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Weltgrößtes Tscherenkow-Teleskop in Namibia eingeweiht

13. August 2012

Wissenschaftler der Universität Heidelberg am Aufbau und Betrieb des H.E.S.S.-Observatoriums beteiligt

Teleskop 250x250

Foto: H.E.S.S.-Kollaboration, Stefan Schwarzburg

Das neue H.E.S.S.-II-Teleskop und eines der vier kleineren Teleskope.

Mit dem H.E.S.S. II ist in Namibia das weltgrößte Tscherenkow-Teleskop in Betrieb gegangen. Gemeinsam mit vier kleineren Teleskopen, die bereits 2004 eingeweiht wurden, können damit die energiereichsten und extremsten Phänomene im Universum im sehr hochenergetischen Gammalicht beobachtet werden. Ermöglicht werden soll damit ein tieferes Verständnis bekannter hochenergetischer kosmischer Strahlungsquellen wie supermassiver Schwarzer Löcher, Pulsare und Supernovae. Die Forscher hoffen aber auch auf die Entdeckung neuer Klassen von hochenergetischen kosmischen Strahlungsquellen. Die Landessternwarte des Zentrums für Astronomie der Universität Heidelberg (ZAH) ist eines der Gründungsmitglieder des H.E.S.S.-Observatoriums (High Energy Stereoscopic System).

Das neue Teleskop ist fast 600 Tonnen schwer, der 28-Meter-Spiegel entspricht etwa der Fläche von zwei Tennisplätzen. Die H.E.S.S.-II-Kamera hat die Fläche eines Garagentors, wiegt etwa 3 Tonnen und „schwebt“ 36 Meter über dem Spiegel in der Brennebene – bei aufrechter Position auf der Höhe eines 20-stöckigen Gebäudes. Trotz seiner Größe kann das Teleskop doppelt so schnell wie die kleineren Teleskope schwenken, um sofort auf schnelle und kurzzeitige Phänomene wie Gammastrahlenausbrüche irgendwo am Himmel zu reagieren.

Wenn Gammastrahlen hoch in der Atmosphäre auf Luftmoleküle treffen, erzeugen sie eine Kaskade von Sekundärteilchen (Teilchenschauer), die von Teleskopen mit ultraschnellen Kameras am Boden registriert werden können, dank der Emission von sogenannter Tscherenkow-Strahlung in Form bläulicher Lichtblitze. Die für H.E.S.S. II entwickelte Kamera ist in der Lage, diese sehr schwachen Blitze mit einer ‚Belichtungszeit‘ von einigen Milliardstel Sekunden, also eine Million mal schneller als eine normale Kamera, aufzunehmen.

„Die erfolgreiche Inbetriebnahme des neuen H.E.S.S. II-Teleskops ist ein großer Schritt voran für die beteiligten Wissenschaftler, die astronomische Forschung insgesamt und für das südliche Afrika als erstklassigen Standort für dieses Gebiet der Astronomie“, sagt Prof. Dr. Werner Hofmann vom Max-Planck-Institut für Kernphysik in Heidelberg, der Sprecher des Projekts ist. Das H.E.S.S.-Observatorium wird seit fast einem Jahrzehnt von einer Kollaboration betrieben, der mehr als 170 Wissenschaftler aus 32 wissenschaftlichen Institutionen in 12 verschiedenen Ländern angehören.

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 13.08.2012
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