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Prof. Dr. Felix Wieland
Biochemie-Zentrum der Universität Heidelberg
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Prof. Dr. Herta Flor
Zentralinstitut für Seelische Gesundheit
Institut für Neuropsychologie und Klinische Psychologie
Telefon (0621) 1703-6301
herta.flor@zi-mannheim.de
 

 
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Dritte Förderperiode für zwei Sonderforschungsbereiche der Universität Heidelberg

2. Februar 2012

Deutsche Forschungsgemeinschaft bewilligt Fördermittel in Höhe von insgesamt rund 23,7 Millionen Euro

Zwei Sonderforschungsbereiche der Ruperto Carola werden ihre Arbeit nach einer erfolgreichen internationalen Begutachtung für weitere vier Jahre fortsetzen. Für den SFB 638 „Dynamik makromolekularer Komplexe im biosynthetischen Transport“ stellt die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) Fördermittel in Höhe von rund 12,4 Millionen Euro zur Verfügung. Sprecher des SFB ist Prof. Dr. Felix Wieland vom Biochemie-Zentrum der Universität Heidelberg (BZH). Mit rund 11,3 Millionen Euro fördert die DFG den SFB 636 „Lernen, Gedächtnis und Plastizität des Gehirns: Implikationen für die Psychopathologie“. Die Sprecherfunktion hat Prof. Dr. Herta Flor vom Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) in Mannheim inne. Beide Sonderforschungsbereiche erreichen damit die dritte und letzte Förderperiode.

Im Mittelpunkt der Forschungsarbeiten am SFB 638 steht die Frage, auf welche Weise und mit welchen Folgen große Molekülverbände innerhalb von Zellen transportiert und am richtigen Platz lokalisiert werden. Die Prozesse des intrazellulären Transports haben weitreichende Bedeutung für Vorgänge, die etwa die „innere Uhr“ von Organismen steuern. Sie sind ebenso wichtig für die Fähigkeit, Proteine in ihrer richtig gefalteten Form zum richtigen Zeitpunkt herzustellen und entweder innerhalb einer Zelle oder innerhalb eines Organismus zur Verfügung zu stellen. Solche Mechanismen werden zum Beispiel von Viren für ihre Bildung und ihren Transport aus infizierten Zellen heraus ausgenutzt. Nach Angaben von Prof. Wieland gibt es eine Reihe weiterer Beispiele, wie diese Grundlagenforschung medizinische Fragestellungen berührt, etwa bei verbreiteten neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer. Der Forschungsverbund umfasst insgesamt 17 Teilprojekte. Neben dem BZH, dem Zentrum für Molekulare Biologie (ZMBH) und dem Centre for Organismal Studies (COS) der Universität Heidelberg sind Projekte aus der Virologie der Medizinischen Fakultät Heidelberg sowie ein Vorhaben des European Molecular Biology Laboratory (EMBL) am Sonderforschungsbereich „Dynamik makromolekularer Komplexe im biosynthetischen Transport“ beteiligt.

Das Forschungsprofil des SFB 636 konzentriert sich auf Lern- und Gedächtnismechanismen, die daraus resultierenden plastischen Veränderungen des Gehirns und ihren Einfluss auf die Psychopathologie. In ihrer Arbeit gehen die Forscher mit unterschiedlichen Ansätzen der Frage nach, wie das Lernen und das Gedächtnis bei verschiedenen psychischen Störungen funktioniert. Im Zentrum stehen dabei Erkrankungen der Emotion und der Motivation wie Angststörungen, Suchterkrankungen, Störungen der Affektivität und der Affektregulation. Ziel ist es, so Prof. Flor, neue Behandlungsansätze zur verhaltenstherapeutischen und pharmakologischen Therapie psychischer Erkrankungen zu entwickeln. Die insgesamt 22 Teilprojekte umfassen die vier Themenbereiche molekulare und zelluläre Mechanismen von Lernen und Hirnplastizität, verhaltensbiologische und physiologische Mechanismen von Lernen und Hirnplastizität, experimentelle Psychopathologie sowie interventionsbezogene Hirnplastizität. Neben dem Zentralinstitut für Seelische Gesundheit sind die Vorhaben am Interdisziplinä­ren Zentrum für Neurowissenschaften sowie den Medizinischen Fakultäten Heidelberg und Mannheim der Uni­versität Heidelberg, den beiden Universitätsklinika in Heidelberg und Mannheim, dem Deut­schen Krebsfor­schungs­zentrum und dem Max-Planck-Institut für medizinische Forschung angesiedelt.

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 02.02.2012
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