Prof. Dr. Katja Patzel-Mattern | Forschungsschwerpunkte

Wirtschaftskulturgeschichte
Krisen und Katastrophen
Arbeit und Produktion
Frühe Kindheit und Mutterschaft

Wirtschaftskulturgeschichte

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Handel und Industrie St. Gallen (E. Rittmeyer, 1881)

Wirtschaftliche Entwicklungen lassen sich nur verstehen, wenn kulturelle und politische Faktoren bei ihrer Analyse berücksichtigt werden. Grundlage hierfür bilden institutionalistische Theorien. Sie ermöglichen eine Untersuchung jener historisch wandelbaren Spielregeln, die ökonomisches Handeln leiten. Wir erforschen, wie ökonomische Entscheidungen gefällt werden. So lassen sich alternative Rationalitäten, die das Streben nach Gewinnmaximierung ergänzen, ausmachen.

 

Lektüreempfehlungen zu dem Thema

  • Studienbuch institutionelle Wirtschafts- und Unternehmensgeschichte, hg. v. Katja Patzel-Mattern, Clemens Wischermann, Martin Lutz und Thilo Jungkind, Franz Steiner Verlag (Perspektiven der Wirtschaftsgeschichte), Stuttgart 2015.
    Hier finden Sie nähere Informationen und das Inhaltsverzeichnis der Publikation. 
     
  • Franz, Albrecht: Kooperation statt Klassenkampf. Zur Bedeutung kooperative wirtschaftlicher Leitbilder über die Arbeitszeitsenkung in Kaiserreich und Bundesrepublik (Perspektiven der Wirtschaftsgeschichte), Stuttgart 2014.
    Hier finden Sie nähere Informationen und das Inhaltsverzeichnis der Publikation.
     

Aktuelles Forschungsprojekt zum Thema: Kunst, Kultur und Märkte. Geschichte der europäischen Kulturwirtschaft.

 


Krisen und Katastrophen

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Explosion in Ludwigshafen-Oppau, 1921(St.-Arch. Ludwigshafen)

So paradox es klingt: Krisen, ausgelöst beispielsweise durch Industrieunfälle, verbinden die Welt. Sie führen Menschen und Regionen in Fragen des Umgangs mit Kontaminationen, Zerstörung und Tod zusammen. Auf diese Weise vernetzten sie unterschiedliche weltanschauliche, ökonomische und kulturelle Ordnungs- und damit zugleich auch Wissenssysteme. Logiken, Praktiken und Rhetoriken, mit denen Gesellschaften seit dem 19. Jahrhundert auf industrielle Katastrophen reagieren, stehen im Mittelpunkt unserer Forschungen.

 

Lektüreempfehlungen zum Thema: 

  • Patzel-Mattern, Katja. Von der Unmöglichkeit nicht zu kommunizieren. Unternehmerische Kommunikation nach industriellen Unfällen, BASF 1921 und Hoffmann-La Roche 1976. In: Jahrbuch für Wirtschaftsgeschichte/Economic History Yearbook (57/2). Wirtschaftskrisen und Krisendiskurse/Economic crises and the rhetorics of economic, hg. von Ingo Köhler und Roman Rossfeld, 425-453, De Gruyter Berlin 2016. Online Verfügbar in der UB Heidelberg Externer Inhalt
     
  • Krisengeschichte(n): „Krise“ als Leitbegriff und Erzählmuster in kulturwissenschaftlicher Perspektive, hg. v. Katja Patzel-Mattern, Carla Meyer und Gerrit Jasper Schenk (Beihefte der Vierteljahrsschrift zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte), Stuttgart 2013.
    Hier finden Sie nähere Informationen und das Inhaltsverzeichnis der Publikation. 

Arbeit und Produktion

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Montage eines AUDIs im Werk Ingolstadt

Das aktuell diskutierte Konzept der „Guten Arbeit“ hat eine Geschichte, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht. Sie verbindet Politik, Wirtschaft und Arbeiterschaft in manchmal konfliktbehafteten, vielfach aber auch konsensualen Aushandlungsprozessen. Auf Unternehmensebene treffen die unterschiedlichen Interessengruppen unmittelbar aufeinander. Wir untersuchen Handlungsmotivationen aber auch –beschränkungen der beteiligten Akteure, fokussieren dabei sowohl Hierarchien und ihren Wandel als auch Kooperationen über Funktionsebenen hinweg. 

 

Lektüreempfehlungen zum Thema: 

  • Patzel-Mattern, Katja: Ökonomische Effizienz und gesellschaftlicher Ausgleich. Die industrielle Psychotechnik in der Weimarer Republik, Stuttgart 2010. 
     
  • Patzel-Mattern, Katja: Differenzkategorien. Der Kampf um Lohngleichheit und institutionellen Wandel, in: Studienbuch institutionelle Wirtschafts- und Unternehmensgeschichte, hg. zusammen mit Clemens Wischermann, Martin Lutz und Thilo Jungkind, Franz Steiner Verlag (Perspektiven der Wirtschaftsgeschichte), Stuttgart 2015, S. 103-120.
     

Aktuelles Forschungsprojekt zum Thema: Aushandlung und Teilhabe im Programm „Humanisierung des Arbeitslebens“.

 


Frühe Kindheit und Mutterschaft

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Kinderbetreuung in der DDR, 1970

Seit 2013 gibt es in der Bundesrepublik Deutschland einen Rechtsanspruch auf frühkindliche Förderung und Betreuung. Nicht unumstritten, stimuliert er eine Debatte darüber, wie frühkindliche Sorgebeziehungen auszugestalten seien. Diskutiert werden Mutterschaft  und Kinderrechte, die Bewertung von Sorgearbeit, die Professionalisierung ihres Personals und damit die Sicherung von Qualitätsansprüchen. Weitgehend unberücksichtigt bleibt dabei die zeitgeschichtliche Dimension der Debatte. Dabei, so die These, beeinflussen institutionelle Festlegungen der 1970er Jahre ebenso wie die Kommunikation vergangener politischer wie privater Betreuungsentscheidungen und subjektive Betreuungserfahrungen in der eigenen Kindheit gegenwärtige Positionen. Die historische Perspektive ermöglicht es, diese besser zu verstehen und Pfadabhängigkeiten in der Angebotsstruktur oder ihrer Akzeptanz aufzuzeigen. Damit bietet sie ebenfalls Orientierung für aktuelle Interventionsangebote. 

 

Lektüreempfehlung zum Thema: 

Patzel-Mattern, Katja: Wert und Bewertung des Verleihens. Ein historischer Vergleich als Beitrag zur aktuellen Diskussion um Leihmutterschaft, in: Regulierung der Leihmutterschaft. Aktuelle Entwicklungen und interdisziplinäre Herausforderungen, hg. v. Beate Dietzen u. Marc-Phillipe Weller, erscheint 2018.
 

Aktuelle Forschungsprojekte zum Thema: 

 


 

Was „Arbeit und Produktion“ mit „Früher Kindheit und Mutterschaft“ verbindet sehen Sie hierAdobe.

Seitenbearbeiter:: Julia Kettling
Letzte Änderung: 14.03.2022
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