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Neuer SFB und neues Graduiertenkolleg

Elektrische Schaltkreise auf flexiblen Folien

Foto: Hagen Klauk, Max-Planck-Institut für Festkörperforschung, Stuttgart

Elektrische Schaltkreise auf flexiblen Folien erfordern weiche organische Halbleitermaterialien, wie sie in dem neuen Sonderforschungsbereich entwickelt und untersucht werden.

Ein neuer Sonderforschungsbereich auf dem Gebiet der Chemie hat im Januar 2017 an der Universität Heidelberg seine Arbeit aufgenommen. Im Mittelpunkt des SFB 1249 „N-Heteropolyzyklen als Funktionsmaterialien“ mit 17 Teilprojekten stehen die Entwicklung neuer organischer Halbleiter und die Untersuchung der Elementarprozesse des Ladungstransports, die ihre Eigenschaften bestimmen. Für einen Zeitraum von vier Jahren stellt die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) dafür Fördermittel in Höhe von rund neun Millionen Euro zur Verfügung. Die DFG hat zudem rund 3,5 Millionen Euro für ein neues Graduiertenkolleg auf dem Gebiet der interdisziplinären Amerika-Studien bewilligt: Das Kolleg zum Thema „Autorität und Vertrauen in der Amerikanischen Kultur, Gesellschaft, Geschichte und Politik“ ist am Heidelberg Center for American Studies (HCA) angesiedelt. Die erste Förderperiode von viereinhalb Jahren beginnt zum Oktober 2017.

Wie SFB-Sprecher Prof. Dr. Lutz Gade vom Anorganisch-Chemischen Institut der Ruperto Carola erläutert, soll die Entwicklung der Halbleiter auf der Basis einer großen und flexibel variierbaren Klasse von Verbindungen, den N-heteropolyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen, realisiert werden. Die neuen elektronischen Materialien basieren nicht auf Silizium oder anderen anorganischen Halbleitern, sondern sind organische Kohlenwasserstoffderivate mit Ringstrukturen, die Stickstoffatome enthalten. Da es sich um „weiche“ Materialien handelt, die sich bei geringen Temperaturen verarbeiten lassen, können flexible Träger wie zum Beispiel Kunststoff-Folien für elektronische Bauteile eingesetzt werden. „Auch wenn es bereits eine Vielzahl von Forschungsaktivitäten zur Entwicklung organischer Halbleitermaterialien gibt, stellt der gezielte Zugang zu neuen Substanzklassen mit spezifischen Materialeigenschaften nach wie vor eine große Herausforderung dar“, betont Prof. Gade.

Die Arbeiten am SFB 1249 reichen von der Methodenentwicklung für die chemische Synthese über die physikalische, spektroskopische und theoretische Charakterisierung der neuentwickelten organischen Halbleiter bis hin zur Untersuchung ihrer Materialeigenschaften in opto-elektronischen Bauelementen. „Ziel ist es, die wesentlichen chemisch-konstruktiven Voraussetzungen für die Eigenschaften dieser neuen Substanzen im engen Zusammenwirken von Theorie und Experiment zu identifizieren“, so Prof. Gade. Neben Wissenschaftlern der Universität Heidelberg von Instituten der Chemie, dem Interdisziplinären Zentrum für Wissenschaftliches Rechnen, dem Center for Advanced Materials und dem Kirchhoff-Institut für Physik sind Forschungsgruppen des Karlsruher Instituts für Technologie und des Max-Planck-Instituts für Festkörperforschung in Stuttgart an dem neuen Sonderforschungsbereich beteiligt.

Das neue Graduiertenkolleg wird von zehn Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus der Geographie, der Geschichte und der Religionsgeschichte, den Literatur- und Sprachwissenschaften sowie der Politikwissenschaft getragen. Darüber hinaus werden assoziierte Forscher aus Deutschland, Europa und den USA beteiligt sein. Für die erste Förderperiode sind zwei Ausbildungsrunden mit jeweils zehn Doktorandinnen und Doktoranden, sechs Forschungsstudierenden und einer Postdoktorandenstelle vorgesehen. Die Sprecherfunktion übernimmt Prof. Dr. Manfred Berg (Curt-Engelhorn-Professur für amerikanische Geschichte). Stellvertretender Sprecher ist Prof. Dr. Günter Leypoldt (Anglistisches Seminar).

Im Fokus des Forschungsprogramms stehen Entstehung und Wandel von Autorität in Staat und Zivilgesellschaft, sozialen Institutionen, urbanen Räumen, Kultur und Religion, ebenso wie sich verändernde Vertrauenskonstellationen innerhalb des Landes sowie übergreifend in den transatlantischen Beziehungen. „Aufgrund ihrer frühen Demokratisierung, ihrer egalitär-libertären politischen Kultur, der ethno-kulturellen Heterogenität und der internationalen Vormachtstellung sind die Entwicklungen in den USA ein ergiebiges Forschungsfeld, das grundlegende Einsichten zum Verhältnis von Autorität und Vertrauen in modernen Gesellschaften verspricht“, betonen die beiden Sprecher. Wie Prof. Berg und Prof. Leypoldt hervorheben, soll das Graduiertenkolleg wichtige Beiträge in einem Themenfeld leisten, das sowohl in der wissenschaftlichen als auch in der öffentlichen Diskussion hoch aktuell ist. „Zugleich bietet das Kolleg eine innovative Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses für Tätigkeiten innerhalb und außerhalb der akademischen Welt.“

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Letzte Änderung: 01.03.2017
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