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Religions- und rechtsgeschichtliche Quellen des vormodernen Nepal

26. November 2013

Langzeitforschungsprojekt zur Erschließung von seltenem historischen Material – Förderung über das Akademienprogramm

Mit religions- und rechtsgeschichtlichen Quellen des vormodernen Nepal befasst sich ein neues Forschungsprojekt der Heidelberger Akademie der Wissenschaften unter der Leitung des Indologen Prof. Dr. Axel Michaels. Dazu wird eine Arbeitsstelle in Heidelberg mit drei wissenschaftlichen Mitarbeitern eingerichtet. Drei weitere Mitarbeiter werden in Nepal das Forschungsvorhaben unterstützen. Das Projekt ist auf 15 Jahre angelegt und wird über das von der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften koordinierte Akademienprogramm gefördert. Ziel der Forschungsarbeiten ist es, seltene historische Dokumente und Texte zu erschließen und in gedruckter sowie digitaler Form zugänglich zu machen. Prof. Michaels ist Co-Direktor des Exzellenzclusters „Asien und Europa im globalen Kontext“ der Ruperto Carola und leitet die Abteilung Kultur- und Religionsgeschichte am Südasien-Institut (SAI) der Universität Heidelberg.

„Das von Inhalt und Umfang her einmalige Material, das wir im Rahmen des Projekts bearbeiten werden, ist im Spannungsfeld von Indien und Tibet sowie Hinduismus und Buddhismus entstanden. Es umfasst einzigartige Tempel- und Rechtsdokumente wie Verträge, Urkunden und Briefe sowie Urteile, Ablassbriefe und Kastenregulierungen“, erläutert Prof. Michaels. Dabei bilden diese Dokumente und Texte, die nur ansatzweise erfasst und katalogisiert sind, eine wesentliche Grundlage für die noch immer weitgehend unerforschte Geschichte zahlreicher Tempel und anderer Heiligtümer Nepals, vornehmlich im Kathmandu-Tal. Darüber hinaus gibt das Material Aufschluss über die bislang kaum erschlossene Rechtspraxis in Südasien, die Entwicklung von Elitenkulturen sowie die Legitimation und Inszenierung von Herrschaft, wie der Heidelberger Indologe erläutert.

Prof. Michaels forscht an der Universität Heidelberg auf dem Gebiet der Ethno-Indologie und der Rituale. Arbeitsschwerpunkte sind außerdem die Gesellschafts- und Rechtsgeschichte des Hinduismus sowie die Kultur- und Religionsgeschichte Nepals. Der Wissenschaftler hat zahlreiche Bücher und Artikel verfasst sowie Dokumentarfilme produziert. Die Fördermittel für sein Langzeitforschungsprojekt werden im Rahmen des von Bund und Ländern geförderten Akademienprogramms zur Verfügung gestellt. Es dient der Erschließung, Sicherung und Vergegenwärtigung unseres kulturellen Erbes und ist das größte geisteswissenschaftliche Forschungsprogramm der Bundesrepublik. Die Akademienunion ist die Dachorganisation von acht Wissenschaftsakademien, zu denen auch die Heidelberger Akademie der Wissenschaften gehört.

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 29.11.2013
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