Gottesdienste im WS 2009/10

Predigtplan für das Wintersemester 2009/10

31.12.2010: Prof. Dr. Jan Christian Gertz über Jer 9,22f

Liebe Gemeinde! Das rechte Rühmen – so betitelt die Lutherbibel unseren Predigttext. Ein goldenes Wort, konfirmationsspruchtauglich, durch Fettdruck aus seinem Kontext isoliert und als besonders bedeutsam hervorgehoben.
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31.01.2010/Inspirationen am Abend: Prof. Dr. Peter Lampe: Mut zur Wut?

Scherben der Wut! Fast hätte ich mich geschnitten. Ein chinesisches Sprichwort lautet: Ein in Wut gesprochenes Wort wird selbst vom schnellsten Pferd nicht eingeholt. Unwiederbringlich stürmt es davon, schneidende Scherben hinterlassend. Dieser Topf wird nie wieder heil.
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17.01.2010: Pfarrer Walter Boës über Röm 12,4-16

Liebe Gemeinde, „Ja, ja...“, das ist ein Codewort. Ein Codewort der Menschen ca. unter 30. „Ja ja“, das klingt zustimmend. Das klingt freundlich Es heißt aber - gelinde übersetzt: „Rutsch’ mir den Buckel runter“. „Ja Ja“ wäre mir - wäre ich unter 30 - auf die lange Reihe an Mahnungen, wahrscheinlich auch beinahe herausgerutscht. (Dabei soll doch, mahnt Paulus, einer dem anderen mit Ehrerbietung zuvorkommen!) Und fast allen, denen ich den Text vorgelesen habe, ging es ähnlich. Sie winkten ab oder schalteten ab.
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10.01.2010: Prof. Dr. Jürgen Kegler über Röm 12,1-3

Als wir in meiner letzten Gemeinde in einem theologischen Gesprächskreis den Römerbrief miteinander gelesen haben, habe ich vorgeschlagen, mit dem letzten Kapitel, Kapitel 16, zu beginnen. Denn da werden die Adressaten, und die Menschen, die Paulus beim Schreiben seines Briefes an die Gemeinde in Rom im Blick hat, genannt und so lebendig. Darunter sind bekanntlich viele Frauen.
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06.01.2010: Prof. Dr. Gerd Theißen über Eph 3,2-3a.5-6

Die Schriftlesung zum heutigen Epiphaniastag steht in Eph 3,2-6. Ich erkläre vorweg, warum gerade dieser Text zur heutigen Brieflesung wurde. Man verstand ihn als einen Kommentar zur Erzählung von den drei Weisen aus dem Osten und dem Erscheinen des Sterns über Bethlehem. Epheser 3 kann man so verstehen, als mache dieser Text ganz grundsätzliche Aussagen zu dieser konkreten Geschichte. Aus dem Erscheinen des Sterns wird die Offenbarung eines Geheimnisses, das seit Urzeiten verborgen war, aus den Weisen aus dem Morgenland werden alle Heiden, die von jetzt ab zur Gemeinschaft des Heils gehören sollen.
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27.12.2009: Dr. Joachim Vette über 1 Joh 1,1-5

im Alltag kommen meine Frau und ich selten dazu, richtig zu kochen. Die Zeit reicht einfach nicht. Daher ist es bei uns zu Hause immer ein Zeichen eines Feiertages, wenn wir die Muße haben, richtig und gut zu kochen. Zu Feiertagen wie Weihnachten gehört ein Festessen – so unterschiedlich dieses Fest in den verschiedenen Familien gefeiert wird, darin sind sich alle einig: Zum Fest gehört ein Festessen. Und dieses Festessen beginnt sicherlich nicht erst mit dem Essen selbst, sondern bereits mit Zeit in der Küche, die dieses Mahl möglich macht.
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24.12.2009: Prof. Dr. Peter Lampe am Heiligen Abend

Liebe Weihnachtsgemeinde, Heiliger Abend in New York-Manhattan. Dünner Schnee rieselt auf den Asphalt. In einer Kirche der Upper West Side, am River Side Drive, dort, wo auch Nadelstreifen der Wall Street zu Weihnachten zur Kirche gehen, dort sitzt die Gemeinde im Erwarten der Christvesper in den Bänken. Ein Herr hustet in die raschelnde Stille. Die Dame vor ihm stellt den Pelzkragen höher in den Nacken. Plötzlich Unruhe am Eingang. Ein kühler Luftstoß weht in die wohlige Wärme. Ein Hauch von Schnee. Die Köpfe drehen sich zum Eingang. Ein Pulk von Pennern hat sich auf den Portalstufen versammelt.
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13.12.2009: Prof. Dr. Johannes Eurich über 1 Kor 4, 1-5

Liebe Gemeinde, heute feiern wir den 3. Advent. Advent - Zeit des Wartens auf die Ankunft Christi. Unser deutsches Wort Advent ist ja dem lateinischen adventus = Ankunft entlehnt. Von Anfang an hatte die Adventszeit den Charakter einer Buß- und Fastenzeit als Vorbereitung auf das Christfest. Traditionell durfte in der Adventszeit nicht getanzt und nicht geheiratet werden.
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06.12.2009: Dr. Heike Springhart über Jak 5,7-8

Liebe Gemeinde, eine dunkle, schwarze Bühne – rechts und links im Finstern zwei Männer, grau und fahl gekleidet. Sie schauen einander an. Immer wieder derselbe Dialog:„Komm, wir gehen.“ / „Wir können nicht.“ / „Warum nicht?“ / „Wir warten.“ / „Ach ja.“ Die beiden Landstreicher Wladimir und Estragon warten und wissen nicht worauf. Godot – so lässt der Autor Samuel Beckett sie sagen. „Wir warten auf Godot.“ Das Eigentliche aber ist nicht Godot, das Eigentliche ist dies: „Wir warten.“
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29.11.2009: Prof. Dr. Helmut Schwier im Kantatengottesdienst

„Ouvertüre“, liebe Gemeinde, nennt Johann Sebastian Bach den ersten Satz seiner Kantate. 1714 in Weimar komponiert, ist sie ein frühes Werk des 29 Jahre jungen Komponisten. Die große Tradition des lateinischen Hymnus nimmt Bach in Luthers Bearbeitung auf: große, ehrwürdige Tradition! Und was macht er damit? „Ouvertüre“ schreibt er über den Eingangschor. Er verbindet die große Kirchentradition mit der damals modernsten Musik, die er kannte, mit der französischen Ouvertüre, ihrem langsamen Beginn mit majestätischem Schreit-Rhythmus, einem schnellen Mittelteil und einem majestätischen Schluss. Tradition und Moderne ineinander!
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22.11.2009: Pfarrerin Franziska Gnändinger über Mt 25, 1-3

Liebe Gemeinde, „Die verschlossene Tür“ nennt die Neutestamentlerin Luise Schottroff das Gleichnis. Diese Geschichte provoziert. Zunächst beginnt alles ganz harmlos mit jungen Frauen, die gemeinsam auf eine Hochzeit gehen wollen. Doch die erste Freude verfliegt angesichts des langen Wartens –
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18.11.2009: Abt Franziskus Heereman OSB am Buß- und Bettag

Gottes Bild: Mensch! Da sind drei Worte. Zuerst „Gott“, der scheinbar so Ferne, der sich unseren Sinnen und unserem Verstand entzieht. Am Ende „Mensch“ – ganz konkret, Tag für Tag zu erleben und dennoch im Tiefsten nicht zu begreifen. Und dazwischen „Bild“ als Verbindungsglied zwischen diesen beiden Geheimnissen, die im Grunde nur ein einziges darstellen: Gott und Mensch. Das Menschenbild und das Gottesbild der Bibel sind nicht voneinander zu trennen.
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15.11.2009: Prof. Dr. Peter Hommelhoff am Volkstrauertag

Gestatten Sie mir, liebe Gemeinde, zum heutigen Tage, zum vorletzten Sonntag des Kirchenjahres, also zum „Volkstrauertag“ eine Frage: Ist Volkstrauer noch zeitgemäß? Noch zeitgemäß in der Gesellschaft? Noch zeitgemäß, um als Volk im Gottesdienst zu trauern? Oder sollten wir in Deutschland nicht besser dem Vorbild unserer Nachbarn in Frankreich folgen? Sie haben dem 11. November, dem Tag des Waffenstillstands im Ersten Weltkrieg nun, da auch sein letzter Überlebender friedlich verstorben ist, einen anderen, einen dem Zusammenleben im vereinten Europa gewidmeten Sinn gegeben. Sollten auch wir unseren „Volkstrauertag“ umwidmen?
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08.11.09: Prof. Sundermeier über Lk 17, 20-30

In Maxim Gorkis „Nachtasyl“ erzählt der Pilger Luka: „Ich kannte einen Menschen, der glaubte an das Land der Gerechten. Es muss auf der Welt das Land der Gerechten geben…in dem Lande wohnen … gute Menschen, die einander achten, die sich gegenseitig helfen, wo sie können…alles ist bei ihnen schön und gut. Dieses Land der Gerechten wollte dieser Mensch immer suchen gehen. Er war arm und es ging ihm schlecht…doch er verlor nicht den Mut…Seine einzige Freude war es, dieses Land der Gerechten“ zu suchen…
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01.11.09: Predigt Prof. Dr. Michael Welker über Mt 5,1-12

Mit der Bergpredigt, liebe Gemeinde, mit der Bergpredigt kann man – so Otto von Bismarck - keine Politik machen. Immer wieder wird dieser Satz von Politikern in Sonntagsreden hin und her gewendet. Selig sind die Armen, die Trauernden, die Demütigen, nach Gerechtigkeit Hungernden, ja um der Gerechtigkeit willen Verfolgten; selig sind die Barmherzigen, die reinen Herzens sind, die Friedensstifter.
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25.10.09: Predigt Prof. Dr. Ingrid Schoberth

Es ist eine sehr vertraue Geschichte, die hier erzählt ist; und wir hören diese Erzählung inmitten einer Lebenswelt, in der Vertrautes und Stabiles immer mehr abhanden kommt. Ich möchte vermuten, dass diese Geschichte, würde man eine Umfrage machen, noch vielen in Erinnerung ist und dass sie noch erzählt werden kann. Daneben gibt es ja die vielen anderen Geschichten und tragenden Momente christlichen Glaubens, die immer mehr in Vergessenheit geraten, wie das ja neuere Umfragen zur Bedeutung von Ostern oder Pfingsten bestätigt haben.
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18.10.09: Predigt Prof. Dr. Fritz Lienhard

Brüder und Schwestern, die verschiedenen Gestalten in unserem Text sind es alle Wert, vorgestellt zu werden. Pharisäer. Zuerst die Pharisäer. Sie möchten ein reines, heiliges Land. Ein Land, in dem es keine dieser ausgefallenen Gestalten gibt, die eigentlich nur der Abschaum der Menschheit sind. Ein Land, dass clean ist, in Ordnung, sauber, Gott und dem geometrischen Geist gemäß.
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Letzte Änderung: 29.02.2016
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