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Zahl der Hundertjährigen steigt stärker als erwartet

28. März 2013

Ergebnisse der Zweiten Heidelberger Hundertjährigen-Studie zeigen positive Entwicklung der Lebenssituation sehr alter Menschen

Die Anzahl sehr alter Menschen in Deutschland steigt deutlich stärker als zunächst vermutet. Seit 2001 hat sich die Zahl der Hundertjährigen verdreifacht, wie erste Ergebnisse der Zweiten Heidelberger Hundertjährigen-Studie zeigen. „Dies ist sehr bemerkenswert und zeigt, dass sich der demographische Wandel mit einer besonderen Zunahme der sehr alten Personen stärker als vermutet vollzieht“, erklärt Prof. Dr. Daniela Jopp, die die Studie am Institut für Gerontologie zusammen mit Dr. Christoph Rott leitet. Zudem zeichnet sich im Vergleich mit Daten von 2001 eine positive Entwicklung hinsichtlich der gesundheitlichen Lage und der Lebenssituation heutiger Hundertjähriger ab.

Die Zweite Heidelberger Hundertjährigen-Studie will ein umfassendes Bild der Hundertjährigen und ihrer Lebenssituation in Deutschland ermitteln. In einer repräsentativen Untersuchung wurden Hochaltrige aus Heidelberg und Umgebung zu alltäglichen Herausforderungen, Eigenschaften, Aktivitäten, sozialer Einbindung und Lebensqualität befragt. Zusätzlich wurden Auskünfte von nahestehenden Personen wie den Kindern eingeholt. Um zu prüfen, ob die Situation der Hundertjährigen besser ist als bei früheren Generationen, wurden diese Daten mit der ersten Heidelberger Hundertjährigen-Studie von 2001 verglichen.

Die ersten Ergebnisse deuten an, dass die heutigen Hundertjährigen kognitiv gesünder und gesundheitlich weniger stark belastet sind sowie seltener im Heim leben als Hochaltrige zu Beginn des Jahrtausends. „Dass heute mehr Menschen sehr alt werden, heißt also nicht automatisch, dass auch eine größere Anzahl dieser sehr alten Menschen krank ist und unter mehr Einschränkungen leidet“, erklärt Christoph Rott. Dennoch sind auch zahlreiche Hundertjährige gesundheitlich belastet und kognitiv eingeschränkt: Jeder dritte Hundertjährige erhielt Pflegestufe II und jeder Zehnte Pflegestufe III. Mehr als ein Drittel der Hundertjährigen sind kognitiv deutlich eingeschränkt oder von Demenz betroffen.

Dennoch empfindet die überwiegende Mehrheit der heutigen Hundertjährigen ihr Leben als lebenswert. Sie sehnen das Lebensende nicht herbei, sind aktiv und haben Pläne für die Zukunft. Gleichzeitig haben die heutigen Hundertjährigen eine akzeptierende Haltung gegenüber dem Tod und erleben diesen überwiegend nicht als bedrohlich. „Die ersten Ergebnisse zeigen zusammenfassend, dass das Leben mit 100 Jahren mit zahlreichen Herausforderungen verbunden ist, aber auch, dass ein sehr hohes Alter mit positiven Aspekten einher geht, beispielsweise einer deutlichen Wertschätzung des Lebens“, erklärt Daniela Jopp.

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 28.03.2013
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