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Drittmittelprojekte am FPI

Fürst – Universität – Geld. Eine vergleichende Untersuchung der Finanzen der Universitäten Heidelberg und Freiburg bis zum Ausbruch des Dreißigjährigen Kriegs.

Der Erfolg von Universitätsgründungen des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit war in hohem Maße von einer ausreichenden Finanzierung abhängig. Um das Überdauern ihrer Stiftungen zu sichern, hatten die fürstlichen Gründer der Universitäten Heidelberg (1386) und Freiburg (1457) sowie deren Nachkommen die universitäre Wirtschaft auf eine solide Basis zu stellen. Das Verhältnis von Fürst, Fürstentum und Universität am Beispiel der Universitäten Heidelberg (Kurpfalz/Wittelsbacher) und Freiburg (Vorderösterreich/Habsburger) aus dieser ökonomischen Perspektive vom Spätmittelalter bis zum Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges zu beleuchten, ist Ziel dieses von der DFG geförderten Projekts. Dabei wird nicht nur eine systematische, diachrone und komparative Finanzgeschichte angestrebt, sondern auch der Frage nachgegangen, welche Rolle das Geld in der Berufungspraxis und der Ermöglichung des Studiums durch Stipendienstiftungen spielte. Inwieweit diese Aspekte mit der Förderung des Fürstentums begründet wurden und welchen Einfluss die landesherrliche Konfessionspolitik auf die Universitätsfinanzen hatte, sind weitere Kernfragen des Projekts. Die Untersuchung leistet somit einen Beitrag zu einem differenzierten Diskurs um die vormoderne Landesuniversität und ihre spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Erscheinungsformen.

Das Projekt ist Teil eines sogenannten Paketantrags bei der DFG zu dem Thema ‚Landesuniversitäten‘ (Federführung: Universität Tübingen).

Bearbeiter: Florian Schreiber, M.A.

 

Projekt Archivum Laureshamense - digital (2016-2019)

Das Projekt "Archivum Laureshamense - digital" verfolgt das Ziel, den gesamten erhaltenen Urkundenbestand des ehemaligen Klosters Lorsch zu ermitteln, editorisch zu erschließen und virtuell zusammenzuführen. Es handelt sich um eine landes- und institutionsübergreifende Kooperation.

Das Projekt  hat eine Laufzeit von dreieinhalb Jahren und ist in zwei unterschiedliche Projektphasen gegliedert. In der ersten Phase (März 2016 bis August 2017), gefördert durch die Exzellenzinitiative „Field of Focus 3“ und angesiedelt bei der Forschungsstelle Geschichte und kulturelles Erbe der Universität Heidelberg, stand die Ermittlung und Sichtung der Archivalien im Vordergrund.

In der zweiten Projektphase von September 2017 bis August 2019, gefördert durch die Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen und angesiedelt am Institut für Fränkisch-Pfälzische Geschichte der Universität Heidelberg, liegt der Schwerpunkt auf der Kategorisierung und editorischen Erschließung des Materials. Die Universitätsbibliothek Heidelberg nimmt die  Digitalisierung der Archivalien vor und stellt die virtuellen Ressourcen zur Verfügung.

Bearbeiterin: Carolin Schreiber, M.A.


Die Neue Gallia-Germania Judaica (NGGJ)

Dank der Förderung durch die Klaus Tschira Stiftung Heidelberg, das Ministerium für Wissenschaft und Kunst Baden-Württemberg und den Zentralrat der Juden in Deutschland konnte das Unternehmen der NGGJ auf drei Jahre finanziert werden und Anfang März 2017 an den Start gehen.

Die digitale NGGJ ist ein Pilotprojekt, des Ignatz-Bubis-Stiftungslehrstuhls der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg, das binnen dreier Jahre, mit Schwerpunkt im ostfranzösischen und mittel- bis oberrheinischen Raum methodisch, kommunikativ und inhaltlich, die Grundlage für ein europaweit aufgestelltes Langzeitprojekt ab 2020 legen soll. Noch für dieses Jahr sind erste Präsentationen auf Tagungen und Workshops geplant.

Kooperationspartner für dieses Projekt sind: das Institut für Fränkisch-Pfälzische Geschichte und Landeskunde Heidelberg, die Nouvelle Gallia Judaica unter Leitung von Dr. Juliette Sibon, das Team von Medieval Ashkenaz am Arye Maimon-Institut in Trier unter Leitung von Alfred Haverkamp, dem Salomon Ludwig Steinheim-Institut in Essen unter Leitung von Michael Brocke und das Leo Baeck-Institut Jerusalem unter Leitung von Dr. Irene Aue-Ben David. Institutionelle Partner sind die Deutschen Historischen Institute Paris und Rom.

 

HeiMAP: der virtuelle Kartentisch

Ziel von HeiMap ist die Schaffung einer Online-Arbeitsplattform für Geoanwendungen in den Geisteswissenschaften, die in ein Portal mit modularen Werkzeugen und Diensten zum Projekt- und Datenmanagement integriert ist. Aussagekräftige Karten, die mehrere Informationsebenen integrieren, sind immer interdisziplinäres Gemeinschaftswerk und stellen in ihrem Entstehungsprozess hohe Anforderungen an projektinterne Kommunikation, interdisziplinäre Effizienz und multimediales Datenmanagement. Die anvisierte virtuelle Arbeitsumgebung und das Arbeiten auf historischen Karten in situ bietet hier Lösungen für eine Reihe drängender Probleme in der gegenwärtigen geisteswissenschaftlichen Forschung mit Raumbezug: Orientierung im vormodernen Raum durch Erschließung historischer Karten, aktives und quellennahes Forschen auf Karten anstatt mit Karten, gemeinsame Arbeit online anstatt Desktopanwendungen mit sehr hohen Einstiegshürden, Zugänglichkeit durch Konzentration auf Kernfunktionen und zielgruppengerechte Dokumentation, enge Verknüpfung mit Diensten der Universitätsbibliothek, Rechtemanagement und Provenienznachweis, Standardkonformität der erarbeiteten Geodaten durch assistierte Datenmodellierung, Langzeitspeicherung, Propagierung und Reimport von Datensätzen unter neuen Fragestellungen.

Das Ergebnis ist ein virtueller Kartentisch zur kollaborativen Forschungsarbeit an überwiegend historischen Karten und Geodaten. Das Herzstück stellt ein web-basiertes Geographisches Informationsystem (WebGIS) dar. Der modulare Aufbau des Systems und die Einhaltung von Standards gewährleisten eine flexible Anbindung an ein Web-Portal, welches mehrere Werkzeuge und Dienste, wie z.B. Datenbanksysteme zur Speicherung der Metadaten (mit Schnittstellen zu externen Datenbanken), verschiedene Kommunikations- und Organisationswerkzeuge, eine zentrale Datenablage, ein Forum und verschiedene Projekt-Managemenent-Tools, verbindet. Die standortübergreifende und sichere Nutzung sämtlicher Werkzeuge wird durch das Identitätsmanagement aus bwIDM gewährleistet. Das GIS-Modul wird an das Heidelberger Forschungsdaten-Repository heiDATA angebunden, wodurch die Publikation der wissenschaftlichen Daten (mit DOI) erfolgen kann und somit die Nachnutzungsmöglichkeiten der wissenschaftlichen Ergebnisse verbessern.

Gefördert wird das Projekt vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg (MWK): Förderprogramm E-Science - Virtuelle Forschungsumgebungen.

Projektpartner sind das Universitätsrechenzentrum URZ: Prof. Dr. Vincent Heuveline, der Exzellenzcluster Asia & Europe in a Global Context: Dr. Armin Volkmann, das Institut für Fränkisch-Pfälzische Geschichte und Landeskunde: Prof. Dr. Jörg Peltzer/ Dr. Kilian Schultes Abteilung Geoinformatik, das Geographisches Institut: Prof. Dr. Alexander Zipf und die Universitätsbibliothek Heidelberg: Dr. Veit Probst. 

Außeruniversitärer Kooperationspartner ist das Landesarchiv Baden-Württemberg: Prof. Dr. Robert Kretzschmar.

 

Die papierne Umwälzung im späten Mittelalter

Seit Juli 2011 arbeiteten PD Dr. Carla Meyer-Schlenkrich, Dr. Sandra Schultz und Dr. Charlotte Kempf im vom FPI beantragten Teilprojekt A6 "Die papierne Umwälzung im späten Mittelalter. Vergleichende Untersuchungen zum Wandel von Technik und Kultur im 'sozialen Raum'" unter der Leitung von Prof. Dr. Bernd Schneidmüller. Seit 2018 wird das Projekt von Paul Schweitzer-Martin bearbeitet. Zudem wird es von PD Dr. Benjamin Müsegades als assoziiertes Mitglied unterstützt.

Das Projekt untersucht anhand der "papierenen Umwälzung" den historisch bedeutsamen Wandel von Technik und Kultur im spätmittelalterlichen Europa. Zentral ist hierbei die Entwicklung, Durchsetzung und Ausdifferenzierung des Papiergebrauchs. Der Forschungsschwerpunkt in der dritten Förderperiode (2019-2023) liegt auf der Analyse des Papiergebrauchs von Inkunabeldruckern. Hierbei werden die Wechselwirkung von Inhalt und Material sowie die Rolle des Papiers als Bedruckstoff untersucht. Als zentrale Fallstudie dienen die Speyerer Werkstätten der Familie Drach und der Brüder Hist.

Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten des SFB 933 Materiale Textkulturen.

Einen Einblick in die Ergebnisse bietet: Schneidmüller, Bernd/ Schweitzer-Martin, Paul, Massenkommunikation als Motor Einer Neuen Zeit, in: Ruperto Carola Forschungsmagazin 16 (2020), S. 137-143.

 

Abgeschlossene Projekte

Denkwerk Mittelalter – Schüler erforschen im Museum gesellschaftlichen Wandel

Wie Schüler mittelalterliche Geschichte ausstellen, steht im Zentrum des ab Juli 2014 von der Robert-Bosch-Stiftung geförderten Projekts „Denkwerk Mittelalter. Schüler erforschen im Museum gesellschaftlichen Wandel“. Das auf zwei Jahre angelegte Projekt möchte die zentralen Lernorte Universität, Schule und Museen miteinander verknüpfen. [Details]

Das Projekt ist am Institut für Fränkisch-Pfälzische Geschichte und Landeskunde der Universität Heidelberg angesiedelt und wird unter der Leitung von Prof. Dr. Peltzer in Kooperation mit dem Institut für Europäische Kunstgeschichte, Universität Heidelberg, dem Carl-Benz-Gymnasium Ladenburg, dem Kurfürst-Friedrich-Gymnasium Heidelberg und dem Lobdengau-Museum der Stadt Ladenburg durchgeführt.

 

Die Wittelsbacher am Rhein. Die Kurpfalz und Europa

Vom 8. September 2013 bis zum 2. März 2014 zeigten die Reiss-Engelhorn-Museen (rem) in Mannheim sowie an mehreren weiteren Standorten der Region die Ausstellung "Die Wittelsbacher am Rhein. Die Kurpfalz und Europa". Prof. Dr. Bernd Schneidmüller und Prof. Dr. Stefan Weinfurter sowie PD Dr. Jörg Peltzer betreuten als Direktoren und Geschäftsführer des FPI die Konzeption der Ausstellung wie auch der Vorbereitungstagung (Tagungsbericht auf H-Soz-u-Kult, Filmpräsentation des rem auf YouTube) im wissenschaftlichen Beirat.

 

Kirchliche Karriere im Hochmittelalter

Im September 2010 arbeiteten Mika Job an dem von der DFG geförderten Forschungsprojekt „Kirchliche Karriere im Hochmittelalter – Kardinal Hugolin von Ostia“. Im Fokus der Arbeit standen das Leben und der Aufstieg des nachmaligen Papstes Gregor IX. An ihm sollte gezeigt werden, dass Karriere im ausgehenden Hochmittelalter durchaus planbar war. Beginnend mit der Familie, die elementare Voraussetzungen schuf, wird am Beispiel Hugolin erörtert, wie er strategisch bis an die Spitze der westlichen Christenheit zu gelangen vermochte.

 

Rang und Ordnung

Im Dezember 2007 leitete Prof. Dr. Jörg Peltzer die Forschungsgruppe Rang und Ordnung. Ausbildung und Visualisierung politischer und sozialer Ordnung im spätmittelalterlichen Fürstentum im europäischen Vergleich. Die Arbeit der Gruppe wurde gefördert von der DFG im Rahmen des Emmy-Noether-Programms und durch einen Starting Grant des Europäischen Forschungsrats (ERC). (Vgl. Pressemitteilung der Universität Heidelberg vom 20. Juni 2007).

 

Die Staufer und Italien

Elisabeth Handle betreute als wissenschaftliche Mitarbeiterin seitens des FPI die Ausstellung "Die Staufer und Italien. Drei Innovationsregionen im mittelalterlichen Europa", die vom 19.09.2010 bis 20.02.2011 in den Reiss-Engelhorn Museen in Mannheim und vom 21.03.2011 bis 12.06.2011 in Palermo zu sehen war. Die Projektstelle wurde gefördert von der Curt-Engelhorn-Stiftung Mannheim. Zur wissenschaftlichen Vorbereitung der Ausstellung fand vom 30.10. bis 01.11.2008 die internationale Konferenz "Verwandlungen des Stauferreichs – Innovationsregionen im mittelalterlichen Europa" statt (Tagungsbericht auf H-Soz-u-Kult).

www.staufer2010.de

Die Reiss-Engelhorn-Museen (rem) sind mit 11.300 m² Ausstellungsfläche und ca. 1,2 Millionen Objekten der größte süddeutsche Museumskomplex in kommunaler Trägerschaft. Neben vier Ausstellungshäusern umfassen sie drei Forschungsinstitutionen, die sich - gefördert durch die Curt-Engelhorn-Stiftung - mit Kunst- und Kulturgeschichte, Archäometrie und physikalischer Altersbestimmung befassen.

www.rem-mannheim.de

 

Heidelberg in der Frühen Neuzeit

Dr. Marco Neumaier betreute das seit Januar 2007 von der Klaus Tschira Stiftung geförderte Multimedia-Projekt Heidelberg in der Frühen Neuzeit (1508-1693). Die Internetpräsentation bietet einerseits ein thematisches Panorama der Epoche, das die Verflechtung der einzelnen Lebensbereiche in der Stadt widerspiegelt. Andererseits stellt sie die Sozialtopographie mit der flächendeckenden Nachbildung des städtischen Raumes und seiner Bevölkerung an der Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert dar. Fachwissenschaftler finden eine Studie vor, die den etablierten Methoden der Stadtgeschichtsforschung folgt. Der interessierten Öffentlichkeit wurde durch den multimedialen Ansatz der Zugang zur historischen Forschung eröffnet.

 

Elsässer: E-Mail
Letzte Änderung: 21.05.2021
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