„Mikrofinanz in der Krise?“
26. September 2011
Praktiker und Wissenschaftler diskutieren über die aktuellen Entwicklungen in Indien
„Mikrofinanz in der Krise?“ ist das Thema einer Podiumsdiskussion, die das Südasien-Institut (SAI) der Universität Heidelberg am Mittwoch, 28. September 2011, gemeinsam mit der Entwicklungsgenossenschaft Oikocredit und der Hilfsorganisation Opportunity International veranstaltet. Mikrofinanzdienstleistungen sind in den letzten Jahren zu einem wichtigen Instrument der Entwicklungsförderung geworden, vor allem in Indien hat sich dieser Sektor besonders rasch entwickelt. Über die Erfolge dieses Finanzierungsmodells, aber auch über damit verbundene Probleme diskutieren Vertreter indischer Mikrofinanzdienstleister mit Experten aus der Wissenschaft. Die zweistündige Veranstaltung findet im Internationalen Wissenschaftsforum Heidelberg, Hauptstraße 242, statt und beginnt um 17.30 Uhr.
Mikrofinanzinstitutionen arbeiten mittlerweile in zahlreichen Ländern unabhängig von Subventionen und sind wirtschaftlich tragfähig. Nach Angaben der Veranstaltungsorganisatoren kamen jedoch aus Indien in jüngster Zeit wiederholt Negativschlagzeilen: Medien berichteten von fragwürdigen Geschäftspraktiken einzelner Mikrofinanzdienstleister und von Selbstmorden überschuldeter Mikrokreditnehmer. Gleichzeitig erregte der Börsengang des Mikrofinanzdienstleisters SKS weltweit Aufsehen. Er galt vielen Kritikern als Beleg dafür, dass die Mikrofinanzbranche weniger soziale Ziele als vielmehr die Maximierung der eigenen Profite anstrebe. In der Podiumsdiskussion werden Praktiker und Forscher ihre Sicht auf diese Entwicklungen darlegen und sich der Diskussion mit dem Publikum stellen.
Als Vertreter der indischen Mikrofinanzdienstleister nehmen Mohammad Nooruddin Amin, Geschäftsführer von Adhikar Microfinance, Lovely Mukherjee, Gebietsmanager Ostindien, Oikocredit, sowie Jim Reiff von der Growing Opportunity Finance Ltd. an der Podiumsdiskussion teil. Beiträge aus wissenschaftlicher Sicht kommen von Prof. Dr. Stefan Klonner, Entwicklungsökonom am Südasien-Institut der Universität Heidelberg, und Prof. Dr. Eva Terberger, die den Lehrstuhl für Finanzsysteme und Entwicklungsfinanzierung an der Universität Mannheim inne hat.
