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Clemens Schnur M.A.

Forschungsvorhaben

Dissertation

"Plagiat oder Unikat? Supercuts als neue Kunstform im Internet"

Betreuer: Prof. Dr. Henry Keazor

Die Dissertation beschäftigt sich mit dem Entstehen einer neuen multimedialen Kunstform im World Wide Web. Vor allen in sozialen Online-Netzwerken inspirieren sich Mitglieder gegenseitig Musikvideos zu verfremden, Szenen aus TV-Serien und Filmen zu bearbeiten und diese mit neuen Texten oder Untertiteln zu versehen. Neue und alte, populäre und weniger bekannte Musik wird genreübergreifend mit eigens kreierten Musikvideos versehen und mosaikartig zu einem neuen Gesamtwerk zusammengefügt.

Zu Beginn dieses Schaffensprozesses steht meist eine Ursprungsidee, die anschließend von anderen Nutzern aufgegriffen, weiter ausgearbeitet und mit zusätzlichen audiovisuellen Elementen angereichert wird - mit dem Ergebnis, dass sich die kreativen Resultate virulent in den webbasierten Netzwerken und Distributionsplattformen ausbreiten und zum Teil mediale Hypes von hohem gesellschaftlichem Interesse entwickeln.

Für dieses Phänomen einer multimedialen Collage, die fast ausschließlich im Internet beheimatet ist und unterschiedlichste Informationen aus Bild, Ton, Text und Video miteinander verbindet, hat sich inzwischen der Begriff "Supercuts" etabliert. In diesem Zusammenhang tauchen zahlreiche Überlegungen und (tages-)aktuelle Diskussionspunkte in urheberrechtlicher, ökonomischer sowie medien- und sozialpsychologischer Sicht auf. Vor allem anderen aber stehen in dieser Promotionsarbeit informationswissenschaftliche und kunsthistorische Fragestellungen im Vordergrund: 

Wie werden die Informationen rezipiert, selektiert, editiert und distribuiert? Was treibt die User zu diesen kreativen Schaffensprozessen an, welche motivationalen Aspekte sind dabei relevant? Welche Nutzergruppen beteiligen sich besonders intensiv und auf welche Weise werden sie kreativ? Ist eine deutliche Unterscheidung zwischen gestaltenden Künstlergruppen im Sinne eines Anwenders (Prosumer) und rezipierenden Nutzergruppen (Consumer) möglich? Befördern die Rahmenbedingungen des Internets und der globalisierten Informations- und Datenströme die Entstehung einer neuen Kunst- und Präsentationsform? Wenn ja, welchen Stilprinzipien folgt diese?

So soll abschließend untersucht werden, ob die webbasierten Leitlinien Mash-Up und Fair-Use, ausgelöst durch gegenwärtige gesellschaftliche, kulturelle und technische Entwicklungen, zu einem Paradigmenwechsel in Fragen des Urheberrechts und der Kunstfreiheit führen können oder diesen bereits in Gang gesetzt haben.

Seitenbearbeiter: Webadministrator
Letzte Änderung: 10.02.2014
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