Medialität der Menschenrechte

Geschichte und Genese der Menschenrechtsidee als öffentliche Angelegenheit in Europa seit dem 19. Jahrhundert

Die Tagung „Medialität der Menschenrechte“ nimmt die öffentliche Entwicklung der Menschenrechtsidee in Europa seit dem 19. Jahrhundert bis in die jüngste Gegenwart hinein in den Blick. Medien spielten historisch eine entscheidende Rolle bei der Etablierung von Menschen- und Bürgerrechten. Heute bedienen sich marginalisierte Gruppen ebenso wie normale Bürgerinnen und Bürger medialer Inszenierungsmuster beim Kampf um die Durchsetzung von Rechten und Interessen. Dass die Ausweitung der Menschenrechtsidee wesentlich interagiert mit einer medialen Revolution, der Verbreitung neuer Massenmedien wie Film, Fernsehen und Internet, dieser Aspekt wurde akademisch noch kaum wahrgenommen.

Der Entwicklung der Menschenrechte hat sich die Forschung erst seit dem Ende des Kalten Kriegs verstärkt zugewandt. Seitdem ist eine stetige Ausweitung des Forschungsfelds zu beobachten. Meist findet dabei eine Konzentration auf politische Akteure statt, ohne dabei die Massenmedien und ihre Vermittlungs- und Formationsfunktion hinreichend zu reflektieren. Mit welchen Inhalten, Bildern und Tönen das Publikum konfrontiert war, wenn es um die Aufarbeitung historischer Massenverbrechen, den Kampf für die Rechte von Flüchtlingen und Minderheiten oder das Aufkommen bürgerlicher Protestbewegungen geht, bleibt in der bisherigen Forschungsliteratur weitestgehend ausgeblendet.

Diese Aspekte beleuchtet die Tagung am Lehrstuhl zur Zeitgeschichte im Historischen Seminar der Universität Heidelberg in transnationaler, vergleichender Perspektive. Zielgruppe der Konferenz sind sowohl erfahrene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wie auch Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler. Diese sollen Transferprozesse der Menschenrechtsidee im Hinblick auf Medien im interdisziplinären und internationalen Dialog diskutieren.



Kontakt:

Dr. Martin Stallmann
Dr. Birgit Hofmann
Historisches Seminar/ ZEGK
Grabengasse 3-5
69117 Heidelberg
Email: Martin.Stallmann@zegk.uni-heidelberg.de, Birgit.Hofmann@zegk.uni-heidelberg.de

 

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Letzte Änderung: 23.05.2018
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