Literaturwissenschaft

a1. Der Text als Maschine: Literatur und Tech...
a2. Fiktionen zwischen Welten.
 Cervantes’ Pe...
a3. Transkulturelle Aushandlung literarischer...
a4. ¿La España invertebrada? Männlichkeit und...
a5. Neue Zugänge zur spanischen Barockno...
a6. Geheimnis und literarische Gattung

a1. Der Text als Maschine: Literatur und Technik


Sektionsleiter:

  • Prof. Dr. Matei Chihaia (Universität Wuppertal),
  • Prof. Dr. Antonio Sánchez Jiménez (Université de Neuchâtel)

Das Verhältnis von Literatur und Technik verdient eine sorgfältige historische Erforschung – und dies gilt nicht nur für das interessante literarische Motiv der Maschine. Eher als diesen thematischen Zusammenhang soll die Sektion erkunden, wie der technologische Wandel in der Schöpfung, in der Herstellung und im Umgang mit literarischen Werken wirksam geworden ist. Dieser Zugang ermöglicht sowohl, Literatur als ein technisches Artefakt zu verstehen, das auf bestimmte Weise das Bewusstsein und Verhalten von Autoren und Lesern prägt, als auch zu untersuchen, wie die Fortschritte in Druck und Distribution von Texten sich im literarischen Produkt und seiner Rezeption, seiner Erinnerung und Überlieferung niederschlagen. [mehr...]


Eingeladene Referenten:

  • Prof. Dr. Ruiz Pérez, Pedro (Universidad de Córdoba)
  • Prof. Dr. García-Bermejo Giner, Miguel (Universidad de Salamanca)
  • Dr. Valdivia, Pablo (Universiteit van Amsterdam)

a2. Fiktionen zwischen Welten.
 Cervantes’ Persiles und der frühneuzeitliche Abenteuerroman


Sektionsleiter:

  • Prof. Dr. Hanno Ehrlicher (Universität Augsburg)
  • Prof. Dr. Jörg Dünne (Universität Erfurt)

Cervantes zu gedenken ist 2015 anlässlich des 400. Jahrestags des Erscheinens des zweiten Teils des Don Quijote geradezu eine Pflicht für die Hispanistik. Doch sollte darüber auch nicht jener ‚andere‘ große Abenteuerroman vergessen werden, den Cervantes als sein eigentliches literarisches Vermächtnis ansah und entsprechend hoch schätzte: Los trabajos de Persiles y Sigismunda. Historia septentrional, posthum 1617 erschienen. Dieses lange Zeit recht vernachlässigte Werk ist in den letzten beiden Jahrzehnten zu Recht wieder neu entdeckt und stark diskutiert worden, denn trotz seines uns heute sperrig und spröde anmutenden erzählerischen Duktus erweist es sich in kulturgeschichtlicher Perspektive als ein Text, der sich zwischen nur scheinbar einander ausschließenden Welten situiert und gerade aufgrund der Pluralität seiner Welt(en)entwürfe und der in ihnen angelegten kulturellen Übersetzungs- bzw. Übertragungsprozesse auch heute noch von Interesse ist. [mehr...]


Eingeladene Referenten:

  • Prof. Dr. Mercedes Blanco (Université Paris 4-Sorbonne)
  • Dr. Pierre Nevoux (Lille, Frankreich)
  • Prof. Dr. Christine Marguet (Université Paris 8)

a3. Transkulturelle Aushandlung literarischer Modernismen zwischen Frankreich, Spanien und Lateinamerika (1890-1920)


Sektionsleiter:

  • Dr. Stephanie Lang (Universität Heidelberg)
  • Dr. Herle-Christin Jessen (Universität Heidelberg)

Seit im Zuge der postmodernen wie postkolonialen Debatten die Linearität historischer Entwicklung und die räumliche Struktur der kulturellen Welt in Frage gestellt wird, muss auch die Grande Narration des literarischen Modernismus einer differenzierteren Sichtweise unterworfen werden. So widmet sich die Sektion einer plurizentrischen ‚Modernität‘, innerhalb derer literarische Modalitäten verschiedener ‚Modernismen‘ ausgehandelt werden. Im Zeitraum von etwa 1890 bis 1920 soll insbesondere die literarische Dreiecksbeziehung Frankreich – Spanien – Lateinamerika in den Fokus genommen und hinterfragt werden. Vom französischen Symbolismus sowie Dekadentismus über den hispanoamerikanischen modernismo Daríos und das spanische Doppel aus modernismo und Generación del 98 bis zu den beginnenden Avantgarden in Europa und Lateinamerika eröffnet sich ein komplexes Feld wechselseitiger Einflüsse, das ebenso von innerliterarischen Mechanismen wie von der Frage nach (national) identitärer oder soziopolitischer Verortung bestimmt ist. [mehr...]


Eingeladene Referenten:

  • Prof. Dr. María Victoria Utrera Torremocha, (Universidad de Sevilla)
  • Mario de la Torre Espinosa, (Universidad de Granada)

a4. ¿La España invertebrada? Männlichkeit und Nation. 1921-1936


Sektionsleiter:

  • Dr. Karin Peters (JGU Mainz)
  • Prof. Dr. Nerea Aresti Esteban (Universidad del País Vasco)
  • Julia Brühne, M.A. (JGU Mainz)

1921 veröffentlicht José Ortega y Gasset einen Aufsatz mit dem Titel España invertebrada. Skeptisch angesichts des Erstarkens regionaler Autonomiebestrebungen und des Aufstiegs des ungebildeten Proletariats, sucht Ortega y Gasset hier nach neuen Wegen, um die notwendige Regeneration der spanischen Nation voranzutreiben. Die ‚spanische Krankheit‘ ist ihm zufolge das Resultat einer Ermangelung von Werten, die üblicherweise mit männlichen Idealen wie Willensstärke, Entschlusskraft und Potenz in Verbindung gebracht werden. Das ‚rückgratlose Spanien‘ ist, so scheint es, eine schwache Nation, der vor allem ein kollektives Projekt für eine wünschenswerte Zukunft („un porvenir deseable“) fehlt. Bemerkenswert ist, dass bereits hier die Vorstellung von einer wenig virilen, beinahe kastrierten Nation gestützt wird, die einen nicht unbeträchtlichen Teil der Ideologie der 20er Jahre ausmacht und bis über den spanischen Bürgerkrieg hinaus Bestand haben wird. [mehr...]


Eingeladene Referenten:

  • Prof. Dr. José Javier Díaz Freire (Universidad del País Vasco)
  • Prof. Dr. Aurora G. Morcillo (Florida International University)
  • Prof. Dr. Nerea Aresti Esteban (Universidad del País Vasco)

a5. Neue Zugänge zur spanischen Barocknovelle


Sektionsleiter:

  • Prof. Dr. Rafael Bonilla (Universidad de Córdoba)
  • Assoz. Prof. PD Dr. Angela Fabris (Universität Klagenfurt)
  • Dr. Ulrike Becker (Universität Bonn)

Die Barocknovelle gilt gemeinsam mit der Comedia nueva als das charakteristischste und populärste Genre im 17. Jahrhundert. Mit der Veröffentlichung der Novelas ejemplares (1613) entwickelte sich das von Cervantes zur Beschreibung der spanischen Kurzerzählung gewählte Adjektiv „ejemplar“ unmittelbar zu einer Konstante in der Titelgebung entsprechender Sammelbände: die Novelas morales (1620) von Agreda, das Teatro popular. Novelas morales (1622) von Lugo, die Historias peregrinas y ejemplares (1623) von Céspedes usw. Ohne den literarischen, aber auch und vor allem kommerziellen Erfolg aufheben zu wollen, wurden jedoch in den letzten Jahrzehnten einige Aspekte einer neuen kritischen Betrachtung unterzogen: a) die Möglichkeit einer zweiten Lektüre des Konzeptes der „ejemplaridad“ (vgl. die Bibliografie von Rubio Árquez in Artifara, 2013); b) die Frage, ob sich diese cervantinische (ethische und ästhetische) „ejemplaridad“ in der Vielzahl der als Epigonen der Prosadichtung katalogisierten Autoren kristallisierte.  [mehr...]


Eingeladene Referenten:

  • Prof. Dr. Anne Cayuela (Université Stendhal, Grenoble)
  • Prof. Dr. José Montero Reguera (Universidade de Vigo), Presidente de la Asociación de Cervantistas
  • Prof. Dr. Paolo Tanganelli (Università di Ferrara)

a6. Geheimnis und literarische Gattung


Sektionsleiter:

  • Mag. Dr. Wolfram Aichinger (Universität Wien)
  • Simon Kroll, M.A. (Universität Wien)
  • Prof. Dr. phil. Dr. jur. Michael Rössner (Universtät München, Österr. Akademie der Wissenschaften)
  • Dr. Fernando Rodríguez-Gallego (Université de Neuchâtel)

Alltagskommunikation zielt auf Klarheit und die unvermittelte Übertragung von Inhalten, wenigstens gibt sie vor, das zu tun. Der literarische Text (ebenso wie die Fiktionen des Kinos) schafft absichtlich Zonen des Geheimen. Sei es in der Erzählung mit überraschender Wende, in der Poesie, die Bilder verrätselt, im Drama, das auf Peripetie und Anagnorisis zuläuft – In jeder Gattung lassen sich typische Folgen von Verhüllung und Enthüllung ausmachen, die auf entsprechende emotionale Reaktionen beim Leser zählen. [mehr...]


Eingeladene Referenten:

  • Prof. Dr. Frederick de Armas (Universität Chicago, USA)
  • Prof. Dr. Margaret Greer (Duke University, USA)
  • Prof. Dr. Isaac Benabu (The Hebrew University of Jerusalem, Israel)
Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 23.02.2015
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