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„Ruperto Carola 1/10“: Telegramm aus der Tiefe

 

Heidelberger Wissenschaftler entwickeln Frühwarnsystem für Vulkanausbrüche
Wissen aus erster Hand: Eine neue Ausgabe des Forschungsmagazins „Ruperto Carola“ ist erschienen

 

Ruca 2009 03Vulkanausbrüche zählen zu den spektakulärsten Naturphänomenen unserer Erde. Neben ihrer verblüffenden Schönheit besteht auch eine erhebliche Gefahr für Mensch und Umwelt. Die Macht der Natur zeigte sich zuletzt im Frühjahr, als die Aschewolke des vergleichsweise kleinen isländischen Vulkans Eyjafjallajökull tagelang den Flugverkehr über Europa lahm legte. Im Institut für Umweltphysik der Universität Heidelberg haben Forscher Fernerkun­dungsmethoden entwickelt, mit denen sich Vulkangase im sicheren Abstand zum Krater mes­sen, Vulkanausbrüche vorhersagen und Menschenleben retten lassen. Über ihre spannenden Arbeiten berichten Dr. Christoph Kern und Prof. Dr. Ulrich Platt in der aktuelle Ausgabe des Forschungsmagazins „Ruperto Carola“.

Wie entscheidend Heidelberger Wissenschaftler dazu beitragen, den Aufbau der Sterne und die Entwicklung des Universums zu verstehen, schildert Prof. Dr. Andreas Quirrenbach vom Zentrum für Astronomie in seinem Beitrag „Große Augen, tiefe Blicke“. Die Mitarbeiter der Landessternwarte Königstuhl, seit dem Jahr 2005 Teil der Universität, konzipieren und bauen leistungsstarke Spektrographen für die größten Teleskope der Welt, mit denen die Beobachter tief ins All blicken und erstaunliche Entdeckungen machen können.

Die „Verkabelung der Welt“ zeichnet Dr. Roland Wenzlhuemer vom Exzellenzcluster „Asien und Europa im globalen Kontext“ der Universität Heidelberg nach. Der Historiker beschreibt anschaulich, wie die Telegrafie ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Kommu­nikation „entmaterialisierte“ und den Informationsfluss erstmals von der Bewegung des Menschen unabhängig machte. Spätestens zur Jahrhundertwende umspannten Telegrafen­kabel den gesamten Erdball und wurden zum Motor der Globalisierung.

Die bessere Versorgung von Patienten, die an einem Tumor der Nieren leiden, ist das Ziel der Forschergruppe um Prof. Dr. Markus Hohenfellner in der Urologischen Universitätsklinik Heidelberg. Die dort bereits seit 18 Jahren geführte und nunmehr älteste urologische Tumordatenbank Deutschlands hat bereits wichtige therapeutische Fortschritte ermöglicht, beispielsweise ein schonendes und nierenerhaltendes chirurgisches Vorgehen. Neue Ansätze zur Behandlung von Patienten mit Nierentumoren erbringen aktuelle Arbeiten des Forscherteams, die aufzeigen, wie Krebszellen in den programmierten Selbstmord, die sogenannte Apoptose, getrieben werden können.

 

Weitere Themen im aktuellen Heft:

„Historisches Fieber“

Museumsboom und Gedenkstätten wie das Mahnmal Mitte in Berlin zeugen von einem wachsenden Interesse an der Vergangenheit. Prof. Dr. Jonas Grethlein vom Seminar für Klassische Philologie der Universität Heidelberg hinterfragt dieses Interesse und berichtet von bemerkenswerten Unterschieden im antiken und modernen Geschichtsdenken.

„Das Klima beeinflussen?“

Prof. Timo Goeschl, PhD, vom Alfred-Weber-Institut für Wirtschaftswissenschaften skizziert im Interview das neue Forschungsprojekt „Climate Engineering“, in dem Forscher unterschiedlicher Fachbereiche der Frage nachgehen, ob das, was technisch machbar auch wünschenswert ist.

„Vorsprung durch Rechtsbruch“

Prof. Dr. Burkhard Hess vom Institut für ausländisches und internationales Privat- und Wirtschaftsrecht erläutert, was gegen das „Google Book Search“ unternommen werden kann. Google will den Bestand der wichtigsten Bibliotheken der Welt online zugänglich machen. Ein faszinierendes Projekt – mit einem gewaltigen Pferdefuß: Nur die Bibliotheken, nicht aber die Autoren und Verlage, wurden um Erlaubnis gefragt.

„Neue Ideen und größere Flexibilität“

fordert Prof. Dr. Heinz-Dietrich Löwe, Dekan der Philosophischen Fakultät, um die derzeitigen Probleme der Bachelor- und Master-Studiengänge zu lösen.

 

Die „Ruperto Carola“ ist das Forschungsmagazin der Universität Heidelberg. Dreimal im Jahr stellen herausragende Wissenschaftler der Universität ihre Forschungsarbeiten der interes­sierten Öffentlichkeit vor, vermitteln ihren Lesern ein breites Themenspektrum und bieten „Wissen aus erster Hand“.

Die aktuelle Ausgabe ist erhältlich über die Abteilung Kom­munikation und Marketing, Pressestelle, Grabengasse 1, Telefon (06221) 54-2311.

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 23.05.2018