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Sechs Millionen Euro für neuromorphes Rechnen

Die Heidelberger Wissenschaftler im Human Brain Project, die an neuartigen und wegweisenden Computersystemen, dem neuromorphen Rechnen, forschen, erhalten einen Neubau für das European Institute for Neuromorphic Computing (EINC). Beim symbolischen Start des Baubeginns am 5. Mai 2017 auf dem Campus Im Neuenheimer Feld waren neben der baden-württembergischen Wissenschaftsministerin Theresia Bauer und Gisela Splett, Staatssekretärin im Finanzministerium, auch die drei privaten Förderer vertreten, die die Finanzierung des künftigen EINC-Gebäudes mit einer Summe von sechs Millionen Euro sichern: Ehrensenator Dr. Hans-Peter Wild unterstützt die geplante Infrastruktur mit drei Millionen Euro, mit jeweils 1,5 Millionen Euro fördern die Klaus Tschira Stiftung und die Dietmar Hopp Stiftung das Bauvorhaben.

Die Baukosten für den EINC-Neubau liegen bei insgesamt rund 18 Millionen Euro; die Hälfte davon stammt aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) im Zuständigkeitsbereich des baden-württembergischen Wissenschaftsministeriums, das weitere zwei Millionen Euro beisteuern wird. Die Universität Heidelberg selbst bringt über eine Million Euro aus Eigenmitteln auf.

Das EINC wird Platz bieten für die Wissenschaftler um Prof. Dr. Karlheinz Meier vom Kirchhoff-Institut für Physik. Unter der Leitung von Prof. Meier realisieren sie gemeinsam mit Kollegen aus verschiedenen Forschungseinrichtungen in Europa eine technologische Plattform für neuromorphes Rechnen, deren Prototyp im vergangenen Jahr vorgestellt und zur Nutzung freigegeben wurde. Als „neuromorph“ werden Systeme bezeichnet, die auf elektronischen Modellen neuronaler Schaltkreise basieren. „In ihrem Aufbau orientieren sie sich an neurobiologischen Strukturen des Nervensystems und funktionieren daher fundamental anders als numerische Simulationen auf konventionellen Hochleistungscomputern“, so Karlheinz Meier. Die Heidelberger Forschungsarbeiten im Rahmen des Human Brain Project werden bislang in einem Container-Bau durchgeführt.

Das im Jahr 2013 gestartete Human Brain Project ist eine von zwei „FET Flagship“-Initiativen für zukunftsweisende Technologien, die die Europäische Kommission gestartet hat. Das Großprojekt zielt darauf, ein integriertes Verständnis der Gehirnstrukturen und Gehirnfunktionen mit Hilfe neuartiger Informations- und Kommunikationstechnologien zu ermöglichen. Sechs Technologieplattformen bilden die Grundlage für großangelegte Kollaborationen von Wissenschaftlern, Experten aus der klinischen Praxis und Ingenieuren. Das neuromorphe Rechnen spielt eine zentrale Rolle bei der Emulation von Lern- und Entwicklungsprozessen, die wiederum als Basis für die Entwicklung kognitiver Computer für Anwendungen im maschinellen Lernen dienen.

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Letzte Änderung: 19.07.2017
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