Bereichsbild
Biographische Zeittafel
1878 Studium der Philosophie, Geschichte und Juristik an der Universität Heidelberg.
1880 Wechsel nach Berlin zum Sommersemester.
1882 Promotion in Heidelberg.
  Besuch von Vorlesungen Jacob Burckhardts im Sommersemester in Basel.
1894 Zulassung zur Habilitation in Geschichte und Kunstgeschichte.
  Lehrtätigkeit als Privatdozent an der Universität Heidelberg.
1897 Ernennung zum Extraordinarius in Heidelberg.
1903 Berufung nach Göttingen als Extraordinarius in Vertretung Robert Vischers.
1904 Ordinarius an der Universität Kiel.
1910 Heinrich Wölfflin lehnt den Ruf als Nachfolger Thodes in Heidelberg ab.
1911 Ernennung zum ordentlichen Professor der Neueren Kunstgeschichte als Nachfolger Thodes.
1913
-14
Dekan der Philosophischen Fakultät.
1914
-15
Umorganisation der Abteilung für neuere Kunst.
1915 Eugen Arnold, Assistent Neumanns, fällt als Soldat. In seinem Gedenken wird bis heute der „Eugen-Arnold-Preis für finanziell bedürftige männliche deutsche Studierende“ verliehen.
1916 Trennung der Abteilung für neuere Kunst vom Institut für Archäologie, Gründung des eigenständigen Instituts.
1927 Verleihung der Ehrendoktorwürde der Theologischen Fakultät der Universität Heidelberg.
1929 Emeritierung.
 

1911 – 1929 Carl Neumann und das eigenständige Institut

„Nun verfiel ich völlig der Anziehung der Kunst‟

Carl Neumann: Über den Zusammenhang von Wissenschaft und Leben. Leipzig 1924, S. 37.

Carl Neumann, ca. 1920-30. © Institut für Europäische Kunstgeschichte, Universität Heidelberg.

Carl Neumann, ca. 1920-30.
© Institut für Europäische Kunstgeschichte, Universität Heidelberg.

Der promovierte Historiker Carl Neumann (1860-1934) kommt durch den Besuch einiger Vorlesungen Jacob Burckhardts in Basel zur antiken Kunst. Mit dem „Rembrandterlebnis“ erfolgt um die Jahrhundertwende eine weitere Neuorientierung. Besonders in seiner Kieler Zeit engagiert sich Neumann auch außerhalb des Hörsaals: Er wird Vorsitzender des Kunstvereins, arrangiert Ausstellungen im Kunstmuseum und beteiligt sich intensiv an Umbau und Innengestaltung der Aula der Universität, sowie am Neubau der Kunsthalle.

Neumann und Thode

Separatvotum Henry Thode, 21. November 1910. © Universitätsarchiv Heidelberg, RA 6850.

Separatvotum Henry Thode, 21. November 1910.
© Universitätsarchiv Heidelberg, RA 6850.

Neumanns Vielseitigkeit und Wandelbarkeit findet nicht überall Anklang. Sein Vorgänger in Heidelberg, Henry Thode, spricht sich in einem Separatvotum gegen Neumann aus, da er ihn „nicht als Kunsthistoriker betrachten“ könne. Neumann selbst berichtet später von der gemeinsamen Zeit mit Thode: „Die äußeren Beziehungen blieben dauernd korrekt, ja freundlich. Die inneren Beziehungen fehlten; wir haben in den vielen Jahren niemals über wissenschaftliche Dinge gesprochen.“

1916: Gründung des eigenständigen Instituts

Abtrennung der Abteilung für Neuere Kunst, 31. Juli 1916. © Universitätsarchiv Heidelberg, RA 6448.

Abtrennung der Abteilung für Neuere Kunst, 31. Juli 1916.
© Universitätsarchiv Heidelberg, RA 6448.

Zu den wichtigsten Entwicklungen der Ära Neumann gehört die Loslösung vom Archäologischen Institut und die Gründung eines eigenständigen Instituts 1916. Zuvor war es zwischen Friedrich von Duhn, dem Direktor des Archäologischen Instituts, und Neumann wiederholt zu Unstimmigkeiten wegen der gemeinsamen Benutzung von Büchern, Bildmaterial und Sammlungen gekommen. Zudem empfand Neumann Entscheidungen von Duhns über die Abteilung für Neuere Kunst als Eingriff in seinen Kompetenzenbereich.

Publikationen (Auswahl)

  • Bernhard von Clairvaux und die Anfänge des zweiten Kreuzzugs. Leipzig 1882. (Dissertation)
  • Die Weltstellung des byzantinischen Reiches vor den Kreuzzügen. Leipzig 1894. (Habilitation)
  • Rembrandt. 2 Bände. Stuttgart, München 1901-1924.

Schülerinnen und Schüler (Auswahl)

  • Wilhelm Fraenger (1917)
  • Klaus Graf von Baudissin (1922)
  • Hubert Schrade (1922)
  • Adolf Jannasch (1923)
  • Fritz Neugass (1924)
  • Anna Seghers (eigtl. Netty Reling, 1924)

 

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Letzte Änderung: 20.12.2018
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