Kunsthistorikerin Tina Öcal und Dr. Maria Effinger von der Universitätsbibliothek Heidelberg erarbeitete Forschungsbibliographie mit Literatur zum Thema „Fälschung“ online zugänglich gemacht. Das neue Rechercheinstrument mit moderner Suchmaschinentechnologie ist Teil des kunstwissenschaftlichen Portals „arthistoricum.net“, das die Heidelberger Universitätsbibliothek mit Förderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft zusammen mit der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden betreibt.

Der Dokumentarfilm „Beltracchi – Die Kunst der Fälschung” demonstriert die handwerkliche Finesse, mit der Wolfgang und Helene Beltracchi gearbeitet haben, lässt aber auch Experten, Kunsthändler und Sammler zu Wort kommen, ebenso wie den Ermittler, der die Beltracchis am Ende zu Fall brachte. Auch die Frage nach dem Wert von Original und Fälschung wird gestellt.

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 25.02.2014
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