1903-1914: Assur - das Herz eines Weltreiches

Stefan M. Maul

"Assur" - dieser geheimnisvolle Name löste dereinst in den Ländern des Alten Orients Angst und Schrecken aus. Im Namen ihres Gottes hatten die Könige Assurs mit brutaler Gewalt ihr Land über die Grenzen Vorderasiens hinaus bis hin nach Ägypten ausgedehnt. Bis in die Gegenwart blieb in Erinnerung, daß Samaria durch assyrische Hand fiel, und Jerusalem es nur einer unerwarteten göttlichen Fügung zu danken hatte, daß es demselben Schicksal entkam. Ninive, der nie vergessene Sitz der letzten assyrischen Könige, erwachte durch die spektakulären Ausgrabungen der Engländer in der Mitte des letzten Jahrhunderts zu neuem Glanz. Europa staunte über die fremdartige Schönheit der Reliefs, die aus dem assyrischen Königspalast ins Britische Museum gelangten. Im Wettstreit mit den Briten unternahmen auch die Franzosen erfolgreiche Ausgrabungen in Assyrien und brachten bedeutsame Funde nach Paris. Die Keilschrift wurde entziffert und erstmals eröffnete sich ein Blick auf die altorientalische Hochkultur, der nicht von dem Filter biblischer Überlieferung bestimmt war.

Durch die Gründung der Deutschen Orient-Gesellschaft verlieh das spät geeinte Deutsche Reich seinem Willen Ausdruck, im Konzert der europäischen Nationen an der Erschließung der Kulturen des Alten Orients teilzuhaben und 1898 begannen die Ausgrabungen in Babylon.

Wenige Jahre später eröffnete sich der jungen DOG durch Geldmittel, die die Preussische Staatsregierung zur Verfügung gestellt hatte, sowie nicht zuletzt dank der regelmäßigen "außerordentlichen Beihülfe aus den Dispositionsfonds Seiner Majestät des Kaisers und Königs" Wilhelms II., die Möglichkeit, neben Babylon eine zweite große altorientalische Ruine zu erforschen. Es lag nahe, es den Franzosen und Engländern gleichzutun und sich ebenfalls einer bedeutenden assyrischen Stadt zuzuwenden. Die Wahl fiel auf QalÎat Scherqat, das "Erdschloß": die Ruine einer assyrischen Stadt am Westufer des Tigris, 25 km nördlich der Mündung des Kleinen Zab gelegen; ein Schutthügel, den man zu Recht für die Reste der Stadt hielt, die Assyrien, dem "Assur-Land", ihren Namen gegeben hatte.

Sitzbildkl Bereits in der Mitte des 19. Jh. waren dort durch den erfolgreichen britischen Archäologen Austin Henry Layard und seinen Kollegen Hormuzd Rassam Sondagen vorgenommen worden. Abgesehen von einem eindrucksvollen Sitzbild des assyrischen Königs Salmanassars III. (858-824 v. Chr.) und einigen Keilschriftdokumenten stieß man jedoch nicht auf solch spektakuläre Funde wie in den assyrischen Königspalästen von Ninive, Kalchu (Nimrud) und Dur-Scharrukin ("Sargonsburg"), wo zur gleichen Zeit herrliche Basreliefs freigelegt wurden. Enttäuscht verzichteten die Engländer daher auf eine eingehende Untersuchung der Stadt Assur.

Mit den Ausgrabungen der Deutschen Orient-Gesellschaft in Babylon unter der Leitung von Robert Koldewey hatte man jedoch eine ganz neue Richtung in der Archäologie eingeschlagen. Anders als bei den alten Grabungen lag das Hauptinteresse nicht mehr darin, die heimischen Museen mit repräsentativen Kunstwerken zu versorgen. Vielmehr hatte man sich zum Ziele gesetzt, die Lebenswelt der altorientalischen Kultur systematisch zu erforschen.

Grabhauskl Unter diesem Gesichtspunkt erschienen Ausgrabungen in Assur vielversprechend. Immer noch hoch anstehende Erdwälle, unter denen sich die Reste gewaltiger Festungswerke befinden mußten, zeugten ebenso von der Bedeutung der Stadt wie der sich 30 m hoch über das Stadtgebiet erhebende quadratische Lehmberg, der sich dem geschulten archäologischen Auge als Reste eines mesopotamischen Stufenturms (Zikkurrat) zu erkennen gab. Zikkkl Aus Keilschrifttexten wußte man bereits, daß hier der kultisch-religiöse Mittelpunkt des einst so mächtigen assyrischen Reiches gelegen haben mußte. Es erschien nicht unwahrscheinlich, daß bedeutsame Tontafelarchive und -bibliotheken zu Tage kommen würden, die Auskunft geben konnten über Religion, Geistes- und Alltagsleben der Assyrer. Aber nicht nur Tempel, Paläste und Bibliotheken wollte man aufspüren, sondern - erstmals in der Geschichte der Vorderasiatischen Archäologie - das gesamte Gefüge einer altorientalischen Stadt untersuchen. Die im Vergleich zu den anderen assyrischen Metropolen recht kleine Fläche des Stadtgebietes von nur 1,3 km2 ließ dieses reizvolle Unternehmen nicht aussichtslos erscheinen.

Koepfekl Der Deutsche Kaiser Wilhelm II. hatte sich persönlich bei Sultan Abdul-Hamid für die Genehmigung der Grabung verwendet. Da sich die Ruine der Stadt im Privatbesitz des Sultans befand, konnte dieser das Gebiet von Qal'at Scherqat dem lebhaft an den Ausgrabungen interessierten Kaiser rasch zusprechen und damit die deutsch-osmanische Freundschaft bekräftigen.

Im Herbst 1903 begann die Unternehmung. Robert Koldewey übertrug die Leitung der Ausgrabung dem erst 28jährigen hochbegabten Architekten Walter Andrae, der seit 1898 Koldeweys Assistent in Babylon gewesen und so mit den Methoden und Problemen der Vorderasiatischen Archäologie bestens vertraut war. Koldeweys Wahl hätte glücklicher nicht ausfallen können. Er dürfte damals schon geahnt haben, daß sich in Andraes Person - wie in keinem Vorderasiatischen Archäologen vor (und wohl auch nach) ihm - der Sinn des Bauforschers und Archäologen für das wissenschaftlich Exakte mit der Beobachtungsgabe und der Sensibilität eines begabten Malers vereinte, der nicht nur trocken dokumentieren und beschreiben, sondern das Wesen des Entdeckten verstehen wollte. "Aus dem Gesehenen das zu Erschauende, aus dem Gemessenen das Unermeßliche, Geistige zu erkennen und ein inneres Bild von Assur zu erwerben", war das erklärte Ziel Walter Andraes. Elf Jahre lang bis zum Abschluß der Grabungen im Jahre 1914, nur unterbrochen von einem Urlaub im Sommer 1908, erforschte Andrae mit 180 Arbeitern das Stadtgebiet von Assur. Es gelang ihm, ein sehr genaues Bild von der Akropolis der Stadt mit ihren Tempeln, Palästen und Befestigungswerken zu zeichnen. Das gesamte, von Mauern umgebene Stadtgebiet überzog man mit 10m breiten Suchgräben, die im Abstand von jeweils 100m angelegt wurden. So konnten auch die Wohngebiete und das gesamte Gefüge der Stadt erfaßt werden. Im Laufe der Jahre offenbarte sich dem Ausgräber Walter Andrae, der mehr als ein Jahrzehnt in und mit der Ruine der alten Hauptstadt gelebt hatte, das "innere Bild von Assur" so sehr, daß er in seinem 1938 erschienenen Buch "Das wiedererstandene Assur" [1] eine meisterhafte Beschreibung der Stadt mit ihrem Handel und Wandel geben konnte, die so fesselnd und lebendig ist, als habe Andrae Assur in seiner Blütezeit mit eigenen Augen gesehen. Daneben lassen auch zahlreiche künstlerisch wertvolle und gleichwohl wissenschaftlich gesicherte Rekonstruktionszeichnungen aus der Feder Andraes die assyrische Hauptstadt für den Leser "wieder erstehen".

In den Jahren 1988 und 1990 konnten die Ausgrabungsergebnisse Andraes in zwei Grabungskampagnen unter R. Dittmann und B. Hrouda, unterstützt von der Deutschen Orient-Gesellschaft, ergänzt werden. Daneben hat der irakische Antikendienst mehrere kleinere Grabungen in Assur vorgenommen und vor allem wertvolle Wiederherstellungsarbeiten geleistet.

Malerxkl Der Reisende, der sich von der flachen, fruchtbaren babylonischen Schwemmlandebene nach Norden begibt, lernt rasch zu begreifen, daß Babylonien und Assyrien zwar gemeinsame kulturelle Wurzeln haben mögen, aber ihrem Wesen nach zwei gänzlich verschiedene Länder sind. Hinter Samarra beginnt die Vegetation, zunehmend kärglicher zu werden. Etwa 150 km weiter nördlich findet die Ebene Babyloniens ein unerwartetes, abruptes Ende. Wie ein Sperriegel reckt sich dem Reisenden eine 300 m hohe, schroffe Bergkette entgegen, durch die sich nur der Tigris bei dem Engpaß El Fatha sein Bett bricht. Hinter dieser natürlichen Grenze, dem Dschebel Hamrin, liegt Assyrien, ein gebirgiges Land, in dem - anders als im steinlosen Babylonien - es keine Palmenhaine mehr gibt, aber Regenfeldbau möglich ist. Die Berge setzen sich fort im Dschebel Chanukah, der in niedrigen Ketten nach Norden ausläuft. Auf einer dieser Bergnasen, die sich nach Nordosten ansteigend stolze 25 m hoch über den Tigris erhebt, um dann fast senkrecht zum Fluß abzufallen, liegt die Ruine der einstigen Hauptstadt Assyriens.

Die Lage der Stadt ist günstig. Die gesamte, später 1,5 km lange Ostflanke des Stadtgebietes ist geschützt durch den reißenden Tigrisstrom, der sich bei Hochwasser bis zu 1,5 km verbreitern kann. Ein Seitenarm des Tigris, der jedoch ruhig fließt und so geeignet ist für das Anlegen von Schiffen, sicherte die hochgelegene, steil abfallende Nordfront. Lediglich die Süd- und die Westseite des Stadtgebietes bieten keinen natürlichen Schutz. Den Bewohnern der Stadt garantierte die außerordentlich fruchtbare Flußaue, die Assur im Norden und Osten umgibt, die unmittelbare Lebensgrundlage. Der Reichtum der Stadt hatte jedoch eine andere Quelle. Im Schutze des kargen Niemandslandes, das nach Süden hin Assyrien von Babylonien trennt, konnten die Herren Assurs die Handelswege nach Babylonien, Syrien, Anatolien und in das iranische Hochland kontrollieren.

So ist es nicht verwunderlich, daß bereits in der Mitte des 3. vorchristlichen Jahrtausends an diesem bevorzugten Ort ein wohl nicht unbedeutender Stadtstaat blühte. Leider haben Ausschachtungsarbeiten und Planierungen für Gebäude aus den späteren glanzvollen Perioden Assurs Überreste aus dieser Zeit fast ganz vernichtet. Nur an einer Stelle war den Ausgräbern ein Blick in die frühe Zeit der Stadt gewährt. Tief unter den Fundamenten mehrerer Nachfolgebauten hatte man im Norden der Stadt die Reste eines Tempels entdeckt, der wohl wie die späteren, darüber liegenden Heiligtümer der großen Göttin Assyriens, Ischtar, der Göttin des Krieges und der Liebe, geweiht war. In einer Feuersbrunst, vielleicht von feindlichen Eroberern gelegt, waren Dach und Mauern des Heiligtums zusammengebrochen und hatten die Inneneinrichtung des Kultraumes unter sich begraben. In diesem Raum von etwa 16 x 6 m, den man von der Längsseite her betrat, befand sich eine Nische an der Schmalseite. Tempelrekkl Auf einem Postament stand dort einst das Bild der Göttin, überwölbt von einer engen, tiefen Kammer. Dem Beter schien sie so wie aus einer anderen, transzendenten Welt entgegenzutreten. Dieser älteste, von den Ausgräbern "archaisch" genannte Tempelgrundriß zeigt bereits die Grundform der späteren assyrischen Tempel und zeugt so von dem Sinn für das Althergebrachte, der für die assyrische Kultur so bezeichnend ist. Wie in späterer Zeit wurde auch damals schon die Göttin mit täglichen Mahlzeiten und Räucheropfern versorgt. Ein kleines Blutbecken für Schlachtopfer, tönerne Räucherständer und Altärchen, Opferschalen und Libationsgefäße legen hiervon beredtes Zeugnis ab. Auch von dem Aussehen der Bewohner der frühesten Zeit der Stadt können wir uns eine Vorstellung machen, obgleich schriftliche Nachrichten fehlen. Konsratkl Fragmente von fast 90 Alabasterstatuetten, die Männer und Frauen darstellen, teils sitzend teils stehend, mit gefalteten Händen und kontemplativ in die Ferne gerichteten großen Augen, fanden sich in dem Schutt. Viele dieser meist weniger als 50 cm hohen Bildwerke konnten wieder zusammengefügt werden. Andrae vermutete, daß sie auf den niedrigen Lehmziegelbänken an den Längsseiten des Kultraumes aufgestellt waren. Die Männer sind kahl rasiert und tragen einen wohl aus Schafspelz gefertigten "Zottenrock", der den Oberkörper unbekleidet läßt. Die Frauen, mit kunstvollen, breiten Haarschöpfen geschmückt, sind ebenfalls in ein Zottengewand gehüllt, das jedoch meist nur die rechte Schulter frei läßt. Solche Statuen sollten ihren Stifter vor dem Angesicht der Gottheit ständig vertreten und im nie unterbrochenen Gebet die göttliche Gunst bewirken. Auch hier ist eine Parallele zu Gebräuchen aus der Glanzzeit Assyriens im 2. und 1. Jt. v. Chr. nicht zu übersehen. Noch in neuassyrischer Zeit (1000-612 v. Chr.) pflegten die assyrischen Könige in den wichtigsten Heiligtümern des Landes ihre Standbilder vor den Göttern aufzustellen, damit die Götter sie stets "wohlwollend anblickten" und so ihre Unternehmungen segneten. Man darf daher wohl annehmen, daß die Beterstatuetten aus dem "archaischen Ischtar-Tempel" mehrere Generationen von Stadtfürsten von Assur und ihre Gattinnen, Prinzen und hohen Würdenträger darstellen, bittend um Segen für sich und ihre Stadt.

Als sich unter der Führung des Sargon von Akkad (um 2350 v. Chr.) und später unter den Königen der 3. Dynastie von Ur (um 2100 v. Chr.) erste mesopotamische Großreiche bildeten, verlor Assur seine Unabhängigkeit. Im ausgehenden 3. Jt. v. Chr. gelangte die Stadt jedoch zu Bedeutung. Kaufleute aus Assur, die Handelskolonien in Anatolien gründeten, brachten ihre Stadt zu großem Reichtum. Das anatolische Zentrum der assyrischen Handelsniederlassungen, karum Kanesch, unweit des heutigen Kayseri gelegen, ist mit den Häusern der Kaufleute und ihren Archiven wiedergefunden worden. Mehr als 20.000 Keilschrifturkunden, zumeist Quittungen und Abrechnungen, Briefe, Verträge und Absprachen, Prozeß- und Kaufurkunden, aber auch Testamente, Eheverträge, Scheidungsurkunden und sogar Schultexte lassen das Alltagsleben der tüchtigen Händler wiedererstehen, die - wenn sie genügend Reichtum erworben hatten - sich in ihrer Heimatstadt Assur zur Ruhe setzten. Aus Assur selbst sind jedoch sowohl die schriftlichen als auch die archäologischen Zeugnisse dieser Zeit eher dürftig.

Eine Blütezeit erlebte die Stadt im 18. Jh. v. Chr. unter dem großen Herrscher Schamschi-Adad I. (1815-1782 v. Chr.), der ein syrisch-obermesopotamisches Reich begründet hatte und sich wie einst Sargon von Akkad "König des Alls" nannte. Obgleich spätere Zeiten in ihm einen König sahen, der "nicht vom Fleische der Stadt Assur" war, sollte er es sein, der dem damals schon bestehenden zentralen Heiligtum, dem Tempel des Stadtgottes Assur, die Gestalt gab, die fast unverändert bis zum Untergang der Stadt beibehalten wurde. Auch die zugehörige Zikkurrat, der stufige Tempelturm nach südmesopotamischem Vorbild, wurde wohl in seiner Zeit errichtet. Zwar hatte Schamschi-Adad den alten Fürstenpalast in unmittelbarer Nachbarschaft des Assur-Heiligtums erneuert, aber dennoch erwählte er Assur nicht zum politischen Zentrum seine Reiches. Schubat-Enlil im Chabur-Gebiet, Mari am Euphrat und das assyrische Ekallatum machten Assur diesen Rang streitig. Schamschi-Adad aber hielt Assur für den mächtigsten aller Götter. In seiner Zeit erkannte man, sicherlich im Eindruck der Machtfülle des neuen Königs, in dem uralten Stadtgott das Wesen des göttlichen "Herrn aller Länder" wieder. Dies war eigentlich Enlil, das Oberhaupt des sumerisch-babylonischen Pantheons, das man seit jeher im babylonischen Nippur verehrt hatte. Im Reiche Schamschi-Adads trat Enlil als Herr der Schöpfung und als Ursprung alles Göttlichen den Menschen nun in der Gestalt des Assur entgegen. Die altehrwürdigen Kulteinrichtungen Nippurs, die man als Teil der Schöpfung und somit für uranfänglich hielt, wurden jetzt in Assur gestaltet und verehrt. Damals entstand die folgenreiche Verknüpfung des "Weltherrschaftsanspruchs" des Königs mit dem Gott Assur und so auch mit der Stadt, die sich der Gott zum einzigen Sitz erwählt hatte.

Das Zeitalter Schamschi-Adads währte aber nur kurz. Erst im 14. Jh. v. Chr. erlangte Assur wieder überregionale Bedeutung. Das hurritisch-mitannische Reich, das Obermesopotamien kontrolliert hatte, war unter dem Druck der hethitischen Nachbarn zusammengebrochen. Von diesem Machtvakuum profitierten die bis dahin eher unbedeutenden Fürsten von Assur. Unter ihrer Führung stieg die Stadt Assur auf zur Hauptstadt eines Reiches, das im beginnenden 13. Jh. eine international bedeutende Militärmacht geworden war, die sich nicht nur Obermesopotamien, sondern auch weite Teile Syriens im Namen ihres Gottes Assur unterworfen hatte. Das Gesicht der Stadt, so wie es sich uns durch die Ausgrabungen Walter Andraes erschließt, wurde in dieser Zeit geprägt. Tempel, Paläste und Befestigungsanlagen ließen die Könige des sog. mittelassyrischen Reiches prächtig ausbauen. Das für die Anforderungen der Reichshauptstadt zu klein gewordene Stadtgebiet wurde im Süden um eine "Neustadt" erweitert. Beide Stadtteile trennte eine doppelte Reihe von grob behauenen Stelen, die nicht nur vom Stolz der Assyrer, sondern auch von ihrem Verständnis der Zeit berichten. Seit dem neuerlichen Aufstieg Assurs stellte jeder König in der von Osten nach Westen verlaufenden Reihe einen Stein mit seinem Namenszug auf: so, daß das Schriftfeld mit dem Namen dem Heiligtum des Assur zugewandt war. Grabfot1kl In einer zweiten südlichen Reihe durften die Eponymen - die Beamten, nach denen die Assyrer die Jahre benannten - ihre menhir-ähnlichen Denkmäler, jeweils denen ihrer königlichen Herren zugeordnet, errichten. Bis in die letzten Tage Assurs haben Könige und Beamte diese Tradition fortgeführt. Viele der umgestürzten und zerbrochenen Stelen fanden Andrae und seine Mitarbeiter noch an ihrem ursprünglichen Ort.

Die flache, von der Natur nicht geschützte Westfront Assurs sicherte eine hohe Mauer mit so gewaltigen, in die Landschaft vorragenden Bastionen, daß sich ein angreifendes Heer notgedrungen in den Nischen der Bastionen aufteilen und aufreiben würde. Die Stadt zu schützen, war ein dringenderes Anliegen geworden, als je zuvor. Denn Assur unterjochte durch jährliche Kriegs- und Beutezüge den gesamten vorderasiatischen Raum. Jeder Widerstand wurde als Sünde gegen den höchsten Gott verstanden und von Assurs Königen oft gnadenlos mit Zerstörung und Deportation geahndet. Mit Einfluß und Reichtum der Stadt wuchs so auch der Haß der benachbarten Völkerschaften. Durch einen gewaltigen Kraftakt sollte Assur nun uneinnehmbar werden: Der auch in seinem politischen Wirken grenzenlose König Tukulti-Ninurta I. (1244-1208 v. Chr.) ließ vom Haupttor der Stadt im Nordwesten bis zum Ansatz der Neustadt auf der Länge von nahezu einem Kilometer vor der neugestalteten Außenmauer einen Graben in den Felsen schlagen, der fast senkrecht 15 m in die Tiefe ging und eine Breite von 20 m hatte. Grabfot2kl 160.000 m3 Felsen wurden bewegt! Bis zum Untergang Assurs bot dieser Graben der Stadt tatsächlich Schutz. Die Assyrer nannten ihn "die Schlange", wohl nicht nur wegen seiner gekrümmten Form, sondern auch, um in diesem Namen apotropäische Kräfte zu beschwören.

Die aggressive Expansionspolitik Assyriens hatte unter Tukulti-Ninurta den schwelenden Konflikt mit Babylonien zum offenen Machtkampf werden lassen. Zwei Mächte mit "Weltherrschaftsanspruch", und zwei Götter, die jeweils ihrem Königreich als Weltenherrscher galten, standen einander gegenüber: Assur und Babylon, Assur und Marduk. Etwas bis dahin Unerhörtes geschah: Tukulti-Ninurta eroberte Babylon und rief sich zum König von Babylonien und Assyrien aus. Den Gott Marduk, gegenwärtig in seinem Kultbild, führte man fort von Babylon nach Assur und unterstellte ihn "seinem Vater" Assur. Marduks Wesen, das man auch durch theologische Recherchen zu ergründen suchte, sollte in Assur aufgehen, so wie Babylon Teil Assyriens werden sollte. Aus Keilschrifttexten wissen wir, daß man unter Tukulti-Ninurta eine entsprechende Tradition zu begründen suchte, indem mancher Kultbrauch aus Babylon nach Assur übertragen wurde. Seit dieser Zeit trägt Assur nicht nur Wesenszüge des alten Götterkönigs Enlil, sondern auch die des heldenhaften babylonischen Götterkönigs Marduk.

Der Konflikt zwischen Assur und Babylon sollte die Geschichte Vorderasiens für Jahrhunderte prägen. Obwohl Babylonien mehrfach in assyrische Abhängigkeit geriet, ist es Assyrien nie gelungen, die Eigenständigkeit seines großen Gegenspielers auf Dauer zu brechen. Noch sechshundert Jahre nach Tukulti-Ninurta wollte auch Assurs König Sanherib wie sein großer Vorgänger die Macht Babylons auslöschen, indem er Stadt und Tempel gründlich verwüstete und Marduk erneut nach Assur führte. Langfristig hatte seine Babylon-Politik aber ebensowenig Erfolg wie die des Tukulti-Ninurta.

Tukulti-Ninurta war der erste König Assurs, der die altehrwürdige, aber enge Hauptstadt verließ, um eine neue Königsresidenz zu gründen, obgleich in seinem Auftrage ein riesiger neuer Palast in Assur entstanden war. Nur 3 Kilometer flußaufwärts von Assur ließ er am jenseitigen Ufer des Tigris eine ganze Stadt mit Tempeln und Palästen aus dem Boden stampfen, um ihr stolz den Namen Tukulti-Ninurta-Burg (Kar-Tukulti-Ninurta) zu geben. Spätere Zeiten empfanden dies als Hybris. Tatsächlich hat Tukulti-Ninurta jedoch beachtliche Weitsicht bewiesen.

Denn als nach einer gewissen Schwächeperiode das assyrische Reich unter Assurnasirpal II. im 9. Jh. v. Chr. wieder aufblühte und zu höchster Machtentfaltung kam, konnte die Stadt Assur die geopolitischen und logistischen Ansprüchen, denen der Königssitz eines Weltreiches Genüge zu leisten hatte, nicht mehr erfüllen. Assurnasirpal verließ die alte Hauptstadt, um weiter im Norden in Kalchu (Nimrud) eine neue Residenz zu gründen. Das neuassyrische Reich, das auf seinem Höhepunkt im 7. Jh. v. Chr. nicht nur Mesopotamien, Syrien und Palästina umfaßte, sondern auch Südarabien sowie Teile Anatoliens und des Iran, wurde nicht mehr von Assur, sondern von Kalchu, und später von Ninive aus regiert.

Dennoch blieb Assur unangefochten der einzige Sitz des Gottes Assur und somit religiöser und kultischer Mittelpunkt Assyriens. Denn die Verehrung des Reichsgottes war so fest an den Ort Assur gebunden, daß eine Verlagerung des Kultes in die neuen Königsresidenzen ebenso wenig in Erwägung gezogen wurde, wie eine zusätzliche Verehrung Assurs an einem anderen Ort. Assur war einzigartig, das unverrückbare Zentrum des Kosmos, der Ursprung alles Göttlichen. Alle bedeutenden neuassyrischen Könige haben die Stadt Assur daher mit ihren Heiligtümern weiterhin mit großem Aufwand gepflegt und ausgebaut. Dies galt ihnen als notwendiger "Gottesdienst", der die Gunst ihres Götterkönigs sichern sollte. In Assur sahen auch die neuassyrischen Könige, wie sie in ihren Inschriften immer wieder betonten, den Ursprung ihrer Dynastie. Die Herrscher, die Assur als Königssitz aufgegeben hatten, kehrten im Tode wieder zu ihrem Gott und in das Haus ihrer Väter, den alten Königspalast, zurück. Unter dem "Alten Palast" stieß man auf die Grablege der assyrischen Könige. In überwölbten, aus Ziegeln gemauerten Grüften - beeindruckend in ihrer majestätischen Schlichtheit - hatten gewaltige Steinsarkophage gestanden, die die Ausgräber nur noch in kleinste Bruchstücke zerschlagen vorfanden. Die Eroberer Assurs wollten wohl nicht nur die reichen Grabbeigaben erbeuten, sondern auch das assyrische Königtum samt seiner Wurzeln vernichten. In mühevoller Arbeit konnte die Gruft Assurnasirpals II. rekonstruiert werden. Sie ist heute im Berliner Vorderasiatischen Museum zu bewundern.

Als Assyrien auf dem Höhepunkt seiner Macht zu stehen schien, gelang es 614 v. Chr. den Medern, mit heimlicher Unterstützung durch die von den Assyrern geknebelten Babylonier, Assur einzunehmen. Die näheren Umstände kennen wir nicht. Minen, tief in den südlichen Außenwall der Neustadt gegraben, und zahlreiche medische Pfeilspitzen zeugen jedoch von heftigem Kampf. Assur mit seinen Heiligtümern, das Herz assyrischer Macht, wurde geplündert und dem Erdboden gleich gemacht. Im theistischen Weltbild der damaligen Zeit gab es nur eine Deutung dieses weltpolitischen Ereignisses: der mächtige Gott Assur hatte sich von seinem Lande abgewandt. Der Jubel der Völkerschaften Vorderasiens über den Sturz Assurs, der auch in dem Buch des Propheten Nahum nachhallt, war wohl ebenso groß wie die lähmende psychologische Wirkung dieser Katastrophe auf den letzten assyrischen König, seine Generäle und sein Heer. Dem Fall Assurs folgte nur zwei Jahre später die Einnahme Ninives. Im Sturm der Meder und Babylonier zerbrach das assyrische Reich.

Torkl Im 1. vorchristlichen Jahrhundert erwachte Assur noch einmal zum Leben. Unter den Parthern, die die Nachfolger Alexanders verdrängt hatten, wurde Assur Sitz eines Gouverneurs, der hier einen prächtigen Palast unterhielt. Bis ins 3. Jh. unserer Zeitrechnung blühte die Stadt. Funde und Befunde, die aus dieser Zeit stammen, atmen den Geist des hellenisierten Orients. Die Keilschrift war vergessen, die assyrische Sprache verdrängt vom Aramäischen und Griechischen. Aber weder dem Zeus noch einem persischen Gott brachte man hier Opfer dar. Auf den Ruinen des alten Assur-Heiligtums wurde ein neuer hellenistisch inspirierter Tempel errichtet, der dem "Assor" geweiht war. Aramäische Weihinschriften aus dem 3. Jh. n. Chr.- datiert auf die Tage, die bereits weit über 1000 Jahre zuvor, in assyrischer Zeit, als die dem Götterkönig Assur geheiligten galten - zeugen davon, daß die Bindung Assurs an seine Stadt und an sein Volk auch die Zerstörung des Tempels, den Untergang des Reiches und sogar den Niedergang einer Weltepoche überlebt hatte.


Allen überirdischen Mächten, die den Assyrern als die Gottheiten erschienen, die das Schicksal der Welt in ihren Händen hielten, hatte man in Assur Wohnsitze errichtet. Den Assyrern galten sie als hier beheimatet. Diese Götter regierten in Assur in ihren Palästen - ein eigenes Wort für Tempel kennt das Assyrische bezeichnenderweise nicht neben und mit dem König Assyriens. Zeichnung4kl Maler1kl An der Nordseite der Stadt waren somit in den Tempeln und Palästen die "ständigen Vertretungen" aller bedeutenden kosmischen und göttlichen, aber auch der irdisch-weltlichen Gewalten aufgereiht.

An der höchsten Stelle des Ortes, dem spitzen und sich steil über den Tigris erhebenden Kap im äußersten Nordosten der Stadt lag das zentrale Heiligtum, der gewaltige Assur-Tempel, den nach Süden hin ein großer, unregelmäßig geformter Vorhof vom Stadtgebiet trennte. Der Tempel mit der Grundfläche von mehr als 130 m x 50 m erhob sich auf einem Podium, Zeichnung3kl das an der zum Vorhof blickenden Längsseite mit farbigen Ziegeln geschmückt war, die die Kriegszüge eines assyrischen Königs verherrlichten und so dem Betrachter die enge Verbundenheit von Gott und dessen irdischem Stellvertreter, dem König, vor Augen führten. das zentrale Heiligtum, der gewaltige Assur-Tempel, Der Vorhof mit flachen Wasserbecken, wie auf dem Hofe einer Moschee, und mit Seitenräumen, die sogar eine Toilettenanlage enthielten, blieb vorzüglich erhalten, da er bei einem Umbau des Tempels in spätassyrischer Zeit mit Ziegelsetzungen um etwa 2 m erhöht worden war. Den Tempel, den die Assyrer Escharra, "Haus des Alls" nannten, gliederten drei Höfe, um die jeweils breitgelagerte Räume liegen. Toiletkl Hier standen in zahlreichen Kapellen die Götter der Welt, als deren wahre Heimstatt das Escharra galt, dem Assur zu Diensten. Die beiden äußeren Innenhöfe waren durch mächtige turmbewehrte Tore von Haupthof her zugänglich. Siegelabrollungen, die in Assur gefunden worden waren und Tempelfassaden zeigen, Relief1kl ermöglichten Walter Andrae, überzeugende Rekonstruktionen des unversehrten Tempels vorzulegen, obgleich das Heiligtum bei der Eroberung von Assur im Jahre 614 v. Chr. so gründlich verwüstet wurde, daß sich von seinen oberirdischen Teilen fast nichts erhalten hat. Im äußersten Nordosten des Tempels lag das Allerheiligste, die Wohnung des Assur: ein gewaltiger Saal von fast 40 m Länge und etwa 8 m Breite. Dank einer Inschrift des neuassyrischen Königs Asarhaddon können wir uns eine kleine Vorstellung von seiner prachtvollen Ausstattung machen: "Die Zella des Assur, meines Herrn, kleidete ich aus mit Gold. Figuren von lachmu (= apotropäische Mischwesen) und Cherubim aus leuchtendem Rotgold stellte ich Seite an Seite auf. ... Wie mit Lehmputz verputzte ich die Wände mit Gold." Dem lebensgroßen Kultbild des Assur, das an der nordwestlichen Schmalseite der Zella seinen Platz hatte, durfte außer den Kultdienern des Tempels nur der König selbst, der Hohepriester Assurs, entgegentreten. Glücklicherweise haben sich einige Darstellungen des Gottes erhalten. Farbreliefkl Er war mit prächtigen Gewändern bekleidet und mit Herrschaftszeichen, Krone Szepter und Waffen geschmückt, mit denen sich der König auf dem Feldzuge und beim Neujahrsfest den Menschen zeigte, um in diesen Augenblicken seine Identität mit der des Gottes zusammenfließen zu lassen. Aus Keilschrifttexten wissen wir, daß - wie in dem archaischen Ischtar-Tempel - vor Assur das Bild eines betenden Königs stand, das die immerwährende Gunst des Gottes herabflehen sollte. Ein steinernes Relief, das zu Beginn des 2. Jt. v. Chr. entstanden sein mag und einen Berggott flankiert von zwei Quellgottheiten zeigt, konnte aus dem Brunnenschacht auf dem Haupthof des Tempels geborgen werden. Assurrelkl &nbs;Vielleicht hatten die Eroberer es herabgestürzt. Es stellt wohl den vergöttlichten Felsen von Assur, oder sogar Assur selbst dar. Tontafelarchive mit Quittungen, Abrechnungen und Opferlisten, die in den Nebengebäuden des Tempels freigelegt wurden, dokumentieren den Alltag des Kultbetriebes. Eine eigene Tempelbrauerei, eine Bäckerei, Schlachtbetrieb und Küchen versorgten Assur und seinen Hofstaat mit täglichen Mahlzeiten. Die Fleischrationen für den Gott mußten von den Provinzen des Landes gestellt werden, so daß, im wahrsten, wörtlichen Sinne, das gesamte Land den Gott ernährte. Auch wurde darauf geachtet, daß alle drei kosmischen Bereiche, Erde, Himmel und die Wassertiefen, zum Unterhalt der Götter des Tempels beitrugen. In einer Gründungsurkunde berichtet ein assyrischer König: "Ich schlachtete Maststiere, schächtete Edelschafe und köpfte Vögel des Himmels und Fische der Wassertiefen ohne Zahl. Ausbeute des Meeres und Ertrag des Gebirges häufte ich vor ihnen auf."

Obgleich auf einem Teil der Ruinen des Assur-Heiligtums eine Kaserne stand, die die Archäologen zwang, dort in Tunneln zu graben, konnte die Baugeschichte des Tempels genau rekonstruiert werden. Verschiedene, sorgfältig beobachtete Bautechniken, vor allem aber Gründungsurkunden, beschriftete Ziegel und mit Inschriften versehene Türangelsteine, die die königlichen Bauherren der Nachwelt hinterlassen hatten, ermöglichten den Ausgräbern, die Ruinenreste verschiedenen Perioden und Bauphasen zuzuordnen. Die Baugeschichte des Gotteshauses, so wie sie König Asarhaddon, der im 7. Jh. v. Chr. umfangreiche Restaurationsarbeiten an dem Tempel vornehmen ließ, in einer Inschrift schilderte, konnte daher durch archäologische Beobachtungen minutiös bestätigt werden: "Als der frühere Assur-Tempel, den mein (Vor)vater Uschpia, der Priester des Assur, vor Zeiten gebaut hatte, baufällig geworden war, da baute Erischu, der Sohn des Iluschumma, mein (Vor)vater, der Priester des Assur, ihn (wieder) auf. 126 Jahre hatte er Bestand. Dann aber wurde er erneut baufällig und Schamschi-Adad, der Sohn des Ilukapkapi, mein (Vor)vater, der Priester des Assur, baute ihn (wieder) auf. 434 Jahre hatte er Bestand. Dann wurde dieser Tempel in einer Feuersbrunst zerstört. Schalmanassar, der Sohn des Adad-nirari, mein (Vor)vater, der Priester des Assur, baute ihn (wieder) auf. 580 Jahre hatte er Bestand. Dann war der innere Kultraum, die Wohnung des Assur, meines Herrn, baufällig, alt und schwach geworden..."

Ganz den Traditionen des unteren Mesopotamien verpflichtet schloß nach Westen an den Assur-Tempel ein stufiger Tempelturm an, dessen Lehmziegelkern sich bis heute erhalten hat. Seine Basis betrug immerhin 61 x 62 m. Einst krönte den Tempelturm ein kleines Heiligtum des Assur-Enlil, dessen kultische Bedeutung uns leider bis heute verschlossen geblieben ist.

Der zweite Tempelkomplex der Stadt gruppiert sich um eine große Platzanlage, die den Namen "Hof der (göttlichen) Embleme" trug. Bezirkkl Die Straßen und Gassen der Stadt münden auf dieses 'Forum der Götter'. Die hier verehrten Gottheiten, die personifizierten Kräfte der in der Schöpfung sinnvoll eingerichteten kosmischen Ordnung, scheinen sich so unmittelbar der Stadt und den Menschen zuzuwenden. Das Heiligtum Assurs, des Quells aller Göttlichkeit, hingegen ist nicht nur durch den großen Vorhof von dem Stadtgebiet getrennt, sondern auch durch den riesigen Königspalast, der dem "Hof der Embleme" nach Osten einen Abschluß gab. Wie ein Riegel schob sich der "Alte Palast" seit alters her vor das Heiligtum des Hauptgottes. Einen direkten und ebenerdigen Zugang zum Allerheiligsten des Assur-Tempels gab es, allein dem König vorbehalten, nur von der Rückseite des Königspalastes, entlang der nördlichen Steilfront, die mit einem heute noch eindrucksvollen Ziegelmassiv befestigt war, welches durch ein Treppenhaus direkten Zugang vom Seitenarm des Tigris zu Tempel und Palast ermöglichte.

Diese bemerkenswerte architektonische Ordnung eröffnet uns tatsächlich ein "inneres Bild" der Stadt Assur und gibt tiefen Einblick in das Selbstverständnis assyrischen Königtums. Die assyrischen Könige verstanden sich in erster Linie als alleinige Hohepriester und irdische Stellvertreter ihres Gottes Assurs. Der wahre König Assyriens (und der Welt) war Assur selbst, der assyrische König war sein irdisches Instrument. Das Königtum Assyriens gleicht in dieser Hinsicht dem Papsttum. "Statthalter des Assur" galt als der wesentliche Titel eines Assyrerkönigs. Den babylonischen Titel "König" hatte man sich erst spät, in mittelassyrischer Zeit, zugelegt, als ein Anspruch auf "Weltherrschaft" sich zu festigen begann. So wie Assur, dem Mythos zufolge, vor allen Zeiten die Mächte des Urchaos besiegt und dann die Ordnung der Welt geschaffen hatte, sollte sein Stellvertreter im Hier und Jetzt gegen die Feinde Assurs vorgehen, die mit den mythischen Kräften des Chaos gleichgesetzt wurden. Es oblag dem König, die in der Schöpfung erstellte Ordnung aufrecht zu erhalten und zu verteidigen.

Zylkl Entsprechend dieser Konzeption des Königtums bildet der königliche Palast einerseits die Brücke zum heiligsten Ort aller göttlichen Gewalt, dem Assur-Tempel; andererseits hat er Teil an dem sich der Stadt öffnenden "Götterforum". Blitzkl Hier wurden die schicksalsbestimmenden (aber ihrem Vater Assur unterstellten) Götter verehrt, die an der Seite des Königs agierten. Ein mit dem "Alten Palast" durch ein Tor verbundenes Doppelheiligtum, geprägt von zwei kleinen Stufentürmen, zwischen denen sich die eigentlichen Tempelräume befanden, war dem Himmelsgott Anu und seinem "ersten Sohn", dem Wettergott Adad geweiht. Die überraschend prominente Stellung des Wettergottes erklärt sich wohl dadurch, daß - anders als im Süden Mesopotamiens - im Regenfeldbau betreibenden Norden Wohl und Wehe tatsächlich in wesentlichem Maße vom Wetter abhingen. Man fand den Tempel, wie die meisten der repräsentativen Gebäude Assurs, bis auf die Grundmauern zerstört. Allein der nicht auf Schatzsuche, sondern auf die Dokumentation archäologischer Befunde gerichteten Arbeitsweise Walter Andraes ist es zu verdanken, daß dennoch die Grundrisse festgestellt werden konnten. Von der Ausstattung des Tempels hat sich nichts erhalten. Nur in dem Schutt eines Nachbarhauses wurde der geschwungene goldene Blitz gefunden, den das Kultbild des Wettergottes einst in der Hand gehalten hatte. Vielleicht hatten Priester beim Sturm auf Assur im Jahre 614 v. Chr. dieses wertvolle Götterattribut sicherstellen wollen. Auf der gegenüberliegenden Seite des Platzes verehrte man, ebenfalls in einem Doppelheiligtum, den Mondgott Sin und seinen Sohn Schamasch, die Sonne. Den Mond mit seinen sich immer wieder erneuernden Phasen und die Sonne mit ihrem Regelmaß empfanden die Assyrer als Garanten einer ewigen Ordnung, die mit Zeit und Kalender der Welt ihren Rahmen gab und sie - in Grenzen zwar - berechenbar erscheinen ließ. Anuplanrekkl Eine ältere, mittelassyrische Anlage konnten die Ausgräber nur im Fundamentplan nachweisen. Die Rekonstruktion Walter Andraes erweckt jedoch das eindrucksvolle Mond-Sonnen-Heiligtum mit seiner gestuften Front und den einander gegenüberliegenden Kulträumen zu neuem Leben. In dem ebenfalls nur schlecht erhaltenen neuassyrischen Nachfolgebau ordnete man die Kulträume nebeneinander Anuplnkl an.

Der dritte große Tempel schließlich, der den "Hof der Embleme" nach Südwesten begrenzte, war der Ischtar geweiht. Dem König, der vor und nach einem Feldzug nicht nur Assurs Heiligtum, sondern stets auch dem der Ischtar seine Aufwartung machte, schenkte sie Kriegsglück. Im Volke erfreute sie sich vor allem als Göttin der Lust, der Liebe und der Potenz größter Beliebtheit. In Assur gefundene Bleireliefs, die Mann und Frau im Liebesakt zeigen, beschwören diese Kräfte. Koituskl Vom 3. Jt. bis ins späte 7. Jh. v. Chr. war der Tempel immer wieder zerstört oder abgerissen und über den alten Fundamenten neu erbaut worden. Reste von 8 verschiedenen Tempeln lagen so neben- und übereinander. Die Ausgrabung der Ischtar-Tempel und die Zuordnung der gefundenen Reste zu jeweils einer Bauphase war eine Pionierleistung der frühen Vorderasiatischen Archäologie.

Die Tempel der Stadt waren immer wieder, meist den alten Grundrissen folgend, neu errichtet worden. Nur König Sanherib ließ im 7. Jh. schwerwiegende Veränderungen in der Kulttopographie der Stadt vornehmen. Im Assur-Tempel wurde die dem Bild des Gottes gegenüberliegende Schmalwand des Kultraumes durchbrochen und dem neu geschaffenen Eingang ein monumentaler, quadratischer Anbau mit Innenhof vorgelagert. Beckenkl Hier fanden die Archäologen neben einem Brunnen, in viele Fragmente zerbrochen, ein quadratisches, aus einem einzigen Basaltblock gehauenes Wasserbecken von mehr als 3 m Seitenlänge, dessen Ecken vier fast vollplastische Bilder von Wassergottheiten zieren. Die Seiten sind geschmückt mit anderen Göttern, die das sich vom Himmel aus Flaschen ergießende Wasser auffangen, während sie von in Fischhäuten gehüllten Gestalten gesegnet werden. Aus keilschriftlichen Ritualbeschreibungen kennen wir Reinigungsriten, die hier stattgefunden haben könnten. Nachdem König Sanherib im Jahre 689 v. Chr. Babylon, die große Gegenspielerin Assyriens, eingenommen und vollständig verwüstet hatte, ließ er mit dem neuen Ostanbau ebenso wie mit dem Neujahrsfesthaus, das in seinem Auftrage vor dem Haupttor der Stadt am Seitenarm des Tigris entstanden war, Strukturen schaffen, die den Rahmen für das Neujahrsfest nach babylonischem Ritus bilden sollten. Babylonische und assyrische Traditionen sollten vereint und ausschließlich an Assur geknüpft werden.

Im Neujahrsfest zum Frühjahrsbeginn führte der König den Gott, begleitet von den anderen großen in Assur verehrten Gottheiten, in einer feierlichen Prozession vom Assur-Tempel in das Neujahrsfesthaus. Auszug und Kampf des Gottes gegen die Kräfte des Urchaos zum Anbeginn der Zeiten sollten so "reaktualisiert" werden. Im Festhaus feierte man den Sieg des Gottes über das Chaos und sein ordnendes und ewiges Schöpfungswerk. Der vor dem Festhaus und in dessen Innenhof künstlich angelegte Garten, dessen Installationen die Archäologen vorfanden, sollte den Festteilnehmern die Kraft der sich erneuernden Schöpfung, wie sie W. Andrae in Assur erlebt und lebendig beschrieben hat [2] , sinnbildlich vor Augen führen. Wie im "Weltschöpfungsepos" geschildert, kehrte der Gott im Triumphzug zu seinem Tempel zurück, wo er - in dem neu geschaffenen Anbau - von den Göttern der Welt zum König erhoben wurde, der Welt das Schicksal entschied und den irdischen König in seinem Stellvertreteramt bestätigte.

Aus Keilschrifttexten wissen wir heute, daß Assur von dem assyrischen König begleitet auf einem von weißen Pferden gezogenen Wagen in das Festhaus fuhr. Walter Andrae hat die Steinbahn, die Sanherib hierfür anlegen ließ, im Inneren des Assur-Tempels, in dessen Vorhof und auch im Festhaus wiedergefunden. Es gehört zu den geistigen Meisterleistungen der Vorderasiatischen Archäologie, daß Andrae, ohne einen einzigen einschlägigen Text zu kennen, aus den archäologischen Befunden das Kultgeschehen des Neujahrsfestes, über das ihm "die Anlage bis zu einem hohen Grad Aufschluß" [3] gab, sehr genau rekonstruierte.

Architek1kl Architek2kl Außer den spärlichen Resten eines Kronprinzenpalastes am Tigrisufer fanden sich in dem südlichen Stadtgebiet keine repräsentativen öffentlichen Gebäude. In den Suchgräben, vor allem auch westlich des Anu-Adad-Tempels wurden jedoch viele Wohnhäuser freigelegt. Wie die Könige im Alten Palast ließen sich auch die Bewohner der Stadt in Familiengrüften unter ihren Häusern bestatten. Die Expedition der Orient-Gesellschaft konnte mehr als 1000 solcher Begräbnisstätten untersuchen und Keramik - bestimmt für die Totenopfer -, Tonsärge, reichen Schmuck und Siegel bergen, den man den Verstorbenen mitgegeben hatte. In einem überraschend hohen Anteil der Häuser entdeckte man Privatarchive der Bewohner. In Töpfen hatten sie die Tontafeln, die den Kauf ihres Hauses belegten, Eheverträge, Testamente und Geschäftsurkunden aufgehoben. Mehr als 16.000 Tontafeln, die tiefen Einblick in das Alltagsleben der Assyrer geben, wurden in Assur entdeckt.

Im Schutt eines Wohnhauses, das im 7. vorchristlichen Jh. erbaut worden war, machte man einen der bedeutsamsten Tontafelfunde von Assur. Auf den Fußböden mehrerer Zimmer verstreut lagen weit über tausend Tafeln und Tafelfragmente. Die Archäologen hatten die Fachbibliothek des Beschwörers Kisir-Assur gefunden, der im Dienste des letzten großen assyrischen Herrschers Assurbanipal (669-627 v. Chr.) stand Beschwtafelkl und als "Beschwörer des Assur-Tempels" alles Unheil von seinem König fernzuhalten hatte, wenn dieser in Assur weilte. Perlenkl Das hierfür notwendige Wissen hatte er in seiner Bibliothek zusammengetragen. Unsere Kenntnis der assyrischen Religion, Magie und Wissenschaft fußt in wensentlichem Maße auf dieser lange noch nicht gänzlich erschlossenen Tontafelsammlung. Omenstexte und apotropäische Rituale, medizinische Rezepte, Festbeschreibungen, komplizierte Reinheits- und Badevorschriften für den König, Hunderte von Bitt- und Sühnegebeten in sumerischer und akkadischer Sprache sowie Vorschriften für die kultische Reinheit der Tempel geben Zeugnis von den Aufgaben des Beschwörers. Andere Texte beschreiben, wie Häuser, Tempel und Paläste vor Feinden und Krankheitsdämonen geschützt werden sollten: Unter Toren und Türschwellen und in den Ecken des Hauses und der Zimmer sollten in einer großen Zeremonie Figürchen von Schutzgeistern vergraben werden. Kisir-Assur führte dieses Ritual nicht nur für seine Auftraggeber aus. Unter seinem eigenen Haus fand man insgesamt 12 Ziegelkapseln mit 41 Figürchen der guten Geister. Auf eines davon hatte der Beschwörer geschrieben: "Tritt ein, Geist des Heils! Verschwinde, böser Geist!"


Die Geschichte der in Assur gemachten Funde ist ein eigenes Abenteuer. Als die Ausgrabungen 1913 beendet wurden, war ein Vertrag geschlossen, in dem - wie damals noch üblich - eine Fundteilung zwischen der Antikenverwaltung des Osmanischen Reiches und der Deutschen Orient-Gesellschaft vereinbart worden war. 1914 wurden Stelen, Statuen, Ziegel und Bauschmuck, Keramik, Tontafeln und beschriftete Objekte, Schmuck, Siegel und Kleinfunde aller Art in 700 mächtigen Holzkisten auf primitiven Floßen von Assur über den Tigris flußabwärts nach Bagdad gebracht, wo die Funde aufgeteilt wurden. Während der eine Teil sicher in die Archäologischen Museen zu Istanbul gelangte, sollte dem der Deutschen Orient-Gesellschaft zugesprochenen Teil eine unvergleichliche Irrfahrt bevorstehen.

Der größte Teil der für das Berliner Vorderasiatische Museum bestimmten Funde wurde auf das Hamburger Dampfschiff "Cheruskia" verladen, das - nach einem Umweg über Indien - Lissabon erreicht hatte, als der erste Weltkrieg ausbrach. Hier wollte man den Neutralitätsschutz genießen. Doch als Portugal in den Krieg eintrat, wurden die deutschen Schiffe, und so auch die "Cheruskia" samt ihrer Ladung, beschlagnahmt. Die Holzkisten aus Assur fanden rasch Interessenten: Der Rektor der Technischen Universität von Porto (damals: Oporto), der zu dieser Zeit portugiesischer Kultusminister war, ließ die Assur-Funde nach Oporto bringen, wo sie in einem Museum ausgestellt wurden. Erst 1926 gelang es Walter Andrae nach langwierigen Verhandlungen und mit Unterstützung deutscher Diplomaten, die portugiesische Regierung zur Rückgabe der Funde zu bewegen.

Zwölf Jahre nach dem Abschluß der Ausgrabungen erreichten die kostbaren Funde aus Assur, diesmal ohne Zwischenfälle, auf dem Wasserwege den Berliner Kupfergraben. Dort war nach langer Verzögerung der Messelsche Museumsneubau, in dem das Vorderasiatische Museum eröffnet werden sollte, endlich fertiggestellt worden. Andrae, 1928 zum Direktor des Vorderasiatischen Museums berufen, konnte nun das Museum nach seinen Vorstellungen einrichten. Bereits 1930 wurde die Ausstellung mit ihren großartigen altorientalischen Architekturrekonstruktionen der Öffentlichkeit übergeben. Ein ganzer Flügel des Museums war - wie auch heute noch - den Funden aus Assur gewidmet. Die Ausstellung blieb jedoch nur wenige Jahre, bis zum Kriegsbeginn 1939, zugänglich. In seinen Lebenserinnerungen berichtet Walter Andrae:

"Im Museum begann der Kriegszustand mit der sofortigen Schließung für den öffentlichen Verkehr und dem Befehl, die Bestände zu sichern, der nach und nach verschärft wurde bis zur Verlagerung. Ich kannte die Dicke der Mauern unseres Neubaues und widersetzte mich dem Befehl der Verlagerung. Das war riskant, hat sich jedoch als richtig herausgestellt." [4]

 

Während viele der ausgelagerten Exponate im Kriege verloren gingen, hatte das Vorderasiatische Museum als einziges der großen Berliner Museen keine wesentlichen Kriegsverluste zu verzeichnen, obgleich es die Bombenangriffe nicht unbeschädigt überstand. Dies ist allein Walter Andrae zu verdanken. Gleichwohl sollte die Odyssee der Assur-Funde noch nicht beendet sein. In dem schwer beschädigten und vor Diebstahl nicht gesicherten Museumsbau begann 1946 im Auftrage der russischen Besatzungsmacht die "Sicherstellung der Bestände". Drei sowjetische Offiziere und sechzig Arbeitssoldaten durchforsteten sechs Monate lang das Museums. Unter den Augen des mittlerweile 70jährigen Walter Andrae wurde ein nicht geringer Teil der Sammlung auf Lastkraftwagen verladen und in die Sowjetunion gebracht. Walter Andrae hat dies empfunden als "schneiden sie einem Stück für Stück Fleisch aus dem Leibe". [5] "Wenn man in dieser langsamen Weise das sogenannte Lebenswerk stückweise vor seinen eigenen Augen vernichtet werden sieht", so schreibt er in seinen Lebenserinnerungen, "ist das doch etwas anderes, als wenn man nur zuschauen muß, wie eine zu verwaltende Sammlung abgeholt wird." [6] Der Mut hat Andrae dennoch nicht verlassen. Bereits 1951 konnte er im Vorderasiatischen Museum mit den in Berlin verbliebenen Objekten und vielen Gipsabgüssen eine provisorische Ausstellung eröffnen.

1958, als der Museumsbau wiederhergestellt worden war, gab die Sowjetunion zur feierlichen Neueröffnung des Vorderasiatischen Museums alle entnommenen Altertümer wohlgeordnet und katalogisiert an die Berliner Staatlichen Museen zurück. Walter Andrae hat dies leider nicht mehr erleben dürfen. Seine eigenwillige Meinung, "daß die Magie unserer altorientalischen Werke nicht nur deren Schutz, sondern auch deren Weiterleben fertiggebracht hat", hat sich jedoch bestätigt. "Der Geist dieser Werke", so fährt Andrae fort, "wollte weiter leuchten, und er leuchtet weiter in die ungläubige Zeit hinein." [7]

In der Geschichte der Archäologie ist es wohl nur wenigen Ausgräbern so wie Walter Andrae gelungen, die archäologischen Befunde zu einem "inneren Bild" zusammenzuführen, in dem wie selbstverständlich das Weltbild einer vergangenen und vergessenen Epoche zu neuem Leben ersteht. Der wissenschaftlichen Genauigkeit Walter Andraes ist es zu verdanken, daß noch 84 Jahre nach Abschluß der Ausgrabungen in Assur die hervorragenden Grabungsdokumentationen einer nachfolgenden Generation von Forschern gestattet, Assur und seine Welt weiter zu erschließen.

[1] Vgl. die Neuauflage: W. Andrae, Das wiedererstandene Assur. Zweite, durchgesehene und erweiterte Auflage herausgegeben von Barthel Hrouda, München 1977.
[2] Siehe W. Andrae, Alte Feststraßen im Nahen Osten, Leipzig 1941, S. 22.
[3] W. Andrae, Das wiedererstandene Assur, 2. Auflage, S. 221.
[4] W. Andrae, Lebenserinnerungen eines Ausgräbers, Berlin 1961, S. 295.
[5] Walter Andrae, ebd., S. 299.
[6] Walter Andrae, ebd., S. 299f.
[7] Walter Andrae, ebd., S. 300.

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Letzte Änderung: 04.12.2008