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Aufbruch zur Exzellenz

Die Promotion als Forschungsphase


Die Promotionsphase ist sowohl für den einzelnen Wissenschaftler als auch für die Universität von großer Bedeutung. Doktoranden qualifizieren sich dabei mit Unterstützung ihrer Mentoren und der Universität für anspruchsvolle wissenschaftliche Aufgaben und leisten gleichzeitig erheblichen Anteil an der Forschungsarbeit ihrer Einrichtungen. Als Forschungsuniversität von internationalem Rang legt die Universität Heidelberg deshalb besonderen Wert auf die intensive Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Dieses Profilmerkmal der Ruperto Carola spielt auch eine tragende Rolle in den Anträgen zur Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder.

Mit fast 1.000 Promotionen pro Jahr zählt die Universität Heidelberg zu den führenden Bildungs- und Forschungsstätten für Doktoranden in Deutschland und darüber hinaus. Um die Qualität und die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Promotionsprogramme weiter zu steigern, hat die Universität Heidelberg eine umfassende Neustrukturierung ihres Graduiertenbereichs beschlossen. Das neue Konzept wurde in den vom Senat verabschiedeten "Leitenden Empfehlungen zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg" zusammengefasst (siehe hierzu S. 53 ff). Als zentraler Bestandteil der Neustrukturierung wird mit Unterstützung des Landes seit der Jahresmitte 2005 die Gründung der "Graduiertenakademie Universität Heidelberg" vorbereitet. Die Graduiertenakademie wird das Fundament für sämtliche Graduiertenschulen und Promotionsprogramme der Universität bilden und die universitätsweite Koordinierung der Doktorandenbildung übernehmen. Die vollständigen Empfehlungen des Senats können aus dem Internet abgerufen werden. Die bereits begonnene Konzeption der ersten Graduiertenschulen wurde durch die Antragstellung im Exzellenzwettbewerb des Bundes und der Länder deutlich beschleunigt.

Promotionen an der Universität Heidelberg
Promotionen an der Universität Heidelberg

Graduiertenkollegs der DFG

Die im Vorjahr bei der DFG eingereichten Anträge für die Graduiertenkollegs "Optische Messtechniken für die Charakterisierung von Transportprozessen an Grenzflächen" des IWR in Zusammenarbeit mit der TU Darmstadt und "Quantitative Analysis of Dynamic Processes in Membrane Transport and Translocation" des ZMBH wurden zum 1.4.2005 bzw. zum 1.10.2005 für eine Laufzeit von zunächst jeweils 54 Monaten bewilligt.

Drei weitere Graduiertenkolleg-Neuanträge wurden eingereicht: "Entwicklung morphologischer, funktioneller und molekularer Bildgebungsverfahren und deren Integration in die Radioonkologie" (Antragsteller: Medizinische Fakultät Heidelberg und DKFZ), "Frühkindliche Entwicklung der Selbstregulation: Neurophysiologische, entwicklungspsychologische und klinische Aspekte" (Antragsteller: Psychologisches Institut und Medizinische Fakultät Heidelberg), "Vom Frieden zum Krieg, vom Krieg zum Frieden: Entscheidungs-, Eskalations- und Deeskalationsprozesse" (Antragsteller: Institut für Altertumswissenschaften u. a.).

Landesgraduiertenförderung

Mit den beiden Promotionskollegs "Molecular Machines: Mechanisms and Functional Interconnections" und "Das Konzert der Medien in der Vormoderne: Gruppenbildung und Performanz" wurden im Jahr 2005 erstmals strukturierte Promotionsprogramme in Heidelberg auch aus Mitteln der Landesgraduiertenförderung unterstützt.

Zum Ende des Jahres 2005 wurde das Vergabeverfahren dahingehend geändert, dass nun die Mittel der Landesgraduiertenförderung nicht mehr im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, sondern dezentral in den baden-württembergischen Universitäten verwaltet werden. Dies stellt einen wichtigen Schritt zur größeren Autonomie und Selbstverantwortung der Universitäten dar und gibt der Universität Heidelberg die Möglichkeit, die Mittel strategisch zur Neustrukturierung des Graduiertenbereichs einzusetzen.

MD/PhD-Programm

Für eine gezielte Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses haben die Medizinische Fakultät Heidelberg und die Fakultät für Biowissenschaften im Berichtszeitraum die Einführung eines biologisch-naturwissenschaftlich-klinisch ausgerichteten Promotionsprogrammes (MD/PhD) für Studierende der Humanmedizin und der Zahnmedizin nach bestandenem ersten Abschnitt der ärztlichen Prüfung bzw. der zahnärztlichen Vorprüfung beschlossen. Dieses MD/PhD-Programm beinhaltet Lehr- und Forschungsangebote beider Fakultäten und basiert auf den Promotionsordnungen der Medizinischen Fakultät Heidelberg und der Fakultät für Biowissenschaften.

Der Abschluss im MD/PhD-Programm besteht aus der Verleihung des Doktortitels Dr. med. bzw. Dr. med. dent. durch die Medizinische Fakultät und des Doktortitels Dr. rer. nat. durch die Mathematisch-Naturwissenschaftliche Gesamtfakultät. Das MD/PhD-Programm ermöglicht naturwissenschaftlich interessierten und besonders begabten Studierenden der Medizin und der Zahnmedizin eine biologisch-naturwissenschaftliche Zusatzausbildung, die sie auf eine Tätigkeit in der medizinischen Forschung vorbereitet.

Wie steht es um die Individualpromotion?

Das Faust-Denkmal in Knittlingen
Das Faust-Denkmal in Knittlingen
Neben den strukturierten Programmen, die weiter ausgebaut werden sollen, wird es in Heidelberg immer auch die Einzelpromotion insbesondere in den Geisteswissenschaften, aber auch in allen anderen Wissenschaftsbereichen geben. Auf die Gleichwertigkeit aller Promotionsformen zielen die Senatsempfehlungen zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ab. So wird regelmäßig ein Stipendium der Landesgraduiertenförderung für eine Doktorarbeit zur wissenschaftlichen Begleitung des Faust-Archivs in Knittlingen vergeben. Der historische Faust, der vermutlich um 1500 in Heidelberg studiert hat, ist der Inbegriff eines individuellen, wissbegierigen Wissenschaftlers. Sicherlich wäre er froh über ein Promotionsstipendium gewesen. Alles, was wir über sein Leben wissen, weist darauf hin, dass er immer unter Geldmangel gelitten hat und daher seine rhetorische und sicherlich auch wissenschaftliche Begabung auf Marktplätzen zum Gelderwerb nutzte.


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