Franziska Meier, M.A.

Doktorandin an der Professur seit

SoSe 2016

 

Kontakt

franziska.meier@posteo.de

 

Zur Person

Franziska Meier, geboren 1989 in Wetzlar, absolvierte nach ihrem Abitur am Weidiggymnasium Butzbach ein freiwilliges soziales Jahr in Südafrika im weltwärts-Programm des Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Seit 2009 studierte sie in Erfurt Geschichtswissenschaft und Philosophie und ab 2012 Neuere und Neueste Geschichte in Heidelberg. Im November 2014 schloss sie das Studium mit einer Masterarbeit über die Bedeutung von Musik für US-amerikanische Soldaten im Vietnamkrieg ab.

Erste berufliche Erfahrungen sammelte sie bei der Gestaltung der Jubiläumsausstellung des Collegium Academicum Heidelberg und der Organisation des Begleitprogramms im Universitätsarchiv und Universitätsmuseum. Neben dem Studium absolvierte sie u.a. ein Praktikum bei der Geschichtsagentur H&C Stader und war im Förderverein Collegium Academicum Heidelberg e.V. mit Aufgaben der Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungsorganisation betraut.

 

Dissertationsprojekt

Blick nach Osten. Konstruktion von Volk und Nation in Liedgut und musikalischer Praxis der Bündischen Jugend 1918-1933

Das Vorhaben beschäftigt sich mit der Jugendmusikbewegung der Jahre zwischen dem dem Ende des Ersten Weltkrieges und der Auflösung bzw. Gleichschaltung der Jugendbünde 1933/34. Grundannahme dieser Arbeit ist, dass Musik einen Teil der Realität abbildet und dass sie von zeitgenössischen Vorstellungen, Idealen und Lebenszielen geprägt ist. Das Liedgut als besonders identitätsstiftendes Element der Jugendbewegung soll auf die Diskurse um „Heimat“, „Volk“, „Nation“ und „Deutschtum“ untersucht werden. Hierin und in der „Grenzlandarbeit“ der Bünde spiegelt sich die Prominenz der Diskussion um die als Folge des Ersten Weltkriegs verlorengegangenen Gebiete.

In einem interdisziplinären Ansatz sollen Netzwerke, Liedgut und Musikalische Praxis untersucht werden. Reichweite und Einflüsse der in Sing- und Jugendmusikbewegung und Musikpädagogik engagierten Personen sollen ausgemacht und untersucht werden. Zudem soll der Gehalt dieses Einflusses durch die Untersuchung des Liedgutes nachgegangen werden. Hierbei müssen zunächst Rahmenbedingungen wie die Verbreitung einzelner Lieder, ihre Zusammenstellung in (handgeschrieben und gedruckten) Liederbüchern, die Autorenschaft und ihr Entstehungszusammenhang geklärt werden. Zudem wird die Musikpraxis der Bündischen in den Blick genommen – Wie und wann wurde musiziert? Mit welchen Instrumenten und wie klang das Ganze? Welche Emotionen wurden herausgefordert und ausgelöst?

Ein Augenmerk wird auf der völkisch-nationale Ausrichtung vieler Jugendbünde liegen und wie diese sich im Liedgut spiegelt. Grundlegend wird gefragt: Welchen Einfluss hat das Liedgut und die Musikalische Praxis auf die politische Ausrichtung der Bündischen Jugend? Bzw. hat Musik einen Einfluss auf die Bündische Jugend ausüben können?

Forschungsinteressen

  • Jugendbewegung und Jugendmusikbewegung
  • Musik als Historische Quelle, Sound History
  • Reformpädagogik der 1920er-Jahre und Kollegienhaus-Bewegung nach 1945
  • Protestgeschichte und Neue Soziale Bewegungen

Veröffentlichungen

Die Sammlung 'Archiv der Jugendmusikbewegung e.V.', in: Ludwigsteiner Blätter 67 (2017), Heft 273, S. 22-28.

Jugendbewegte Spuren im Heidelberger Kollegienhaus - Der erste Leiter des Collegium Academicum Joachim Georg Boeckh, in: Förderverein Collegium Academicum Heidelberg e.V./ Franziska Meier [Hrsg.]: Gemeinsam Leben und Lernen. Studentische Selbstverwaltung im Collegium Academicum 1945 - 1985 - 2015, Heidelberg: Econotion Verlag, 2017, S. 69-84.

Gemeinsam Leben und Lernen. Studentische Selbstverwaltung im Collegium Academicum 1945 - 1985 - 2015. Heidelberg: Econotion Verlag. 2017, hg. zus. mit dem Förderverein Collegium Academicum Heidelberg e.V.

Rezension zu: Ahrens, Rüdiger: Bündische Jugend. Eine neue Geschichte 1918–1933. Göttingen 2015, online unter: H-Soz-Kult, 26.01.2016, http://www.hsozkult.de/publicationreview/id/rezbuecher-24605.

Rezension zu: Marten Düring, Ulrich Eumann, Martin Stark, Linda von Keyserlingk [Hrsg.]: Handbuch Historische Netzwerkforschung. Grundlagen und Anwendungen. Berlin u.a. 2016. In: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, 64. Jg. (2016). Berlin: Metropol-Verlag, S.1081-1083.

Vorträge

September 2016: "Ideen- und Kulturtransfer durch das Liedgut der Bündischen Jugend 1918-1933" (Kommissionstagung „Bewegte Jugend im östlichen Europa. Volkskundliche Perspektiven auf Ausprägungen der Jugendbewegung seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert.“ der Kommission für deutsche und osteuropäische Volkskunde in der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde e.V. und dem Archiv der deutschen Jugendbewegung; Burg Ludwigstein)

November 2016: „Die Sammlung 'Archiv der Jugendmusikbewegung'" ('November-Gespräche' der Stiftung Vereinigung Jugendburg Ludwigstein; Burg Ludwigstein, Witzenhausen)

Dezember 2016: "Das Verständnis von 'Heimat', 'Volk' und 'Nation' im Spiegel des Bündischen Liedguts der 1920er Jahre“ (Netzwerk linker Historikerinnen und Historiker der Metropolregion Rhein-Neckar; Technoseum Mannheim.)

Ausstellungsprojekt

2015 „Gemeinsam Leben und Lernen – Studentische Selbstverwaltung im Collegium Academicum 1945-2015“ im Universitätsarchiv und Universitätsmuseum Heidelberg.

Mitgliedschaften

  • Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands (VHD)
  • Förderverein Collegium Academicum Heidelberg e.V.
Seitenbearbeiter: Nils Steffen
Letzte Änderung: 10.07.2017
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