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Dr. Sven Diederichs für herausragende Arbeiten in der Krebsforschung ausgezeichnet

3. Juli 2013

Der Heidelberger Tumorbiologe erhält den mit 100.000 Euro dotierten Hella-Bühler-Preis des Jahres 2013

Hella Buehler Preis 2013 460x280

Foto: Rothe

Von links nach rechts: Prof. Dr. Peter Schirmacher (Pathologisches Institut), Rektor Prof. Dr. Bernhard Eitel mit dem Preisträger Dr. Sven Diederichs in der Bildmitte sowie Prof. Dr. Felix Wieland (Jury-Kommission) und Prof. Dr. Michael Boutros (DKFZ)

Der Heidelberger Tumorbiologe Dr. Sven Diederichs hat den mit 100.000 Euro dotierten Hella-Bühler-Preis 2013 erhalten. Der Rektor der Universität Heidelberg überreichte den Preis während einer Feierstunde, die am 2. Juli im Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) stattgefunden hat. Die zum achten Mal vergebene Auszeichnung richtet sich an junge Forscher der Ruperto Carola, die bereits durch herausragende wissenschaftliche Qualität in der Krebsforschung auf sich aufmerksam gemacht haben. Mit dem Preisgeld sollen Dr. Diederichs’ Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Molekular- und Zellbiologie mit zentraler Bedeutung für onkologische Fragestellungen gefördert werden.

Den Festakt zur Verleihung des Hella-Bühler-Preises 2013 eröffnete der Vorsitzende der Jury-Kommission für den Hella-Bühler-Preis, Prof. Dr. Felix Wieland vom Biochemie-Zentrum der Universität Heidelberg. Neben dem Rektor der Rupertoa Carola wandte sich auch Prof. Dr. Michael Boutros als Vertreter des Deutschen Krebsforschungszentrums an die Gäste der Veranstaltung. Nach einem Rückblick der Preisträgerin des Jahres 2012, der Neuroonkologin Dr. Christiane Opitz, hielt Prof. Dr. Peter Schirmacher, Geschäftsführender und Ärztlicher Direktor des Pathologischen Instituts, die Laudatio auf Dr. Diederichs. Der Preisträger stellte anschließend in einem kurzen Vortrag seine Forschungsarbeiten vor, ehe dann Prof. Eitel die Auszeichnung überreichte.

In seinen Forschungsarbeiten befasst sich Dr. Diederichs, der am Pathologischen Institut der Universität Heidelberg und am Deutschen Krebsforschungszentrum tätig ist, mit Funktion, Regulation und Biogenese von nicht-protein-codierenden RNA-Molekülen. Dabei geht es um solche Ribonukleinsäuren (RNA), deren genetische Information nicht in die Bildung von Proteinen umgesetzt wird. Stattdessen übernehmen sie als RNA-Moleküle selbst in der Zelle eine Vielzahl funktioneller, regulatorischer oder struktureller Aufgaben. Mit seiner Forschung geht der Heidelberger Wissenschaftler der Frage nach, welche Bedeutung diese Ribonukleinsäuren für die gesunde Zelle und die entartete Krebszelle besitzen. Dazu identifiziert er möglichst viele dieser unterschiedlich langen RNA-Abschnitte, die in wichtige zelluläre Regulationsprozesse eingreifen und insbesondere die Krebsentstehung beeinflussen können, und charakterisiert deren Funktion auf molekularer Ebene. Sein Fokus liegt dabei auf den Tumoren der Lunge und der Leber. In diesem Bereich konnte er bereits wichtige RNAs entdecken, die beispielsweise für die Ausbreitung des Tumors, die Metastasierung, essentiell sind und als künftige therapeutische Zielstrukturen dienen könnten.

Sven Diederichs (Jahrgang 1976) studierte Biochemie an den Universitäten Tübingen und Witten/Herdecke. Nach dem Diplom folgte im Jahr 2004 die Promotion auf dem Gebiet der Hämatologie und Onkologie an den Universitäten Münster und Witten/Herdecke. Als Postdoktorand arbeitete Dr. Diederichs an der Harvard Medical School und am Massachusetts General Hospital Cancer Center in Boston (USA), ehe er 2008 nach Heidelberg wechselte. Seit 2009 leitet der Wissenschaftler am Deutschen Krebsforschungszentrum und am Pathologischen Institut der Universität Heidelberg die unabhängige Helmholtz-Hochschul-Nachwuchsgruppe „Molekulare RNA Biologie und Krebs“. Für seine Forschungsarbeiten erhielt Dr. Diederichs verschiedene Auszeichnungen, darunter einen Preis für junge Wissenschaftler der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, einen Scholar-in-Training Award der American Association for Cancer Research, den Karl-Freudenberg-Preis der Heidelberger Akademie der Wissenschaften und den Binder-Innovationspreis der Deutschen Gesellschaft für Zellbiologie.

Der von der Heidelberger Zahnärztin Dr. Hella Bühler (1910 bis 2002) gestiftete Forschungspreis soll junge Heidelberger Wissenschaftler unterstützen, ihre bereits herausragenden Arbeiten auf dem Gebiet der Krebsforschung fortzuführen und zu vertiefen.

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 03.07.2013
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