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Spätmittelalterliche Geschichte

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Graffiti des Mittelalters und der Frühen Neuzeit

 

Graffiti des Mittelalters und der Frühen Neuzeit

Graffiti sind nicht nur ein Phänomen der Gegenwart, sondern zu vielen Zeiten und an unterschiedlichen Orten angebracht worden. Insbesondere aus dem Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit ist ein reicher Bestand an Graffiti erhalten, dessen Erforschung in jüngerer Zeit an Bedeutung zunimmt. Statt diese Zeichnungen und Schriftzeugnisse als Schmierereien oder Vandalismus zu begreifen, lohnt sich ein systematischer Blick auf diese wenig beachtete Quellengattung. Im Umfeld der Professur für Spätmittelalterliche Geschichte an der Universität Heidelberg werden mehrere solche Projekte verfolgt.

 

Die Graffiti im Regensburger Domkreuzgang

2020 kam es im Rahmen eines von der Domstiftung Regensburg finanzierten Projektes, das in Kooperation mit der Karl-Franzens-Universität Graz und dem Stadtbauamt Regensburg durchgeführt wurde, zur systematischen Auswertung der Graffiti im Regensburger Domkreuzgang. Hierbei konnten knapp 1000 Graffiti aus einem Zeitraum vom 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart erfasst werden. Die Publikation der Ergebnisse durch die Bearbeiter (Anna Petutschnig und Elisabeth Tangerner) wird derzeit vorbereitet und ist für 2022 geplant.

 

Die Graffiti von Schloss Bruck in Lienz/Osttirol

Im Rahmen eines Projektes, das von Anna Petutschnig und Elisabeth Tangerner unter der Leitung von Romedio Schmitz-Esser gemeinsam mit dem Museum Schloss Bruck in Lienz durchgeführt wurde, kam es zur systematischen Erfassung der Graffiti in der spätmittelalterlichen Burgkapelle. Auch hier ergab sich ein wahrer Schatz von über 700 Graffiti, die Besucher und Besitzer der Burg seit dem 15. Jahrhundert auf der reichen spätgotischen Ausmalung hinterließen. Das Projekt wurde bereits auf der Tagung der "Deutschen Inschriften" im Frühjahr 2020 in München präsentiert und erhielt ein großes Medienecho in Tirol. Eine ausführliche Publikation der Ergebnisse durch Anna Petutschnig ist für 2021 geplant.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bei der Aufnahmearbeit in der Kapelle von Schloss Bruck im Feb. 2018 (Bildquelle: Anna Petutschnig und Elisabeth Tangerner)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Es handelt sich um ein Graffito aus dem Jahr 1567 unter den Wolkensteinern, das Bezug auf den Untergrund nimmt. (Bildquelle: Anna Petutschnig und Elisabeth Tangerner)

 

 

Publikationen

Anna Petutschnig, Romedio Schmitz-Esser und Elisabeth Tangerner, Pure Absicht oder reiner Zufall? - Textilien als Graffiti und Graffiti auf gemalten Textilien in der Kapelle von Schloss Bruck bei Lienz, in: Über Stoff und Stein: Knotenpunkte von Textilkunst und Epigraphik. Beiträge zur 15. internationalen Fachtagung für mittelalterliche und frühneuzeitliche Epigraphik vom 12. bis 14. Februar 2020 in München, hrsg. von Tanja Kohwagner-Nikolai, Bernd Päffgen und Christine Steininger, Wiesbaden 2021, 148-154.

Anna Petutschnig, "Mea verba autem non transibunt." Die Graffiti in der Kapelle von Schloss Bruck bei Lienz, Masterarbeit an der Karl-Franzens-Universität Graz 2021 (erscheint demnächst im Druck in der Reihe "Nearchos").

Anna Petutschnig, Romedio Schmitz-Esser und Elisabeth Tangerner, Übersehene Botschaften aus der Vergangenheit, in: Akademie Aktuell. Zeitschrift der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 71 (2020), 20-22.

 

 

Berichterstattung

Bericht zur Vorstellung des Projektes in "Akademie aktuell" der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Übersehene Botschaften aus der Vergangenheit

Vorstellung der Graffiti vor Ort am 25.10.2020

Memory to our ancient…

 

 

Presseecho

Tiroler Tageszeitung – Schloss Bruck in Lienz zeigt Graffiti anno 1543

Osttirol Online – Forschungsprojekt zu Graffiti in Lienzer Schlosskapelle

Kronen Zeitung  Über 700 Graffiti in Lienzer Kapelle analysiert!

Kleine Zeitung Graffiti der Burgkapelle erzählen Geschichte

Dolomitenstadt  Schloss Bruck: Grafitti in der Schlosskapelle

 

 


 

 

Die Graffiti in Nordtirol

 

Im Rahmen der Erfassung der Inschriften des Nordtiroler Oberlandes für den ersten westösterreichischen Band der "Deutschen Inschriften" wurden umfänglich auch die Graffiti der Zeit bis 1665 erfasst. Der Band ist 2013 erschienen und über die Österreichische Akademie der Wissenschaften Online abrufbar.

Die Inschriften des Bundeslandes Tirol: Politische Bezirke Imst, Landeck und Reutte, bearb. Von Werner Köfler und Romedio Schmitz-Esser (DI 82)

 

Im Rahmen der Vorarbeiten für die Erfassung der Inschriften in anderen Bezirken Tirols, insbesondere des geplanten Bandes Innsbruck/Innsbruck Land, kam es zu mehreren Vorstudien in Bezug auf die Graffitibestände, so zuletzt:

Romedio Schmitz-Esser, Sacred Signs or Mundane Scribblings? A Survey of Medieval Graffiti in Tyrol, in: Journal of Early Modern Studies 9 (2020), 85-108.

 

 

Yen-Hsi Beyer: E-Mail
Letzte Änderung: 11.01.2022
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