Bereichsbild
Kontakt

Universität Heidelberg
Heidelberg Alumni International
Telefon: +49 6221 54-19044
Telefax: +49 6221 54-19049
research@alumni.uni-heidelberg.de

Heidelberg Alumni International

 
Weitere Informationen
SUCHE

“HAIreconnect ist eine exzellente Möglichkeit für Wissenschaftler aus Entwicklungsländern”

Khan
Dr. Fazeel Mahmood Khan

Dr. Fazeel Mahmood Khan, Privatdozent für Weltraumforschung am Institute of Space Technology in Islamabad/Pakistan
Promotion in Physik und Astronomie an der Universität Heidelberg von 2008 bis 2012

 

Warum haben Sie sich für die Ruperto Carola entschieden?

Nach meinem Master-Abschluss in Physik habe ich mich weltweit an verschiedenen Universitäten nach Doktorandenstellen umgeschaut. Da erfuhr ich von einem älteren Kollegen an der Staatlichen Universität Lahore, an der ich als Dozent gearbeitet habe, dass die Universität Heidelberg auf dem Gebiet der Physik und Astronomie sehr stark ist. Er schrieb zu dieser Zeit gerade in Heidelberg seine Doktorarbeit und berichtete mir von verschiedenen Instituten an der Universität und von zwei Max-Planck-Instituten am Ort, die Forschung betreiben und ein breites Studienspektrum in der Physik abdecken. Außerdem wusste ich als Dozent an der Staatlichen Universität Lahore, die die Alma Mater unseres Nationaldichters und Philosophen Allama Dr. Muhammad Iqbal ist, dass dieser sich in Heidelberg aufgehalten hatte. Er schrieb ein wunderschönes Gedicht mit dem Titel „Am Abend“, und zur Erinnerung wurde ein Ufer des Neckars nach ihm benannt. Eine starke Forschungskultur in Physik und eine emotionale Verbindung durch Iqbals Aufenthalt in Heidelberg – damit fiel die Entscheidung für die Universität Heidelberg leicht.

 

Welche Erfahrungen haben Sie in Heidelberg gesammelt? Welche waren besonders wertvoll?

Ich glaube, meine Erfahrungen lassen sich ganz einfach in zwei Phasen teilen – eine vor Heidelberg und eine seit Heidelberg. Mein Aufenthalt in Heidelberg hat mir nicht nur geholfen, mein Fachwissen aufzubauen, sondern noch mehr habe ich dort eine starke Persönlichkeit ausgebildet. Charaktermerkmale aus der Zeit vor Heidelberg sind verschwunden, aber diejenigen Eigenschaften, die ich im pulsierenden Heidelberger Umfeld ausgebildet habe, sind seitdem prägend.

 

Wie ist Ihr weiterer Karriereweg nach Ihrer Zeit in Heidelberg verlaufen?

Nach Abschluss meiner Promotion bin ich als Privatdozent an das Institute of Space Technology (IST) gegangen, eine staatliche Universität in Islamabad. Dort habe ich die Grundlagen für ein neues akademisches Forschungsprogramm auf dem Gebiet der Astronomie und Astrophysik gelegt und ein kleines Lehr-Observatorium eingerichtet.

 

Wie beurteilen Sie das deutsche Wissenschaftssystem im Vergleich zu Ihrem Heimatland oder anderen Ländern, in denen Sie bereits geforscht haben?

Forscher in Deutschland arbeiten gerne an Problemen, die an den Grenzen des wissenschaftlichen Wissens liegen. Ich habe eine starke wissenschaftliche Infrastruktur und eine förderliche Umgebung vorgefunden, die eine qualitativ hochwertige Forschung begünstigen.

 

Für wie wichtig halten Sie internationalen Austausch für Wissenschaftler?

Wie der renommierte Nobelpreisträger und Physiker Prof. Dr. Abdus Salam sagte: „Wissenschaftliches Denken ist das gemeinsame Erbe der gesamten Menschheit.“ Internationaler Austausch unter Wissenschaftlern gibt diesen die einzigartige Gelegenheit, ihre Ideen zu diskutieren, und eröffnet ihnen die Möglichkeit, gemeinsam an Problemen zu arbeiten, die sie interessieren. Außerdem verbreiten sich so die Gewinne und Erfahrungen einer speziellen Gesellschaft weltweit, so dass auch andere Gemeinschaften von diesen Erkenntnissen profitieren können.

 

Empfehlen Sie einen Forschungsaufenthalt an der Ruperto Carola an Ihre Studierenden bzw. innerhalb Ihres wissenschaftlichen Netzwerks?

Ich empfehle meinen Studierenden nachdrücklich, sich an der Universität Heidelberg für Master-Studiengänge oder eine Promotion zu bewerben, ebenso für Sommerschulen, die verschiedene Institute anbieten. Dieses Jahr haben sich bereits einige von ihnen für Master-Studienplätze und auf Doktorandenstellen beworben.

 

Warum haben Sie sich für HAIreconnect beworben und was wollen Sie während dieses Aufenthaltes in Heidelberg machen?

Ein kurzer Forschungsaufenthalt in Heidelberg soll es mir ermöglichen, die neuesten Supercomputer des Universitätsrechenzentrums kennenzulernen, vor allem diejenigen des Astronomischen Rechen-Instituts (ARI), an dem ich promoviert wurde. Ich habe diese Anlagen bei meinen Modell-Rechnungen zu der Frage genutzt, wie sich Binärsysteme von supermassiven Schwarzen Löchern in miteinander verschmolzenen Galaxien verhalten. Den neuesten Stand dieser Anlagen zu kennen, würde mir dabei helfen, meine zukünftigen Experimente effizienter durchzuführen. Außerdem möchte ich neben der Stärkung bereits bestehender Forschungsverbindungen mit Wissenschaftlern in Heidelberg ausloten, ob es möglich ist, ein Memorandum of Understanding (MoU) zwischen ARI und IST zu unterzeichnen, um Computerressourcen zu teilen und forschende Studierende gemeinsam zu betreuen.

 

Wie beurteilen Sie die Möglichkeiten, die Ihnen das Research Alumni Netzwerk bietet?

HAIreconnect ist eine exzellente Möglichkeit für Wissenschaftler wie mich, die in Entwicklungsländern mit einem Mangel an Fördermöglichkeiten und wissenschaftlicher Infrastruktur arbeiten, um einen Ort zu besuchen, der für Wissenschaft so förderlich ist wie Heidelberg. Das hilft dabei, wissenschaftliche Isolation zu beenden, und hält die Flamme des Wissens und der Neugier am Brennen!

E-Mail: Seitenbearbeiter
Letzte Änderung: 21.07.2017
zum Seitenanfang/up