Cybersicherheit und Rollenwandel – eine rollentheoretische Diskursanalyse der internationalen Internet Governance im Lichte des NSA-Skandals
Kurzbeschreibung:
Die USA haben in den vergangenen Jahrzehnten der Internetentwicklung eine Treuhänderrolle eingenommen. Aus Sicht vieler verbündeter Staaten und Bürger haben sie diese Rolle im Zuge der Terrorabwehr missbräuchlich erweitert. Die leitende Hypothese des Projekts ist, dass es daher zu einer Transformation der Treuhänderrolle der USA in der Internet Governance kommt, die durch den Verlust des Vertrauens der internationalen Gefolgschaft vorangetrieben wird. Zu ihrer Überprüfung wird eine rollentheoretische Diskursanalyse (RDA) angewandt. Die RDA führt zwei an der Heidelberger Universität interdisziplinär stark vertretene Forschungsansätze zusammen. Das Projekt untersucht den für die jüngere Zeit angenommenen Rollenwandel der USA in den entsprechenden internationalen Verhandlungen. Konkret lassen die Befunde des Projekts neue Erkenntnisse in der außenpolitischen Rollentheorie (Rollentransformation, Bedeutung von Vertrauen), der Diskursanalyse (interaktionistische Erklärungen für Akteursverhalten) sowie für die aktuelle gesellschaftspolitische Debatte (Freiheit vs. Sicherheit im Internet) erwarten.