Distant Reading Forum für NachwuchswissenschaftlerInnen - Theorien und Anwendungen
empirisch – quantitativ – soziologisch – exegetisch – philologisch – epistemologisch – etymologisch
Spätestens seit Franco Morettis Aufsatz Conjectures on World Literature im Jahr 2000 ist Distant Reading, ein Seitenstrang der Digital Humanities, ein wissenschaftlicher Ansatz, der die Geisteswissenschaften beschäftigt. Es geht darum, durch Strukturanalyse großer Textcorpora neue Erkenntnisse zu erschließen (Macroanalysis) oder Merkmale aus einzelnen Texten herauszufiltern, um sie in bestimmte Traditionen einordnen zu können (Stylometrie). Man kann Netzwerkanalyse betreiben oder große Corpora digital zugänglich machen. Ob in der Soziologie, den Geschichtswissenschaften, der Philologie oder Linguistik, ob Anglistik, Computerlinguistik, Germanistik, Geschichte, klassische Philologie, Philosophie, Romanistik, Theologie – Distant Reading ist überall präsent und hat viele Gesichter. Doch was ist Distant Reading? Wie lässt sich dies methodologisch in der Wissenschaftstheorie verorten? Ist dies ein zukünftiger neuer wissenschaftlicher Ansatz neben den traditionellen Methoden der Literatur-, Sprach- und Geschichtswissenschaft? Und welche Anwendungsbereiche finden sich an der Universität Heidelberg? Gemeinsam wollen wir ein Forum für NachwuchswissenschaftlerInnen gründen, um einmal im Monat Theorie und Praxis von Distant Reading zu erörtern.
Die nächsten Termine
Der nächste Termin wird Ende August / Anfang September stattfinden und wird bald an dieser Stelle bekanntgegeben.
Präsentationen und Materialien (heiBOX)
Bisherige Themen
24.11.2016: Distant Readings? - Eine Kurzeinführung (Christopher Nunn)
15.12.2016: Methodenreflexion: Distant Reading - Hilfswissenschaft oder Literaturtheorie des 21. Jahrhunderts (Lektüre: 
Franco Moretti: Conjectures on World Literature, New Left Review 1 (2000))
19.01.2017: Quellenanalyse digital - "Distant Reading" in der Geschichtswissenschaft (Stefan Karcher)
06.03.2017: Distant Reading und die (Bibel-)Didaktik - ein ungleiches Paar? (Dialog mit Dr. Stephan Ahrnke)
28.03.2017: Sprachgeschichtliche Zugänge zu sogenannten Herrnhuter Lebensläufen unter Anwendung von R ( Kerstin Vockel)
11.04.2017: Methodenreflexion: Big Data - little brains: Hermeneutische Probleme quantitativer Analysen (Lektüre: 
Thomas Weitin: Thinking slowly: Literatur lesen unter dem Eindruck von Big Data, LitLingLab Pamphlet #1, Forschungsstelle Digital Humanities Universität Konstanz, März 2015.)
11.05.2017: Möglichkeiten und Herausforderungen von (computerlinguistischer) Annotation ( Dr. Ines Rehbein & Dr. Josef Ruppenhofer, Leibniz ScienceCampus/ Computerlinguistik)
07.06.2017: Was die Digital Humanities von der IT-Industrie noch lernen können (Stefan Karcher und Gast)
29.06.2017: Quo Vadis, Distant Reading Forum?
Kontakt
Stefan Karcheroder
