21. Ökumenisches Forum

Am 12. und 13. Mai 2016 findet das nächste Ökumenische Forum zum Thema "Die Macht der Gabe - Neue Interpretationen der lutherischen Gnadenlehre in ökumenischer Perspektive" statt:

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Veranstaltungsort (wo nicht anders vermerkt):
Ökumenisches Institut
Plankengasse 1
69117 Heidelberg

 

 

Veranstaltungsprogramm:

 

Donnerstag, 12. Mai 2016

 

14.00: Begrüßung, Einführung

 

14.15-15.30: Referat und Diskussion
Wolfgang Simon: Luthers Rede vom göttlichen und menschlichen Handeln im Abendmahl
Luthers Abendmahlstheologie ist im Interesse seiner Soteriologie offenbar klar verfasst: Gott handelt, der Mensch empfängt. Eine solche Konzeption scheint die Rede von einem Opfer an Gott im Altarsakrament auszuschließen. Ein Blick auf die einschlägigen Texte soll eine differenziertere Position gewinnen, die Möglichkeiten zur Verständigung eröffnet.

 

15.30-16.00: Kaffee 

 

16.00-17.15: Referat und Diskussion
Veronika Hoffmann: Entdifferenzierungsgewinne. Theologie der Gabe als ökumenische Theologie
Differenzierungen lenken unsere theologischen Erkenntnismöglichkeiten, im ökumenischen Diskurs lenken sie zudem die Verständigungsmöglichkeiten. Das Modell der „Gabe“ bietet Möglichkeiten, Gottes Weltzugewandtheit gegenüber traditionell festgeschriebenen Differenzierungen auf eine neue und umfassendere Weise zu beschreiben. Dies soll unter vier Rücksichten geschehen: der Gabe als Anfang, der um Fortsetzung bittet, als Deutungskategorie, als Selbstgabe in Abstufungen und als Figur der Vermittlung.
Veranstaltungsort: Karlsstr. 16, Hörsaal 007

 

17.15-18.30: Bo Holm: Liturgie und Lehre als Co-operation – Ökumenische Perspektiven für Theologie und Gottesdienst
Ausgehend von Barths Behauptung, es gäbe eine Ähnlichkeit zwischen theologischer Arbeit und Liturgie, wird in dem Vortrag das Ausmaß dieser Ähnlichkeit untersucht. Durch eine theologische Auswertung von Gabe-Theorien im Zusammenhang mit christologischen, und hier vor allem chalcedonensischen Grundfiguren eröffnet sich in diesem Kontext die Möglichkeit, das Verhältnis zwischen göttlichem und menschlichen Handeln in Theologie und Liturgie näher zu bestimmen.
Veranstaltungsort: Karlsstr. 16, Hörsaal 007

 

 

Freitag, 13. Mai 2016

 

09.00-10.15: Referat und Diskussion
Risto Saarinen: Die Veränderung des Gebers in Akten des Gebens und der Anerkennung
Die Statusveränderung des Rezipienten ist oft diskutiert worden in neueren Darstellungen von Gabe und Anerkennung. Die Veränderung des Gebers dabei ist aber unklar geblieben. Anhand von Beispielen aus meinem neuen Buchmanuskript ‚Recogni­tion and Religion’ wird diese Dimension neu beleuchtet.

 

10.15: Kaffee

 

10.30-11.45: Referat und Diskussion
Theodor Dieter: Luthers Verständnis der Passivität des Menschen in der Perspektive des Gabe-Diskurses
Der Vortrag untersucht die genaue Bedeutung von „passivus/passive“ bei Luther im Kontext der damaligen Kontroversen und fragt, ob nicht der moderne Gabe-Diskurs ein anderes Verhältnis von Aktivität und Passivität bei Luther zu entdecken erlaubt, ohne dem Anliegen des Reformators untreu zu werden. 

 

11.45-13.00: Referat und Diskussion
Svend Andersen: Die Goldene Regel: ein ökumenisches Thema Lutherischer Ethik?
Wie gezeigt (Raunio 2001) spielt die Goldene Regel eine ganz zentrale Rolle im Denken Luthers. Ethisch gesehen gehört sie zur Struktur spezifisch christlicher Nächstenliebe, ist aber gleichzeitig Zusammenfassung des natürlichen Gesetzes. Im ersteren Zusammenhang wird sie von P. Ricoeur einer „économie du don“ zugeordnet. Die letztere, von K.E. Løgstrup verteidigte Bedeutung könnte Thema eines ökumenischen Ethik-Gespräches sein.

 

14.15-15.30: Referat und Diskussion
Kinga Zeller: Göttliches und menschliches Handeln im Umgang mit der Schrift
Ausgehend von den hermeneutischen Überlegungen Ulrich H.J. Körtners soll gezeigt werden, wie unter Einbezug rezeptionsästhetischer Einsichten aus den Literaturwissenschaften die Wirkweise des göttlichen Wortes in den biblischen Schriften analog zu einem gabe-theoretisch beschreibbaren Gott-Mensch-Verhältnis im Rechtfertigungsgeschehen darstellbar ist.

 

15.30-15.45: Kaffee 

 

15.45-17.00:  Referat und Diskussion
Sabine Schmidtke: ‚Lebendige Empfänglichkeit’ und göttliche Gnadenwirkung in Schleiermachers ‚Glaubenslehre’ (1830/31)
Die ‚lebendige Empfänglichkeit’ bildet bei Schleiermacher die menschliche Grundbedingung von Frömmigkeit, mit ihr bezeichnet er prägnant die Lösung der in der ersten Auflage formulierten „Aufgabe, eine solche [Selbsttätigkeit] zu finden, die aber doch keine Mitwirkung sei“ (CG1 II, Zusaz 2 zu § 130). Mit dieser Bestimmung des menschlichen Zustands im Empfang der Gnade gelingt es Schleiermacher, „[z]wischen der Skylla des Synergismus und der Charybdis des Determinismus sicher hindurch[zufahren]“ (M. Marquardt).

 

17.15-18.00: Referat und Abschlussdiskussion
Friederike Nüssel: Zur Bedeutung der Gabetheologie für Ekklesiologie und Ökumene

Verantwortlich: E-Mail
Letzte Änderung: 20.12.2016
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